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Eine stuermische Affaere

Eine stuermische Affaere

Titel: Eine stuermische Affaere
Autoren: Kathryn Ross
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aufregende, mediterrane Schönheit. Oder es war die Art, wie er sie ansah, so als könnte er ihre dunkelsten Geheimnisse erkennen.
    Er drückte den Knopf für das oberste Stockwerk und schwieg, während sich der Lift sanft in Bewegung setzte.
    Während der Fahrt nach oben betrachtete er Cat neugierig im Spiegel. Sie war ganz anders, als er erwartet hatte, und das verunsicherte ihn etwas. Sie wirkte sehr jung, blass und zerbrechlich. Und ihre Augen leuchteten in einer so unwirklichen Jadegrün-Schattierung, dass Nicholas Mühe hatte, den Blick wieder abzuwenden.
    Nicht eine Sekunde lang hatte er damit gerechnet, dass diese Frau seinen Beschützerinstinkt wecken würde. Dieser Instinkt hatte ihn aus dem Nichts überfallen, und sosehr er den störenden Impuls auch abzuschütteln versuchte, es gelang ihm nicht ganz.
    Dies ist Carter McKenzies Tochter, erinnerte er sich energisch, und allein deshalb ihr ist praktisch alles zuzutrauen.
    Schließlich war Catherine ebenso berechnend wie der Rest ihrer verdorbenen Familie. Nicholas hatte die Berichte über sie studiert und würde nicht zulassen, dass ihre verletzliche Ausstrahlung ihn von seinen Racheplänen abbrachte.
    Cat atmete tief durch und rang um Fassung. „Das ist ausgesprochen … nun … freundlich von Ihnen“, brach sie das Schweigen.
    „Ist mir ein Vergnügen“, entgegnete er knapp.
    Bildete sie sich das nur ein, oder nahm seine Miene leicht sarkastische Züge an? Er wirkte plötzlich kalt und distanziert.
    „Ich habe Sie vorhin auf dem Hochzeitsempfang gesehen“, fuhr sie unbeirrt fort. „Sind Sie ein Bekannter von Martin und Claire?“
    „Nein.“
    Seine knappe Antwort machte sie hellhörig. War ihr erster Gedanke etwa richtig gewesen, und auch dieser Mann war von ihrem Bruder geschickt worden, um sich an sie heranzumachen?
    „Warum waren Sie dann auf dem Empfang?“
    „Weil ich mich als Besitzer dieses Hotels aufhalten kann, wo ich möchte.
    „Oh, ich verstehe.“ Das erklärte seine herrische Art und die selbstverständliche Autorität, die er ausstrahlte. Wenigstens war es unter diesen Umständen höchst unwahrscheinlich, dass er etwas mit ihrem Bruder zu tun hatte. Wenn er der Besitzer des Hotels war, hatte er es mit Sicherheit nicht nötig, sich auf jemanden wie Michael McKenzie einzulassen.
    „Ich bin Nicholas Zentenas“, stellte er sich vor und achtete gespannt auf Cats Reaktion. Acht Jahre zuvor war er der Geschäftspartner ihres Vaters gewesen. Auch wenn er ihr selbst nie begegnet war, hätte sein Name ihr vertraut sein können. Aber sie ließ sich nicht das Geringste anmerken.
    „Cat McKenzie.“ Sie streckte ihre Hand aus.
    Er zögerte kurz, doch dann war die Berührung überraschend warm und angenehm.
    Cat sah ihm in die Augen und fragte sich, ob auch er diese elektrisierende Spannung zwischen ihnen spürte. Erschrocken über sich selbst zog sie ihre Hand zurück und war froh, als in diesem Augenblick die Türen des Fahrstuhls lautlos auseinanderglitten.
    Nicholas lächelte in sich hinein, während er bis zum Eingang seiner Suite voranging. Bisher war dieser Abend für ihn extrem erfolgreich verlaufen. Und ganz offensichtlich hatte Cat McKenzie keine Ahnung, mit wem sie es zu tun hatte.
    Eigentlich hatte er sie erst nächste Woche aufsuchen wollen. Ihr Vater würde dann außer Landes sein, und das verringerte das Risiko einer möglichen Entlarvung. Aber als Nicholas’ Privatdetektiv ihm heute Morgen von dem Hochzeitsempfang erzählte, der ausgerechnet in einem seiner Hotels stattfinden sollte, hatte er spontan seine Pläne geändert und war kurzfristig aus Athen eingeflogen.
    Jetzt war er froh über diese Planänderung. Der Zeitfaktor war ohnehin von großer Bedeutung. Und dann hatte ihm auch noch der Zufall in die Hände gespielt: Cat war genau vor seinem Hotel überfallen worden, und er hatte sich als Retter aufspielen können. Zudem war sie so anziehend, dass er es kaum erwarten konnte, sie in sein Bett zu locken.
    Das machte seine Rache noch süßer! Der Fisch war am Haken, jetzt musste er nur noch die Leine einholen.

2. KAPITEL
    Die Suite war so groß wie ein geräumiges Apartment, ultramodern im Design mit schwarzen Bodenfliesen und weißen, gemütlichen Ledersofas. Durch die riesigen Fenster, die zur Straße hinausgingen, hatte man einen prachtvollen Ausblick auf das glitzernde London bei Nacht.
    „Das ist ja herrlich!“ Beeindruckt lief Cat hinüber zu einer zweiten großen Fensterfront und betrachtete den stimmungsvoll
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