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Eine Mutter fuer die kleine Cassie

Eine Mutter fuer die kleine Cassie

Titel: Eine Mutter fuer die kleine Cassie
Autoren: Betty Jane Sanders
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hatte recht. Charley hätte bleiben können. Sie hätten zusammen glücklich werden können. Es war nicht ihre Schuld.
    Sie fühlte sich befreit und gestärkt. Das Unmögliche war geschehen. Ihre Liebe für Grant war intensiver und gewaltiger als je zuvor.
    “Ich liebe dich”, wisperte sie.
    Vor Schreck riss er die Augen auf und wich zurück. “Darum geht es nicht. Es …”
    “Ich weiß”, unterbrach sie ihn sanft. “Es hat nichts mit dem zu tun, was du eben gesagt hast.
    Oder mit letzter Nacht. Ich habe dich mein ganzes Leben geliebt. Und als du es nicht gemerkt hast, habe ich dich als Freund geliebt, Grant. Als ich vorschlug zu heiraten, war mir nicht klar, dass ich dich noch immer liebe. Aber jetzt weiß ich es.”
    Sein Blick verhärtete sich. Der Mund wurde schmal.
    “Ich erwarte nicht, dass du meine Liebe erwiderst”, fügte sie leise hinzu.
    “Ich will deine Liebe nicht”, sagte er langsam und deutlich, bevor er sich auf dem Absatz umdrehte und sie stehenließ.
    Seine kalten Worte schmerzten, kein Zweifel. Aber sie wusste, dass Grant große Angst hatte, und das milderte den Schmerz. Er war vor seiner Angst geflüchtet. Bedeutete das, dass er mehr fühlte, als er ahnte? Durfte sie hoffen?

    Nein. Sie wollte nicht hoffen. Sie würde sich mit dem begnügen, was sie bekam. Und sie würde ihm beweisen, dass es ihr reichte.
    Sie strich die Bettdecke glatt und dachte an ihre gemeinsame Nacht. Würde diese eine Erinnerung ausreichen? Würde sie leben können, ohne jemals wieder in seinen Armen zu liegen?
    Wohl kaum. Aber sie wusste nicht, was sie dagegen tun sollte.
    Mit zornigen Schritten eilte Grant zum Wagen. Er wollte weg aus dem Haus, weg von Sharon.
    Aber vor dem, was sie gesagt hatte, konnte er nicht davonlaufen.
    Er raste aus der Garage und die Straße entlang. Sie liebte ihn. Fluchend schlug er aufs Lenkrad. Wie hatte es dazu kommen können? Er hatte keine emotionale Verstrickung gewollt, aber genau darin steckte er jetzt.
    Grant ließ die Stadt hinter sich und gab Gas, obwohl sein Zorn bereits abzuklingen begann.
    Welches Verbrechen hatte Sharon denn begangen? Sie liebte Cassie wie ihre eigene Tochter.
    Sie hatte ihn gezwungen, sich seiner Verga ngenheit zu stellen. Ihm geholfen, sich mit Hugh und Dorothy auszusöhnen. Ihm ein warmes, harmonisches Zuhause geschaffen, in das er nach der Arbeit gern zurückkehrte. Ihn ermutigt, wieder zu leben.
    Seufzend nahm er den Fuß vom Gaspedal.
    Aber er wollte Sharons Liebe nicht. Er wollte sich nicht mit der Verantwortung für ihr Glück belasten.
    Musste er das denn? Nein. Sharon wollte niemanden damit belasten. Sie stand auf eigenen Beinen. Sie hatte eine hässliche Scheidung überlebt. Sie hatte es verkraftet, keine Kinder bekommen zu können. Anstatt sich verbittert zurückzuziehen, hatte sie Cassie ihr Herz geöffnet und ihn geheiratet. Sharon war tapfer genug gewesen, ihr Leben mit einem verbitterten, einsamen Mann und seiner Tochter zu teilen.
    Grant hielt am Straßenrand und legte den Kopf aufs Lenkrad.
    Sie liebte ihn. Und er lief wieder davon. Vor Sharon oder vor sich selbst? Er war nicht sicher. Grant wehrte sich gegen die Wahrheit, bis sie übermächtig wurde. Er liebte Sharon.
    Aber gerade hatte er ihre Liebe brutal zurückgewiesen. Wie sollte er ihr beweisen, dass er sie wirklich liebte?
    Als Grant nach Hause kam, waren seine Nerven zum Zerreißen gespannt. Sein Hals war trocken, sein Herz schlug vor Nervosität wie wild. Wenn sie ihn nun abwies? Vielleicht bereute sie schon, dass sie ihm ihre Liebe gestanden hatte.
    Er eilte durchs Haus und blieb in der Tür von Sharons Zimmer stehen, als wäre er gegen eine unsichtbare Wand gelaufen. Sie packte. Sie nahm ihre Sachen aus der Kommode und legte sie aufs Bett. Sie wollte ihn verlassen.
    “Sharon.”
    Sie fuhr herum. “Du hättest mich fast zu Tode erschreckt”, hauchte sie.
    Er antwortete nicht, fand nicht die richtigen Worte.
    Ihre Blicke verschmolzen. Sie hob das Kinn. Er machte einen Schritt auf sie zu.
    “Bitte geh nicht”, flüsterte er.
    “Gehen?” Ihre Augen wurden groß. “Ich gehe nicht. Ich ziehe in dein Zimmer.”
    Ungläubig starrte er sie an.
    “Es gibt keinen Grund, warum wir nicht wie Mann und Frau zusammenleben sollten”, sagte sie. “Auch wenn du mich nicht so liebst wie ich dich. Ich weiß, du empfindest etwas für mich, Grant. Wenn es mir reicht, warum kann es nicht auch dir reichen?” Ihre Wangen röteten sich.
    “Ich weiß, dass du … mich begehrst. Dass du
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