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Eine stuermische Affaere

Eine stuermische Affaere

Titel: Eine stuermische Affaere
Autoren: Kathryn Ross
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beleuchteten Dachgarten, der zu Nicholas’ Suite gehörte. Das tiefblaue Wasser des integrierten Pools schimmerte im Mondlicht.
    „Ja, nicht schlecht“, stimmte Nicholas bescheiden zu. Doch als er jetzt neben Cat trat, galt sein Blick eher ihr als seiner Dachterrasse. Der grüne Satinstoff ihres Kleides umschmeichelte ihre Figur, und Nicholas konnte kaum den Blick von ihrem Dekolleté abwenden. Allein der Gedanke an ihre vollen Brüste, die sich reizvoll unter dem Stoff abzeichneten, ließ ihn seine Erregung deutlich spüren. „Ich habe in all meinen Hotels eine eigene Suite. In geschäftlicher Hinsicht eine praktische Lösung, obwohl ich sehr viel reise und somit niemals lange an ein und demselben Ort bin.“
    „Was nennen Sie dann Ihr Zuhause?“, erkundigte sich Cat interessiert.
    Ihr Name steht ihr gut, fand er. Sie hatte die tiefgrünen Augen einer Katze, mit einem besonders hypnotischen Effekt. „Ich habe ein Haus auf Kreta.“
    „Sie sind Grieche.“ Es war eher eine Feststellung als eine Frage. „Kreta ist wunderschön.“
    „Sie waren dort?“
    „Ja, schon öfter. Mein Großvater besitzt eine Villa ganz in der Nähe von Xania, und ich habe in jungen Jahren das eine oder andere Mal meine Ferien bei ihm verbracht.“ Sie dachte an die glanzvolle Schönheit des weiß getünchten Anwesens mit Blick auf das endlose Meer. Sie hatte diese Sommer bei ihrem Großvater so sehr genossen, umgeben von Liebe und Fröhlichkeit. Dann geschah der Unfall, bei dem ihre Mutter starb. Sie war damals gerade zehn Jahre alt gewesen. Das Auto ihres Vaters war auf der Küstenstraße außer Kontrolle geraten, und mit ihm Cats ganzes Leben. Seitdem verband sie mit Kreta nicht mehr nur positive Erinnerungen …
    Interessiert beobachtete Nicholas, wie sich Cats Miene regelrecht verschloss. Beinahe hätte er seine Hand ausgestreckt, um die dunklen Schatten, die plötzlich ihren Blick trübten, zu verscheuchen. „Waren Sie in letzter Zeit einmal auf der Insel?“
    An ihren Besuch auf Kreta im letzten Jahr wollte Cat gar nicht denken. Ihr Vater hatte sie dazu überredet, ihren Bruder aus einem Geschäft freizukaufen, das schiefgegangen war. Doch bei ihrer Ankunft musste sie feststellen, dass Michael ganz bewusst einen extrem undurchsichtigen Deal eingegangen war. Es war ein Schock für sie gewesen, wie tief ihr Bruder gesunken war. Eine ganze Woche hatte sie damit verbracht, die übervorteilten Opfer dieses Geschäfts ausfindig zu machen und ihnen ihr Geld zurückzugeben.
    Wie hieß es doch gleich? Seine Freunde kann man sich aussuchen, seine Familie leider nicht. Nachdenklich fuhr Cat sich mit einer Hand durch die Haare.
    Nicholas bemerkte ein kurzes Zögern, bevor sie ihm antwortete: „Ich habe momentan keine Zeit, Urlaub zu machen.“
    Sie log nicht, das spürte er. Aber sie verschwieg etwas Entscheidendes. Aus sicherer Quelle hatte er erfahren, dass sie erst im letzten Jahr nach Kreta geflogen war, um ihrem Bruder finanziell aus der Patsche zu helfen. Nicholas’ Ermittler hatte ihn sogar mit Fotos versorgt, auf denen Cat mit den Opfern eines betrügerischen Geschäfts zu sehen war. Offenbar hatte sie ihrem Bruder zu mehr Glaubwürdigkeit verhelfen wollen. Und wenig später, als Cat bereits nach London zurückgekehrt war, hatten die McKenzies auf der Insel einen noch größeren Betrug inszeniert.
    Das durfte Nicholas keinesfalls aus den Augen verlieren. Trotz ihrer scheinbaren Verletzlichkeit war Cat eine echte McKenzie. Und diese Familie hatte die Angewohnheit, gewisse Tatsachen zu verschweigen. Das hatte Nicholas am eigenen Leib erfahren.
    Überrascht stellte Cat fest, dass Nicholas’ Blick eiskalt geworden war. Ein unangenehmer Schauer jagte ihr über den Rücken.
    „Ich genehmige mir einen Whisky. Kann ich Ihnen auch einen Drink anbieten?“, fragte er betont galant. „Vielleicht einen Brandy? Das soll ja bei einem Schock wie Medizin wirken.“
    Möglicherweise habe ich mir seine Abneigung nur eingebildet, überlegte Cat und entspannte sich etwas. „Nein, danke. Mir geht es gut.“
    „Schön, das freut mich.“
    „Ich schäme mich nur etwas“, gab sie zu.
    „Aber wieso denn?“ Er hob eine Augenbraue.
    „Dass ich so viele Umstände mache. Ich hätte gleich nach Hause fahren sollen. Mir ist nichts gestohlen worden, und die Polizei wird ohnehin nicht viel erreichen. Der Kerl ist längst über alle Berge.“
    „Darum geht es doch gar nicht. Eventuell erwischen sie ihn doch und bewahren so einen anderen Menschen
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