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Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Titel: Eine Liebe in Den Highlands: Roman
Autoren: Katie Fforde
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denn fragen?«
    Er biss sich auf die Unterlippe, er seufzte, er legte
den Kopf in den Nacken und lachte. »Süße Genevieve, süße, süße Genevieve, du
bist ja dermaßen schwer von Begriff! Ich will dich fragen, ob du mich heiraten
willst. Ich möchte, dass du mich heiratest, ob du nun schwanger bist oder
nicht. Meine einzige Bedingung ist, dass du mich liebst. Also, kannst du mir so
weit folgen?«
    Sie blickte zu ihm auf. Die eine nackte Glühbirne, die
von der Decke hing, verströmte schummriges Licht; sie vermochte nichts, als
sein Gesicht in Schatten zu hüllen und den Ausdruck seiner Augen zu verbergen.
Jenny hatte angenommen, dass er ihr vorsichtig einen Korb geben, ihr erklären
würde, dass sie ein wirklich netter Mensch sei, ein ganz reizendes Mädchen,
dass das, was zwischen ihnen vorgefallen war, jedoch ein Ausrutscher gewesen
sei. Jetzt schien er sie zu bitten, ihn zu heiraten. Sie rieb sich die Stirn,
um einen klaren Kopf zu bekommen. Im Allgemeinen hielt sie sich eigentlich für
recht intelligent. Die Grippe schien die meisten ihrer Gehirnzellen abgetötet
zu haben.
    »Lieber Gott, Jenny«, flüsterte er und nahm sie in die
Arme. »Würdest du mich bitte von meinem Elend erlösen? Wirst du mich heiraten?«
    »Hm. Ja, ich glaube schon. Wenn du mich wirklich
fragst.«
    »Das tue ich! Das tue ich wirklich!« Er tastete seine Tasche
ab und brachte ein kleines Kästchen zu Tage. »Ich war deswegen schrecklich
nervös. Ich weiß, es ist furchtbar altmodisch, aber ich habe dir einen Ring
gekauft. Wenn du ihn grässlich findest, musst du es mir sagen.«
    Sie begann zu lächeln, zu Anfang nur ein klein wenig,
doch dann breitete sich das Lächeln über ihren ganzen Körper aus. »Soll das
heißen, dass du auf dem Tanzboden deshalb so verschlagen ausgesehen hast, weil
du mir einen Ring gekauft hattest und dachtest, er würde mir vielleicht nicht
gefallen?«
    »Er gefällt dir vielleicht wirklich nicht. Komm, sieh
ihn dir an.«
    Ein gekochtes Bonbon an einem Gardinenring wäre ihr
unter diesen Umständen absolut akzeptabel erschienen. Daher war ein schmaler
Goldring mit fünf perfekt geschliffenen Diamanten mehr als zufrieden stellend.
    »Er ist fabelhaft«, flüsterte sie und drehte ihren
Finger, um die Diamanten funkeln zu sehen. »Du bist fabelhaft. Bist du dir
sicher, dass du mich heiraten willst? Ich bin so eine launische Ziege.«
    »In dieser Hinsicht bin ich komisch. Ich mag gerade
die launischen Frauen am liebsten.«
    »Na, dann ist es ja gut.« Sie betrachtete ihren Ring
und dachte nach. »Ross?«
    »Was denn?« Er griff nach ihrer Hand und begann, sie
zu liebkosen, aber sie hielt seine Finger fest.
    »Ich weiß, ich bin total verwirrt und …«
    »Was?«
    Ihr Gehirn mühte sich, ein anderes Wort zu finden, um
ihre Gefühle zu beschreiben, doch ihr fiel nichts Besseres ein. »Du weißt schon
- durch den Wind.«
    »Ja.«
    »Aber ich muss einige Dinge wissen, die Antworten auf
ein paar Fragen. Die Antworten selbst sind nicht wichtig. Ich liebe dich, so
wie du bist. Deine Fehler gehören genauso zu dir wie deine Vorzüge.«
    »Hm, vielen Dank.«
    »Warum hast du mich hierher geschickt? Ging es dir
darum, Dalmain Mills zu schließen?«
    Er ergriff ihre Hände und betrachtete sie ein paar
Sekunden lang, bevor er antwortete. »In gewisser Weise, ja.« Er blickte zu ihr
auf. »Verstehst du? Ich habe keinen Ausweg für die Firma gesehen. Mir fehlt die
Fantasie, um an Lamawolle und Nuno-Filz und all diese blödsinnigen Dinge zu
denken, die du mit Kirsty ausgeheckt hast…«
    »Also?«
    »Also habe ich dich hierher geschickt, damit du zu den
gleichen Schlüssen kamst wie ich. Wenn du mir dann erklärt hättest, dass keine
Hoffnung für den Betrieb besteht, wollte ich dich bitten, die Sache hier
langsam zu einem Ende zu bringen.«
    Sie runzelte die Stirn. »Aber warum? Ich bin nur eine
bessere Sekretärin, um Himmels willen. Warum hast du ausgerechnet mich mit
einer derartigen Aufgabe betraut?«
    »Du hattest mir bereits bewiesen, dass du weit mehr
warst als eine bessere Sekretärin, doch ich dachte auch, dass es für die
Besitzer weniger schmerzhaft wäre, wenn ihre Fabrik von einer hübschen,
mitfühlenden Frau geschlossen wird als von einem Trupp Männern in Anzügen.«
    »Du konntest unmöglich wissen, wie ich aussehe. Das
ist lächerlich!«
    »Und ich hoffte, wenn ich herkäme, um hier zu leben,
und ein kleines Geschäft eröffnen würde, würde man mich als jemanden sehen, der
Arbeitsplätze schafft, statt
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