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Eine Nacht und tausend Geheimnisse

Eine Nacht und tausend Geheimnisse

Titel: Eine Nacht und tausend Geheimnisse
Autoren: EMILIE ROSE
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Kirsche in ihrem Glas.
    „Nun sei doch mal ruhig!“, fuhr Kelly die jüngste Schwester an und wandte sich an Paige. „Woher weißt du das denn?“
    „Ich habe ihn und seine schwangere Frau heute Morgen im Hotel getroffen. Sie wollen ihren zwölften Hochzeitstag in Las Vegas feiern.“
    Jessie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und schüttelte lächelnd den Kopf. „Und ich dachte immer, du führst hier in Las Vegas ein schrecklich langweiliges Leben und magst es nur nicht zugeben. Dabei passiert bei dir viel mehr als bei mir. Zwillinge, Wahnsinn!“
    „Ich habe aber nur mit einem von ihnen geschlafen“, stellte Paige schnell richtig.
    „Aber mit dem heißen Typ.“ Jessie hob ihr Glas und prostete der Schwester zu. „Er sieht so aus, als sei er fantastisch im Bett.“
    Paige wurde knallrot. „Ja, das ist er. Aber davon abgesehen, mein Leben ist längst nicht so spannend, wie es sich vielleicht anhört und wie ich es euch habe weismachen wollen. Mein Job gefällt mir sehr gut, aber die meisten Abende habe ich allein zu Hause verbracht, weil ich Angst hatte, mich in die Single-Szene zu mischen.“ Sie hielt inne und holte dann tief Luft. „Und all die Attraktionen, von denen ich euch schrieb, habe ich bisher nicht gesehen. Ich bin höchstens daran vorbeigefahren.“
    Ashley zog sie liebevoll an sich. „Das wissen wir doch. Aber uns war auch klar, dass du erst mal über David hinwegkommen musstest. Daher haben wir nichts gesagt.“
    „Ihr habt es immer gewusst?“
    Alle nickten.
    „Und ihr seid nicht wütend auf mich, weil ich euch angelogen habe?“
    Jessie griff nach Paiges Hand und drückte sie. „Wir wussten, dass du das nur getan hast, um uns nicht zu beunruhigen. Denn das ist typisch für dich. Du tust immer alles für andere, lässt dir selbst jedoch nur selten helfen. Aber dafür sind wir doch da.“
    Kelly strich Paige zärtlich über die Wange. „Sag, was wir für dich tun können, und wir tun es.“
    Paige sah die Schwestern an, und Tränen traten ihr in die Augen. Die Schwestern würden stets für sie da sein, und sie musste keinesfalls immer nur die Starke spielen. „Ich danke euch … und ich liebe euch so. Wie lange könnt ihr bleiben?“
    „Bis Mittwochabend“, sagte Ashley. „Aber vielleicht sollten wir uns von dem Kerl nicht den Flug bezahlen lassen und auch nicht die Zimmer im Bellagio.“
    „Was?“ Jessie blickte sie empört an. „Lass den Typ ruhig blechen. Er hat Paige genug Kummer gemacht. Wie steht’s mit dir, Paige? Kannst du ein paar Tage freinehmen?“
    „Ja, ich habe die nächste Woche frei, und wir können uns alles ansehen, was Las Vegas zu bieten hat.“
    „Wunderbar.“ Die Schwestern strahlten. „Auf eine schöne Zeit!“
    „Auf eine schöne Zeit“, sagte Paige zögernd. Vielleicht würde es ihr schon viel besser gehen, wenn die Schwestern wieder abreisen mussten. Die Ablenkung würde ihr guttun, und möglicherweise hatte sie Trent dann schon so gut wie vergessen.
    Vielleicht aber auch nicht. Auf alle Fälle wusste sie schon jetzt, dass sie sich nicht mehr scheuen würde, nach Hause zurückzukehren. Mithilfe der Schwestern würde sie auch das Gerede und den Tratsch ertragen können.

11. KAPITEL
    Trent sah seinen Bruder ratlos an. „Wie ist es möglich, dass fünf Frauen spurlos verschwinden können?“ Den ganzen Montag hatte er nach Paige gesucht, und jetzt am Abend saß er mit dem Bruder in seiner Suite. Paige war weder in ihrem Apartment noch in den Suites der Schwestern, die Trent für sie durch Nicole hatte buchen lassen. Auch von den Schwestern gab es keine Spur, obgleich sie nicht ausgezogen waren, wie die Dame am Empfang ihm glaubhaft versicherte.
    „Na ja, Las Vegas ist ja nicht gerade eine Kleinstadt.“ Brent saß am Esstisch und kippelte auf zwei Stuhlbeinen. „Aber solltest du jetzt nicht packen? Deine Crew wartet schon seit Stunden auf dich, und morgen ist doch die entscheidende Vorstandssitzung.“
    Trent wollte nicht abreisen. Wer weiß, wenn er jetzt die Stadt verließ, ohne mit Paige gesprochen zu haben, würde er sie vielleicht nie mehr wiedersehen. Und diese Vorstellung war einfach unerträglich. „Zum Teufel mit der Vorstandssitzung!“
    Brent war so überrascht, dass er beinahe vom Stuhl gefallen wäre und nur mit wilden Armbewegungen das Gleichgewicht halten konnte. „Wie bitte?“
    „Ich sage die Sitzung ab.“
    Brent sprang auf. „Du bist wohl nicht ganz bei Trost. Hast du deine Expansionspläne vergessen? Du hast doch immer
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