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Eine stuermische Braut

Titel: Eine stuermische Braut
Autoren: Stephanie Laurens
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hochmütig die Brauen hoch.
    »Du warst auf einem Feldzug?«
    Er grinste.
    »Von dem Moment an, als ich beschlossen hatte, dass ich dich überzeugen musste, mich als deine Begleitung zu akzeptieren. Das war die Stellung, die ich erreichen wollte. Aber bevor ich mich selbst erklärte, also bevor ich dir meine Geburt erläutere und formell um deine Hand anhalte, wollte ich dir zeigen, was für ein Mann ich bin. Und wenn dieser Moment gekommen war, würdest du mich so gut kennen, dass meine Geburt keine Rolle mehr spielte.«
    Er streckte die Hand aus und fing eine Locke von ihr ein, die im flackernden Kaminfeuer wie Gold glitzerte.
    »Ich wollte dir wenigstens so viel von mir zeigen, dass du dir vorstellen kannst, was ich selbst aus mir gemacht habe. Mein Leben habe ich als unehelicher Sohn des Earls von Kirkcowan begonnen. Er hatte mich von Anfang an anerkannt, hat mich nach Hexham zur Schule geschickt und mir später meine Erlaubnis zum Eintritt bei den Guards gekauft. Darüber hinaus ist mir jedoch nichts von ihm geblieben. Keine Ländereien, kein Haus. Kein Heim.«
    Er blickte ihr in die Augen.
    »Jahrelang habe ich in den Spanischen Unabhängigkeitskriegen gekämpft. Mich mit Männern wie Del, Gareth und Rafe angefreundet, später mit James und den Cynsters. Dann sind wir fünf nach Indien gegangen. Mit den anderen vier haben wir neben unserer Bezahlung als Offiziere den Handel kennengelernt und uns in unterschiedlichen Projekten engagiert, bis wir schließlich stinkreich waren. Ich bin wohlhabend und durchaus in der Lage, mir eine Frau und eine Familie leisten zu können. Und doch, als ich die Segel für die Fahrt nach England gehisst habe, wusste ich, dass es niemanden gibt, zu dem ich nach Hause zurückkehre. Weder in eine Familie noch in ein Zuhause.«
    Er legte eine kurze Pause ein.
    »Dann wurde ich auf Guernsey angespült und von einem Engel gerettet. Und ich habe eine Familie gefunden, ein Heim - eins, zu dem ich gehören möchte. Dem ich mich anschließen möchte.« Er hob die Hände, umrahmte ihr Gesicht und schaute ihr in die Augen. »Ich hatte niemals die Absicht, dich zu bitten, dein Heim zu verlassen - sondern mich bei dir bleiben zu lassen. Aus mir den Prinzgemahl der jungfräulichen Königin zu machen. Um an deiner Seite zu leben und dich und die deinen zu schützen. Mir wäre es sogar egal, wenn du mich gar nicht offiziell heiraten möchtest. Wenn du glaubst, dass es für dich in deiner Gemeinde auf Guernsey schwierig werden könnte oder in deiner Reederei. Es ist mir egal, wie ... ich möchte einfach nur den Rest meines Lebens mit dir verbringen.« Seine Lippen zuckten. »Ich würde sogar deine Esel hüten.«
    Es war nicht so, dass ihr Gesicht sich einfach nur erhellte - ihre Miene erstrahlte geradezu vor durchdringender Freude. Als sie lachte, war es ein überschwängliches, jubelndes Geräusch, und dann schlang sie die Arme um seine Schultern und küsste ihn.
    Schenkte ihm einen ausgiebigen Kuss, einen, der sich ausdehnte und gegen jede Erwartung nicht zu jenem wie wahnsinnig aufschießenden Verlangen führte, sondern langsam und gleitend in einen langen Austausch von Hoffnungen und Wünschen mündete, in geteilte Wünsche und geteilte Bedürfnisse.
    Von Liebe.
    Linnet holte ihn schließlich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Er ließ sie los und half ihr lächelnd, ihn aus seiner Bekleidung zu befreien, warf dann ihr Handtuch fort und stand auf und sog ihren Anblick in sich ein und liebte ihn.
    Logan hielt sie, stützte sie und schwelgte darin, wie der Schein des Feuers ihre Kurven erglühen ließ und die Senken ihres Körpers in Schatten hüllte. Schwelgte darin, dass sie einfach nur da war, dass sie bei ihm war, dass sie lebendig waren und frei und in der Lage, all das, was jetzt geschah, zu erfassen, die Zukunft, die sie sich beide wünschten.
    Ja, auch Leidenschaft gab es, aber sie besaß nicht länger das benebelnde Drängen des neu Gefundenen, der neu geborenen Gefühle. Das, was sie verband, war inzwischen gewachsen und zu einem Fluss geworden, der unendlich tiefer war, unendlich langsamer und unendlich mächtiger als je zuvor.
    Die Sehnsucht, die er nährte, hielt sie immer noch gefangen, und das Begehren erschütterte sie immer noch. Aber als jetzt ihre Finger und ihre Blicke sich verschränkten, als die Ekstase sie ergriff und in den Abgrund stürzte, waren sie sich der tiefen und unauflöslichen Verbindung im Innersten ihrer Seele bewusst.
    Ihrer Zusammengehörigkeit. Ihrer
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