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Eine stuermische Braut

Titel: Eine stuermische Braut
Autoren: Stephanie Laurens
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geradezu danach suchen, irgendjemandem die Schuld in die Schuhe schieben und zuschlagen zu können.
    Daher also ... Es führte kein Weg zurück. Ausgeschlossen, sich in den Schatten zu verbergen. Noch nicht.
    Und schließlich lagen die Zügel der Sekte jetzt allein in Alex’ Händen, es gab keinen Grund, auf irgendjemand anders Rücksicht zu nehmen. Die Dinge würden schneller voranschreiten und entsprechend auch mit größerem Erfolg.
    Trotz der Hürden und der unvermeidlichen Opfer waren drei der vier Briefe zerstört worden. Die Ergreifung des letzten würde jegliche Gefahren auslöschen, den Weg nach Indien öffnen wie auch die Herrschaft des Terrors, die ihn doch auf vielen Ebenen erfreut und befriedigt hatte.
    Alex zog die Lippen hoch. Entschluss gefasst.
    Er streckte den Arm aus, hob eine kleine Messingglocke und klingelte. Eine Sekunde später erschien M’wallah. Ein großer, schlaksiger Mann unbestimmbaren Alters mit walnussfarbenem Gesicht und einem langen, grauen Bart, der seit drei Jahren Alex’ Faktotum war und seine Ergebenheit in jeder nur denkbaren Weise bewiesen hatte.
    »Hol Saleem«, befahl Alex, »ich möchte unsere Vorbereitungen für Carstairs’ Begrüßung durchsprechen.«
    M’wallah verbeugte sich tief und verschwand wortlos, um Minuten später mit dem Befehlshaber über Alex’ Wachen wieder aufzutauchen. Saleem war ein großer Pathan, ein Furcht einflößend boshafter Mann; er lebte dafür, Angst und Schrecken zu verbreiten - nach Alex’ Meinung schwamm er geradezu in diesen Gefühlen, war süchtig nach ihnen wie nach einer Droge.
    Süchtige konnten manchmal nützlich sein, besonders wenn die Abhängigkeit an strengste Kontrolle gekoppelt war.
    Alex winkte die beiden zu den Schemeln, die zum Zwecke der Hofhaltung aufgestellt worden waren, wartete, bis sie sich gesetzt hatten, und wartete noch einen weiteren, theatralischen Augenblick ab, bis er anfing.
    »Ich habe beschlossen«, sagte er, »dass es Carstairs ... anders als den dreien, die bereits angekommen sind ... nicht erlaubt sein darf, unserer Rache zu entfliehen. Daher ist es durchaus zu unserem Vorteil, dass die anderen drei sicher durchgeschlüpft sind. Sie werden erwarten, dass es ihrem Captain nicht anders ergeht ... aber das wird nicht geschehen.«
    Mit eisiger Miene musterte er M’wallah und Saleem.
    »Das wird deshalb nicht geschehen, weil diesmal ich derjenige sein werde, der unsere Truppen befehligt und sie ins Feld führt. Ich habe die Absicht, bei der Ergreifung und Folter des Captains selbst Hand anzulegen.«
    Beide Männer nickten.
    »Das ist klug«, murmelten sie.
    Alex lächelte kalt.
    »Allerdings. Wir sollten uns also ansehen, was wir bereits vorbereitet haben, und entscheiden, was wir noch brauchen, um sicherzustellen, dass der gute Captain uns nicht durch die Maschen schlüpft.«
    Mit größter Aufmerksamkeit für jedes Detail widmeten sie sich der Aufstellung der Sektenmänner und vergewisserten sich, dass die Anzahl, die an der Küste versammelt war an Orten, die Alex schon früher bestimmt hatte, ausreichte; und, was noch viel wichtiger war, sie gingen noch einmal die Anzahl der Schiffe durch, die bereits unter ihrem Kommando standen und in den Gewässern an der Ostküste patrouillierten.
    »Diesmal«, schloss Alex, »warten wir nicht ab, bis Carstairs seinen Fuß auf englischen Boden setzt. Wir schlagen vorher zu, und zwar hart. Hart genug, um ihn von seinem Kurs abzubringen. Dann folgen wir ihm und schlagen wieder zu. Und sobald der Captain in England gelandet ist, wird er sich mir und meinen Wachen gegenübersehen -Saleem, du wirst diese Elitetruppe anführen. Früher haben wir uns auf die einfachen Befehle der Sekte verlassen. Das werden wir diesmal nicht tun, denn in diesem Land sind sie einfach nicht wirksam genug.«
    Beide Männer senkten den Kopf zum Zeichen, dass sie verstanden hatten; beide Augenpaare glühten vor fanatischer Erwartung.
    »Die Schwarze Kobra wird morgen kampfbereit sein.« Alex’ Stimme war eiskalt. »Und wir alle wissen, dass sie tödlich ist.«
    Sowohl M’wallah als auch Saleem lächelten in eindeutig bösartiger Vorfreude. Die beiden Männer hatten es keineswegs begrüßt, zurückgehalten zu werden, eingeschränkt durch die eher hintergründige Rolle, die Alex in England zu spielen beschlossen hatte. Und jetzt, als sie vom Zügel gelassen wurden, konnten sie es kaum erwarten, wieder Blut zu schmecken.
    Mit einer Handbewegung schickte Alex sie fort.
    Die beiden erhoben sich
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