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Eine stuermische Affaere

Eine stuermische Affaere

Titel: Eine stuermische Affaere
Autoren: Kathryn Ross
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so leicht. Deshalb wunderte sie sich auch darüber, wie schwer es ihr fiel, ihn entschieden in seine Schranken zu weisen.
    „Da magst du richtigliegen“, entgegnete sie nach einer Weile und zuckte ratlos die Schultern. „Vermutlich war es sehr naiv von mir, dich in deine Suite zu begleiten. Aber nachdem du mir vorhin geholfen hast, hatte ich diese Einladung als die Geste eines Kavaliers verstanden.“
    Er grinste. „Nur für das Protokoll: Da wartet keine Frau auf mich in meinem Zuhause.“
    Diese Antwort freute Cat mehr, als sie zugeben mochte. Es hätte ihr egal sein sollen, weil sie ohnehin nicht mit ihm schlafen wollte. Wenn sie sich einmal von ihrer Jungfräulichkeit verabschiedete, dann sicherlich nicht bei einem One-Night-Stand mit einem Fremden.
    „Aber an mir ist tatsächlich ein Kavalier verloren gegangen“, fuhr Nicholas ungerührt fort und wies mit einer knappen Kopfbewegung zur Seite. „Dort drüben befindet sich ein Gästezimmer. Wenn du es für heute benutzen möchtest, mein Angebot steht noch.“
    Etwas betroffen starrte Cat ihn an. Dann strahlte sie plötzlich, und der gesamte Raum schien mit einem Mal in warmes Licht getaucht zu sein. „Gern, danke.“
    Dieses Lächeln hat sie bestimmt hundertmal vor dem Spiegel einstudiert, dachte Nicholas missmutig.
    „Es tut mir leid, wenn ich dich falsch eingeschätzt habe“, fügte Cat kleinlaut hinzu.
    „Keine Ursache.“
    Innerlich zuckte sie leicht zusammen. „Es ist wirklich nett von dir, mir zu helfen.“
    Ihre Dankbarkeit war vermutlich genauso falsch wie ihr unschuldiges Lächeln. Aber sie spielte ihren Part gut, das musste Nicholas zugeben. Man nahm ihr ohne Weiteres die Sanftheit und Moral in Person ab. Dabei war sie ohne Frage eine geldgierige Hexe, die ihren verbrecherischen Bruder bei seinen Betrügereien mit mehreren Tausend Pfund unterstützt hatte.
    Eine Hexe hat nicht das Recht, so zauberhaft auszusehen, dachte er grimmig.
    Das Klingeln der Gegensprechanlage unterbrach seine Gedanken, und Nicholas durchquerte eilig den Raum, um das Gespräch anzunehmen.
    „Mr. Zentenas, die Polizei ist gerade eingetroffen“, informierte ihn der Chefportier.
    „Schicken Sie die Herrschaften hinauf!“ Dann wandte er sich wieder Cat zu.
    Etwas in seinem Blick verursachte ihr eine Gänsehaut. Sie wusste selbst nicht genau, ob sie ein Gefühl der Abneigung oder der Lust verspürte. In jedem Fall war sie in Nicholas’ Gegenwart nicht sicher, genoss aber gleichzeitig die ungewohnte Anspannung.
    Ein zweischneidiges Schwert, von dessen Klinge sie sich besser fernhalten sollte …

3. KAPITEL
    Während sie vor den Polizisten ihre Aussage machte, hörte Nicholas aufmerksam zu.
    Cat spürte seine Anwesenheit mit jeder Faser ihres Körpers. Sie hatte das merkwürdige Gefühl, von ihm bewertet zu werden. Eine Atmosphäre feindseliger Sinnlichkeit lag in der Luft, die sie völlig aus dem Konzept brachte. Als einer der Polizeibeamten eine spezifische Frage stellte, konnte sie sich schon nicht mehr an den genauen Ablauf des Überfalls erinnern. Der Vorfall verblasste vor ihrem inneren Auge angesichts der elektrisierenden Spannung im Raum.
    Glücklicherweise half Nicholas ihr aus. Er sprach mit der überlegenen Ruhe eines Mannes, der es gewohnt war, die Kontrolle über jede Situation zu behalten. Und die Polizisten zollten ihm den entsprechenden Respekt.
    „Das war bestimmt pure Zeitverschwendung“, sagte Cat später, als Nicholas wieder das Zimmer betrat, nachdem er die Beamten zur Tür begleitet hatte.
    „Nicht unbedingt. Du hast eine ziemlich genaue Beschreibung des Mannes abliefern können.“ Er streckte sich. „Kann ich dir noch einen Drink anbieten, oder möchtest du jetzt lieber schlafen gehen?“
    Die Frage war ziemlich direkt und traf Cat unvorbereitet. Ich habe mich so lächerlich gemacht, indem ich ihn über seine angebliche Ehefrau ausgefragt habe, dachte sie beschämt. Sie wand sich innerlich.
    Nicholas’ trockene Antwort hatte ihr zugesetzt: Willst du dich für diese Position bewerben?
    Sehr lustig! Wenn das ihr Vater gehört hätte … Er würde sich jetzt noch gierig die Hände reiben! Ihre feine Familie war bereit, sie an den nächstbesten Irren zu verschachern, wenn es einen Vorteil brachte.
    Für einen Moment erwog Cat, zurück zur Party zu gehen und sich über Nacht bei einer Kollegin einzuquartieren. Doch eigentlich fühlte sie sich dazu viel zu erschöpft.
    „Ich denke, ich werde zu Bett gehen. Ich bin furchtbar müde.“
    Nicholas
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