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Eine Mutter fuer die kleine Cassie

Eine Mutter fuer die kleine Cassie

Titel: Eine Mutter fuer die kleine Cassie
Autoren: Betty Jane Sanders
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wurde, und schloss die Augen.
    Irgendwann stemmte er sich hoch und machte sich auf die Suche nach Sharon. Sie saß auf ihrem Bett. Sie zuckte zusammen, als er eintrat, drehte sich jedoch nicht um. Er setzte sich zu ihr. “Wir müssen reden.”
    “Ich habe dir doch …”
    “Ich weiß, was du gesagt hast … Wir könnten Kinder haben, Sharon.” Sie erwiderte nichts, sah ihn nicht einmal an. “Ich meine … na ja … Du bist… Wenn jemand zur Mutter geschaffen ist, dann du, Sharon. Ich möchte … dir die Kinder geben, die du dir wünschst. Die Kinder, die du verdienst.”
    Sie starrte ihn mit großen Augen an.
    Er zwang sich weiterzusprechen. “Ich weiß, wir lieben uns nicht, aber wir empfinden etwas füreinander. Reicht das nicht?”
    “Nein”, rief sie und senkte den Kopf. Dann sah sie ihn an, blass, Tränen in den Augen. “Du hast gesagt, du willst keine Kinder mehr”, flüsterte sie.
    Er öffnete den Mund.
    “Es tut mir leid, Grant. So leid. Aber ich kann … keine Kinder bekommen.”
    Jetzt wurde er bleich.
    “Es tut mir le id, dass ich es dir nicht gesagt habe”, murmelte sie.
    Grant konnte nicht glauben, was er hörte. Jedes Wort traf ihn wie ein Stich, weil er wusste, wie sehr sie leiden musste. Wenn es eine Frau gab, die Kinder verdiente, war es Sharon.
    “Bitte, sieh mich nicht so an.” Ihre Stimme zitterte.
    Er legte den Arm um sie. “Ich …”
    “Ich will dein Mitleid nicht.” Sie stand auf. “Und ich werde es verstehen, wenn du … dich scheiden lassen willst.”
    “Mich scheiden lassen?” fragte er leise.
    Sie nickte. “Ich hätte dir erzählen sollen, dass ich nicht… ganz bin. Ich bin nur eine halbe Frau. Frag Charley.”
    Er fluchte. “Was weiß die kleine Ratte denn schon?”
    “Die kleine Ratte, wie du ihn nennst, weiß, wie es ist, an eine Frau gebunden zu sein, die einem das, was man sich am meisten wünscht, nicht geben kann - Kinder.”

    “Kinder”, wiederholte er. “Was ist mit Liebe? Die wünschte er sich nicht?”
    “Offenbar überlebt die Liebe es nicht, wenn man eine Frau geheiratet hat, die keine richtige Frau ist… So hat er es genannt.” Sie senkte den Blick.
    Zornig sprang Grant auf. “Wenn er hier wäre, würde ich ihn umbringen.” Er zog sie an sich, bis sie dicht vor ihm stand. “Der Mann war … ist ein Idiot. Er wusste nicht, wovon er sprach.”
    “Er wollte Kinder”, entgegnete sie leise.
    “Kinder”, stieß er hervor. “Wir bekommen im Leben nicht immer alles, was wir wollen. Er hätte sich damit abfinden müssen.”
    “Wie Catherine?” Er erstarrte, aber sie ließ sich nicht bremsen. “So verschieden waren die beiden gar nicht. Sie dachten, dass sie für ihr Glück etwas brauchen, was wir zwei ihnen nicht geben konnten. Nachdem Charley erfahren hatte, dass ich keine Kinder bekommen kann, hat er mich kaum noch angerührt.” Sie versuchte zu lächeln und scheiterte. “Das werde ich nicht wieder durchmachen. Nie wieder.”
    “Wie Catherine?”
    Ihre Augen wurden groß.
    “Na? Du hast mir gesagt, ich sei nicht für ihr Glück verantwortlich, aber du selbst scheinst dich für Charleys Glück verantwortlich gemacht zu haben”, argumentierte er.
    “Das hier ist anders”, widersprach sie. “Es ist…”
    “Nein, ist es nicht. Charley hätte bleiben können. Er hätte bleiben sollen. Du hast mir geholfen, etwas zu begreifen. Nämlich, dass wir alle selbstverantwortlich mit dem umgehen müssen, was das Leben uns bereitet. Ich war… bin nicht daran schuld, dass Catherine unglücklich war. Sie war es selbst. Und du wirst dich auch nicht schuldig fühlen”, sagte er ruhig, aber nachdrücklich. “Ich will keine Kinder mehr.”
    Er legte die Hand um ihr Kinn. “Und ich sage dir: Charley war … ist ein verdammter Trottel. Denn die Frau, mit der ich diese Nacht verbracht habe, war keine halbe Frau. Und wenn ich dich das je wieder sagen höre …” Seine Stimme wurde heiser. “Dann schleife ich dich hierher und beweise dir, wie ganz du bist. Jeder Mann kann stolz sein, eine Frau wie dich geheiratet zu haben.”
    “Aber…”
    “Aber nichts.” Er nickte zum Bett hinüber. “Soll ich? Glaubst du mir … oder nicht?”
    Die Andeutung eines Lächelns umspielte ihren Mund. Ihre Augen schimmerten. “Ich glaube dir”, flüsterte sie.
    Am liebsten hätte er sie an sich gezogen, doch er beherrschte sich. Sie wären nur wieder im Bett gelandet, und er wollte ihre momentane Verletzlichkeit nicht ausnutzen.
    Sharon holte tief Luft. Grant
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