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Eine stuermische Braut

Titel: Eine stuermische Braut
Autoren: Stephanie Laurens
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sobald er an Land geht, und uns eine Nachricht zu schicken. Das wird wahrscheinlich unsere letzte Chance sein, die Schwarze Kobra dabei zu erwischen, auf englischem Boden ein Verbrechen zu begehen.«
    »Und wenn wir ihn nicht fangen?« Die entscheidende Frage war Minerva, die wie üblich rechts von Royce im Sessel saß, über die Lippen gekommen.
    Er lächelte zu ihr hinunter.
    »Falls nicht, werden wir ihn mit anderen Mitteln verfolgen.« Er schaute die anderen an. »Aber ich will nicht verhehlen, dass solch eine Verfolgung viel schwieriger und viel weniger Erfolg versprechend sein wird. Lässt man alles andere mal beiseite, wird es Zeit kosten, die oder den verbleibenden Übeltäter zu identifizieren. Genau wie Gyles gesagt hat. Denn sie werden nicht in England auf uns warten, bis wir so weit sind.«
    »Das heißt, dass wir möglichst alle anderen Aktivitäten zurückstellen und uns darauf konzentrieren, den letzten Bösewicht zur Strecke zu bringen, das Oberhaupt der Schwarzen Kobra. Das ist die Strategie, die wir bevorzugen sollten.
    Unser bester Weg nach vorn.« Mit hochgezogenen Brauen erwiderte Devil Royce’ Blick.
    Royce nickte entschlossen.
    »In welchem Hafen soll Rafe ankommen?«, fragte Logan.
    Royce fing seinen Blick auf. »Felixstowe.«
    Logan schlief, den Arm um Linnet geschlungen, als ein unerwartetes Geräusch ihn aus dem Schlaf riss.
    Das Geräusch drang zwar aus weiter Ferne an sein Ohr, aber ... er hob den Kopf, um besser hören zu können.
    Linnet regte sich, erstarrte ... und lauschte ebenfalls.
    Das Geräusch löste sich in donnerndem Hufschlag auf. Sekunden verstrichen, und es wurde klar, dass der Reiter zum Haus eilte.
    Logan schlug die Decken zurück.
    »Das kann nichts Gutes bedeuten«, murmelte Linnet und schlüpfte aus dem Bett. Sie schnappte sich die Tagesdecke und wickelte sie um ihr Nachthemd.
    Logan knöpfte seine Hose zu und trat in seine Stiefel, zerrte sie ruppig hoch und riss im Vorbeigehen sein Hemd vom Stuhl. Mit grimmigem Gesicht zog er sich das Hemd über, während er die Tür öffnete.
    Linnet folgte ihm in den Korridor. Auch die anderen Türen wurden geöffnet. Sowohl Ladys als auch Gentlemen traten mehr oder weniger vollständig angezogen vor die Tür.
    Niemand fragte, was eigentlich gerade geschah oder um wen es sich handelte; alle hasteten grimmig zur Haupttreppe.
    Niemand bildete sich ein, dass es sich um gute Nachrichten handeln könnte.
    Auf der Treppe und oben auf der Galerie blieben sie stehen und blickten hinunter in die vordere Halle. Kerzen brannten auf dem Tisch in der Mitte, und alle schauten zu, wie Minerva eine Lampe anzündete. Royce war schon an der Tür und schob die Riegel zurück.
    Royce’ persönlicher Butler Hamilton tauchte in seinem schwarzen Anzug gerade noch rechtzeitig auf, um die Türen aufzuziehen.
    Alle erblickten sie den Reiter, der erschöpft und ausgelaugt die Stufen hinaufstieg.
    Royce sprach mit ihm, allerdings so leise, dass niemand seine Worte verstehen konnte, und zog den Mann ins Haus. Hamilton schloss die Tür und verriegelte sie, während Royce den erschöpften Reiter in seine Obhut nahm.
    Jeder sah den Brief, den Royce in seiner linken Hand hielt.
    Minerva kam zu ihm und hielt die Lampe hoch, als Royce die Botschaft in die Höhe streckte, das Siegel erbrach und das Blatt entfaltete.
    Alle hielten den Atem an. Warteten.
    Nur Minerva stand nahe genug bei ihrem Ehemann, um seine Miene beobachten zu können. Sie legte eine Hand auf seinen Arm.
    »Was ist geschehen?«
    Royce schaute erst sie an und hob dann den Blick zu den anderen. Ein paar Sekunden verstrichen, bevor er das Wort ergriff.
    »Carstairs ist verschwunden. Es ist ihm nicht gelungen, seine Wachen in Felixstowe zu treffen. Allerdings ... sein Kammerdiener und die Zofe irgendeiner Lady, die auch zu seiner Gruppe gehörten, haben es bis zur Verabredung geschafft. Wie die Dinge jetzt liegen, weiß niemand genau, wo Carstairs sich aufhält ... und diese junge englische Lady, die offenbar mit ihm reist.«
    Schweigen dehnte sich aus.
    Schließlich brach Charles das Schweigen, indem er die Gedanken aller in Worte kleidete.
    »Carstairs ist irgendwo da draußen. Und wir wissen immer noch nicht, wer die Schwarze Kobra ist.«
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