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Eine stuermische Affaere

Eine stuermische Affaere

Titel: Eine stuermische Affaere
Autoren: Kathryn Ross
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worden. Trotzdem wollte sie nur noch in den Schutz ihrer Wohnung flüchten.
    Um die Ecke befand sich ein Taxistand, doch genervt musste Cat feststellen, dass kein einziger Wagen bereitstand. Eine leichte Windböe raschelte durch die hohen Bäume, die in einiger Entfernung einen kleinen Park säumten. Ansonsten herrschte Stille.
    Cat kramte ihr Handy hervor, um sich ein Taxi zu rufen. Dann drehte sie sich um und wollte gerade zum Hotel zurückgehen, als sie mit einem jungen Mann in Jeans und T-Shirt zusammenstieß. Zunächst glaubte sie, es wäre ihr Fehler gewesen, und entschuldigte sich eilig. Im nächsten Augenblick jedoch stieß der Mann sie hart gegen einen gusseisernen Zaun und versuchte, ihr das Telefon und die Handtasche zu entreißen. Schlagartig wurde Cat klar, dass sie überfallen wurde.
    Das Telefon hatte der Fremde schon an sich genommen, aber ihre Handtasche umklammerte sie, so fest sie konnte. Es war eine spontane, vielleicht wenig vernünftige Reaktion. Trotzdem gelang es dem Mann, ihr nach einer kurzen Rangelei auch noch die Tasche aus den Händen zu reißen und davonzurennen.
    Weit kam er allerdings nicht. Ein dumpfer Aufprall klang an Cats Ohren, als der Dieb wenige Meter neben ihr zu Boden ging. Das Handy schlitterte über die Straße, der Inhalt ihrer Tasche lag überall verstreut.
    Erst jetzt bemerkte Cat die dunkle Gestalt, die den Mann niedergestreckt hatte.
    „Ich würde mein Glück nicht auf die Probe stellen, wenn ich du wäre“, zischte der Fremde dem jungen Mann zu und stellte seinen Fuß auf dessen Handgelenk, als dieser nach der Tasche greifen wollte. „Die Polizei ist bestimmt schon unterwegs.“
    Das ließ sich der Räuber nicht zweimal sagen. Blitzschnell sprang er auf und flüchtete in die Dunkelheit. Seine eiligen Schritte hallten durch die Nacht.
    „Geht es Ihnen gut?“ Cats Retter ging in die Knie und sammelte ihre Habseligkeiten auf.
    Cat stand unter Schock und nahm nur am Rande wahr, dass seine Stimme sehr ruhig klang und sich ein leicht fremdländischer Akzent darin verbarg.
    Als der Mann sich wieder aufrichtete und sie anblickte, konnte sie sein Gesicht deutlich im Lichtkegel einer Straßenlaterne erkennen. Dunkle Augen waren auf sie gerichtet. Vor ihr stand der Fremde, der sie schon im Ballsaal gemustert hatte.
    Sie schätzte ihn auf Anfang dreißig. Sein Haar war dicht, glatt und pechschwarz. Er war unglaublich attraktiv, aber nicht im herkömmlichen Sinne, eher auf eine gefährliche, harte Weise. Alles an ihm, angefangen bei seinen eindrucksvollen Augen bis hin zu dem sinnlichen Schwung seiner Lippen, drückte Kraft und Stärke aus.
    Offensichtlich erwartete er eine Antwort auf seine Frage, also riss sich Cat energisch zusammen. „Ja, ich denke schon. Tausend Dank für Ihre Hilfe.“
    „Sie hätten nicht um Ihre Handtasche kämpfen sollen. Er hätte sie ernsthaft verletzen können“, sagte der Fremde bestimmt. „Ihre Gesundheit ist mehr wert als jeder Besitz.“
    Damit hatte er natürlich recht. Erst jetzt wurde Cat bewusst, was alles hätte passieren können. Sie streckte eine zitternde Hand aus, um ihre Tasche entgegenzunehmen.
    „Kommen Sie, gehen wir wieder hinein!“ Behutsam legte er seine Hand an ihren Rücken und führte Cat sanft, aber entschieden zurück in die Hotellobby.
    Seine Berührung fühlte sich wunderbar an, doch irgendwie hatte Cat das unbestimmte Gefühl, von einer Gefahr in die nächste geraten zu sein.
    „Mr. Zentenas, ist wirklich alles in Ordnung?“, erkundigte sich der Chefportier.
    Cat beobachtete überrascht, wie sich das gesamte Personal eifrig den Wünschen und Anweisungen ihres Retters fügte. Der Manager des Hotels erschien, die Polizei wurde verständigt, und sie selbst wurde so schnell wie möglich zum Lift begleitet.
    „Sie können oben in meiner Suite auf die Polizei warten. Ich fahre mit Ihnen hinauf.“ Es war keine Einladung, eher eine Anordnung. Die Fahrstuhltür schloss sich, und plötzlich war Cat mit ihrem ebenso faszinierend wie merkwürdig gefährlich wirkenden Begleiter allein.
    Sie warf ihm einen verstohlenen Seitenblick zu, und wieder fühlte sie seine unglaubliche Präsenz. Allerdings konnte sie nichts mit den Gefühlen anfangen, die dieser Mann in ihr weckte. Da war viel mehr als nur die übliche Vorsicht, die sie für gewöhnlich in männlicher Gesellschaft überfiel.
    Cat begriff nicht, wie ein vollkommen Fremder einen so starken Einfluss auf ihre Empfindungen ausüben konnte. Vielleicht war es seine
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