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Eine Nacht und tausend Geheimnisse

Eine Nacht und tausend Geheimnisse

Titel: Eine Nacht und tausend Geheimnisse
Autoren: EMILIE ROSE
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blickte er sich im Raum um. „Sind deine Schwestern da?“
    „Nein. Sie haben Verständnis dafür, dass wir allein sein wollen.“
    „Gut. Herzlich willkommen zu Hause, Paige.“ Er trat auf sie zu und umarmte sie kurz. Offensichtlich war er sehr nervös.
    „Danke. Prima, dass du vorbeikommen konntest.“
    „Äh … ja. Paige, ich wollte mich noch dafür entschuldigen, dass ich damals unsere Beziehung so abrupt beendet habe. Ich …“
    „Lass nur, David“, unterbrach sie ihn. „Es war richtig so. Wir waren schon zu sehr aneinander gewöhnt. Versteh mich richtig, ich liebe dich, und ich werde dich bestimmt immer lieben …“ David sah sie erschreckt an. „Aber wie einen Freund“, fuhr sie schnell fort, „wie einen sehr guten und vertrauten Freund. Wir sind zusammen aufgewachsen und haben viele gemeinsame Erinnerungen. Aber ich liebe dich nicht so, wie Mann und Frau einander lieben sollten.“ Auch wenn es eine bittere Lektion war, sie musste Trent dafür dankbar sein.
    David sah erleichtert und enttäuscht zugleich aus. „Du trägst mir also nichts mehr nach?“
    „Nein.“
    „Wie ist es, kann ich dich zum Lunch einladen?“
    Wie meinte er das? Wollte er wirklich nur mit ihr essen? Oder mehr? Aber David sah sie einfach nur freundlich lächelnd an, und sie wusste, dass auch er keine romantischen Gefühle mehr für sie hegte. Warum sollte sie also nicht mit ihm zum Lunch gehen?
    Doch was würden die Leute sagen? Die Gerüchteküche würde brodeln, noch bevor sie die Speisekarten aufgeschlagen hätten. Andererseits, wie oft hatte sie den Schwestern gepredigt, dass man Probleme direkt angehen musste und es keinen Sinn hatte, sich zu verstecken. Klatsch konnte man nur im Keim ersticken, wenn man den Leuten zeigte, dass es nichts zu tratschen gab.
    „Ja, sehr gern“, antwortete sie daher lächelnd.
    „Freust du dich nicht, dass Mom dieses Jahr mit der ganzen Familie für ein paar Tage nach Las Vegas kommt?“ Trents Halbschwester Lauren setzte sich auf den Barstuhl neben ihn. „Obwohl sie gar nicht so begeistert von der Stadt ist.“
    „Nein, ich bin nicht froh, Lauren. Ich kann andere Leute momentan nur sehr schlecht um mich haben.“ Das hatte ihm noch gefehlt, dass die ganze Familie Zeuge seines Unglücks wurde. Sein Jet war am vorigen Abend wie geplant mit den McCauley-Schwestern zurückgeflogen.
    Nur leider war Paige auch mit an Bord gewesen. Das hatte er erst von der Crew erfahren, als das Flugzeug sicher in South Carolina gelandet war. Und da alle anderen Flugzeuge der HAMC-Flotte nicht verfügbar waren, hatte er ihr nicht folgen können. Seinen eigenen Jet würde er erst wieder benutzen können, wenn die Crew die nötigen Ruhestunden eingehalten hatte.
    „Nicole hat mir übrigens gesagt, dass du dringend einen Piloten brauchst“, fing Lauren wieder an. „Wenn du willst, ich bin gern bereit.“
    Dieses Angebot machte ihn verlegen. Denn er erinnerte sich nur zu genau daran, wie sehr er der Halbschwester das Leben zur Hölle gemacht hatte. „Aber dann kannst du nicht mit Gage zusammen sein.“
    Sie lächelte glücklich. „Das stimmt, aber das tut unserer Liebe keinen Abbruch. Außerdem hat er mir selbst vorgeschlagen, dich zu fliegen, und deine Familie hat ihn dabei kräftig unterstützt.“ Spitzbübisch lächelte sie ihn an. „Manchmal weiß ich gar nicht, ob du das verdient hast. Aber Gage liebt dich, und das genügt mir. Also, wenn du nach South Carolina willst, brauchst du es mir nur zu sagen. Ich hätte auch nichts dagegen, mal wieder deine Supermaschine zu fliegen.“
    „Soso.“
    „Was meinst du? Wollen wir in einer Stunde los?“
    „Ja, gern. Danke, Lauren.“
    Zwei Stunden später waren sie in der Luft. Trent hatte es sich gerade in der Kabine bequem gemacht, als Laurens Stimme durch den Lautsprecher drang. „Komm mal eben ins Cockpit, Trent.“
    „Warum denn?“
    „Frag nicht. Komm her!“
    Das hörte sich so dramatisch an, dass er aufsprang und nach vorn stürzte. „Was ist denn los?“
    „Setz dich, und schnall dich an.“ Mit einer Hand wies sie auf den Kopilotensitz, die andere hielt sie sich vor den Mund.
    „Ich verstehe nicht …“
    „Frag nicht, tu’s einfach.“
    Er ließ sich auf den Sitz gleiten, schnallte sich an und setzte die Kopfhörer auf, das erste Mal seit zehn Jahren. „Nun sag schon, was ist los?“ Besorgt blickte er Lauren an. Ihr stand der Schweiß auf der Stirn.
    „Nimm den Steuerknüppel.“
    „Aber ich kann nicht fliegen.“
    „Doch, das
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