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Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Titel: Eine Liebe in Den Highlands: Roman
Autoren: Katie Fforde
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Geschehnisse in dem Schneeloch. Für ihn war es lediglich ein
One-Night-Stand gewesen, eine Art Ausrutscher im schottischen Hochland, doch er
wusste, dass es für sie mehr gewesen war. Jetzt rüstete er sich, ihr auf sanfte
Weise einen Korb zu geben.
    Sie machte einen falschen Schritt. Feste Hände schoben
sie an die richtige Stelle, und sie fand sich wieder Ross gegenüber. Ihre
Lippen waren trocken.
    »Gibt es etwas, das du mir sagen möchtest?«,
erkundigte sie sich. Aber bevor er antworten konnte, nahm jemand ihre Hand,
drehte sie um und stellte sie vor den jungen Mann in dem Kilt. Sie war jetzt
ebenfalls erhitzt, und ihr war schwindlig, doch sie wollte eine Antwort auf
ihre Frage.
    »Also?«, hakte sie nach, als sie wieder sprechen
konnten.
    »Also was?«
    Er stellte sich mit Absicht dumm, das stand für sie
fest. Es mochte daran liegen, dass es schwierig war, ein ernsthaftes Gespräch
zu führen, während man komplizierte Tanzschritte vollführte. Oder es mochte
daran liegen, dass er nicht wusste, wie er es ihr erklären sollte.
    Gerade noch rechtzeitig erinnerte sie sich daran,
ihrem Gegenüber die Hand zu reichen und sich an den Mann im Kilt weiterreichen
zu lassen, dem der Schweiß inzwischen in Strömen übers Gesicht lief.
    »Ich muss wissen, wo ich stehe«, meinte sie bei der
nächsten Gelegenheit. »Was du auch sagen wirst, es ist in Ordnung. Aber ich
muss es wissen.«
    »Wovon redest du?« Er schien ehrlich verwirrt zu sein.
Vielleicht hatte sie alles falsch verstanden. Vielleicht war ihr Urteil falsch
gewesen.
    Eine große Kette, bei der Männer und Frauen in
entgegengesetzte Richtungen tanzten, trennte sie für mehrere Sekunden.
    »Hier können wir nicht reden«, erklärte Ross
entschieden.
    Er hatte natürlich Recht, aber Jenny war nicht
zufrieden. Sie war nicht bereit, den Mund zu halten und weiter zu tanzen, als
wäre nichts Gewaltiges zwischen ihnen vorgefallen. Sie wollte sich gerade zur
Gänze aus dem Tanz zurückziehen, als der schwitzende junge Mann ihr einen Arm
um die Taille legte. Er war so begeistert bei der Sache, dass er sie vom
Fußboden hochhob. Als sie wieder landete, taumelte sie leicht, und Ross fing
sie auf.
    »Fass mich nicht an, du Ratte!«, zischte sie.
    »Jenny, was ist los?«
    »Ich hatte eine Grippe. Ich muss wissen, woran ich bei
dir bin. Nach allem, was ich weiß, könnte ich durchaus schwanger sein!«
    Mehrere Leute drehten sich um, um sie anzusehen, und
ihr ging auf, dass sie lauter gesprochen hatte als beabsichtigt. Der Tanz näherte
sich seinem Ende. In einer Sekunde konnte sie weglaufen, sich ein stilles
Kämmerchen suchen, um zu weinen, und später würde sie dann jemanden finden, der
sie nach Hause brachte. Wenn sie sich nur noch ein paar Minuten lang
zusammenreißen konnte.
    Es folgte ein Teil des Tanzes, den schon einmal
getanzt zu haben sie sich nicht erinnern konnte. Jedenfalls wurde sie abermals herumgewirbelt,
diesmal jedoch von Ross. Ihr war bereits schwindlig vom Whisky und von der
Grippe; das Letzte, was sie brauchte, war eine zusätzliche Störung ihres
Gleichgewichtssinns. Als er sie wieder hinstellte, schlug sie ihm ins Gesicht.
Während alle anderen sich vor ihrem Partner verbeugten oder knicksten,
stolzierte sie vom Tanzboden, bahnte sich einen Weg zur Tür und wandte sich
einen Augenblick später den Toiletten im unteren Stockwerk zu.
    Jemand kam hinter ihr her gestürzt. Es war Meggie. »Ist
alles in Ordnung mit dir? Ich habe mitbekommen, was passiert ist. Warum hast du
ihn geschlagen?«
    »Ich habe ihn nicht geschlagen; ich habe ihm eine
Ohrfeige gegeben!«
    »Das läuft auf dasselbe raus. Gewalt ist nie eine
Lösung.«
    »Oh, halt den Mund! Oh, es tut mir leid, Meggie. Ich
weiß nicht, was in mich gefahren ist. Ich fühle mich grässlich.«
    Sie hatte noch immer den Kopf in die Hände gestützt,
als sie hörte, wie jemand anderes die Tür öffnete. »Mein Gott, warum musste ich
mich ausgerechnet im Klo verstecken?«
    »Oh, hallo«, hörte sie Meggie murmeln.
    »Könnten Sie uns ein paar Sekunden allein lassen?«
    Es war Ross.
    »Geht das in Ordnung?«, fragte Meggie.
    »Natürlich geht es in Ordnung!«, antwortete Ross
gereizt und bugsierte Meggie kurzerhand zur Tür hinaus. »Sie braucht keine Anstandsdame,
verdammt!«
    Jenny stand auf. »Ach nein?«
    »Hör mal«, erwiderte Ross, dem es sichtliche Mühe
bereitete, seinen Zorn im Zaum zu halten. »Was ist in dich gefahren? Was passiert
ist, tut mir leid - das heißt, es tut mir nicht leid, aber ich
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