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Eine stuermische Affaere

Eine stuermische Affaere

Titel: Eine stuermische Affaere
Autoren: Kathryn Ross
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richtigen Mann zu warten. Die Wahrheit war allerdings wesentlich komplexer. Kein Mann hatte sie bisher an den Punkt gebracht, an dem sie sich ihm gänzlich hätte hingeben können.
    Der eine, dem es fast gelungen wäre, hatte sich als geldgieriger Nichtsnutz entpuppt. Seitdem fiel es Cat unendlich schwer, noch irgendjemandem zu vertrauen.
    Dennoch war sie jetzt hier: um ein Uhr nachts in einer Hotelsuite mit einem unglaublich attraktiven Mann, der sie auf beängstigende Weise erregte. Was dachte sie sich bloß dabei? Schließlich kannte sie ihn nicht einmal. Selbst wenn er kein Scherge ihres Bruders war, konnte er doch verheiratet sein und vier Kinder haben.
    „Ist das ein … Annäherungsversuch?“, fragte sie vorsichtig.
    Er lächelte beinahe spöttisch. „Ich muss zugeben, seit ich dich unten im Ballsaal beobachtet habe, will ich liebend gern das Bett mit dir teilen.“
    Das freizügige Geständnis erinnerte Cat schlagartig an die unangenehme Situation während der Party. Tatsächlich hatte sie in Nicholas’ Augen nicht gerade die lautersten Absichten erkannt. Er hatte eher wie ein Jäger auf der Suche nach einer Beute gewirkt. Aber dennoch hatte sie dieser Eindruck erregt, so ungern sie es auch zugab. Die widersprüchlichen Gefühle hatten zu ihrer undefinierbaren Angst beigetragen und sie dazu gebracht, die Feier fluchtartig zu verlassen.
    Nicholas streckte eine Hand aus und berührte ihr Gesicht. Zart fuhr er mit den Fingerspitzen über ihre seidige, helle Haut. Dann legte er seine Hand in ihren Nacken und zog sie ganz sachte zu sich heran.
    Er betrachtete ihr Gesicht mit so viel forscher Lust in den Augen, dass Cats Knie weich wurden und ihr Herz einen Schlag aussetzte.
    Jetzt wurde es also ernst. Zum ersten Mal im Leben spürte sie den Drang, alle Vorsicht über Bord zu werfen und sich diesem Mann hinzugeben. Sie wollte seine Lippen kosten, war bereit, bis zum Äußersten zu gehen …
    Das bin doch nicht ich, dachte Cat fassungslos.
    Selbst bei Ryan war es ihr nicht schwergefallen, enthaltsam zu sein. Manchmal hatte sie sich gefragt, ob etwas mit ihr nicht stimmte und sie vielleicht gar nicht zu echter Leidenschaft fähig war. Und dann kam dieser Mann daher, von dem sie praktisch nichts wusste, und wühlte all die verborgenen Gefühle in ihr auf. Es war bizarr und zutiefst beunruhigend. Cat war buchstäblich nicht mehr in ihrem Element.
    Es kostete sie all ihre Willenskraft, die Intimität zu ihm abzubrechen und einen Schritt zurückzutreten. Ganz plötzlich wurde ihr kalt.
    „Ich schlafe nicht mit einem Fremden.“ Mühsam hielt sie seinem Blick stand und verfluchte die Stimme in ihrem Innern, die ihr zuflüsterte, doch einmal im Leben mutig und verwegen zu sein.
    „Nun, dann sollten wir uns etwas besser kennenlernen. So schnell wie möglich.“ Seine Augen funkelten herausfordernd.
    Die meisten Frauen schmolzen dahin, wenn er sie so ansah. Tatsächlich konnte Nicholas sich nicht daran erinnern, wann er das letzte Mal einen Korb bekommen hätte. Doch Cat wehrte sich standhaft, das war ihr deutlich anzusehen. Ihm gefiel das Feuer in ihren Augen, und ihre entschlossene Haltung beeindruckte ihn.
    Cat streckte energisch das Kinn vor. „Bist du verheiratet?“
    Die Frage kam unerwartet. „Nein, noch nicht“, antwortete er amüsiert.
    „Dann hast du eine Lebensgefährtin?“
    Nicholas hob eine Augenbraue und schüttelte langsam den Kopf. „Wieso? Willst du dich für diese Position bewerben?“ Er verschränkte die Arme und lehnte sich lässig gegen den Fensterrahmen hinter ihm.
    „Überschätze dich nicht!“, gab sie etwas zu scharf zurück. Ihr erster Eindruck hatte sie also nicht getäuscht. Er war arrogant und selbstverliebt – ein Mann, der bekam, was er wollte. „Mir kommt es nur so vor, als würde zu Hause eine Frau auf dich warten, die diese Situation zutiefst unglücklich machen könnte.“
    „Wie kommst du darauf?“
    „Du bist ein reicher, nicht unattraktiver Geschäftsmann, der ständig unterwegs ist. Man muss kein Hellseher sein, um auf den Gedanken zu kommen, du würdest dich nur von einer inzwischen langweilig gewordenen Partnerschaft ablenken wollen.“
    „Meine Güte, bist du misstrauisch“, bemerkte Nicholas ruhig. „Und wenn ich das sagen darf, du scheinst keine hohe Meinung von reichen, attraktiven Geschäftsmännern zu haben, was?“ Obwohl er Cat verspottete, lag in seiner Stimme ein eisiger Unterton, der sie erschreckte.
    Natürlich hatte er recht. Sie vertraute niemandem
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