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Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Titel: Eine Liebe in Den Highlands: Roman
Autoren: Katie Fforde
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Außerdem
hatten die Firma und Ross Anteil an diesem Traum, in dem die Zeit sehr schnell
verflog. Als sie zu sich kam, war sie allein. Jenny warf einen Blick auf ihren
Wecker auf dem Nachttisch, konnte sich aber keinen Reim darauf machen. Sie nahm
einen Schluck Wasser und verlor wieder das Bewusstsein.
    Die Zeit verstrich in einer Art Nebel. Ab und zu
erschien Felicity mit Tabletten und bestand darauf, dass Jenny sie einnahm.
Henry kam mit Krügen voller Zitronengerstenwasser. Und einmal erschien zu
Jennys großer Verlegenheit Lady Dalmain, um zu sehen, wie es ihr ging. Ihre
Lider fühlten sich zentnerschwer an, und ihr Mund und ihre Kehle schienen
jüngst mit grobem Schmirgelpapier abgerieben worden zu sein. Dennoch erklärte
Jenny, dass es ihr blendend gehe, vielen Dank. Sie fragte nicht, ob Ross
angerufen hatte, um sich nach ihr zu erkundigen. Falls er es nicht getan hatte,
wollte sie es gar nicht wissen.
    Als sie am vierten Tag nach ihrer Rückkehr aus den
Bergen erwachte, ging es ihr besser - sie war sehr schwach, fühlte sich aber
nicht länger wie betrunken. Außerdem hatte sie zum ersten Mal das Gefühl, als
hätte sie wirklich geschlafen und nicht gerade eine lange, verdrehte Reise in
ihrem Kopf unternommen. Ein vorsichtiger Ausflug ins Badezimmer verlief sehr
ermutigend. Sie kam sich zwar ziemlich jämmerlich vor, weil sie sich alle zwei
Schritte festhaken musste, aber zumindest kam ihr der Fußboden nicht länger
entgegen.
    Jenny war gerade zurückgekehrt und sah sich im Zimmer
nach ihrem Kessel um, als Henry eintrat.
    »Hallo du«, grüßte er, ein wenig leiser, als es sonst
seine Art war. »Wie geht es dir heute?«
    »Besser, glaube ich. Mir tut nicht mehr alles weh, ich
sehe dich nicht doppelt, und du wackelst nicht. Allerdings hätte ich
schrecklich gern eine Tasse Tee. Ich war gerade auf der Toilette und bin fix
und fertig.«
    »Kein Wunder. Du warst ziemlich krank. Ich hole dir
den Tee. Wir haben uns alle große Sorgen um dich gemacht.«
    »Warum? Es war nur eine Grippe, die gleiche, die in
der Mühle kursierte.«
    »Du bist normalerweise nicht so krank. Lady D. meint,
das läge daran, dass du so lange draußen in der Kälte warst. Was ist übrigens
passiert? Am ersten Weihnachtstag?«
    Jenny brauchte ein paar Sekunden, um dahinter zu
kommen, wovon Henry sprach. Es schien ihr nicht nur sehr lange her zu sein, sie
hatte auch das Gefühl, als wäre das alles in einem Paralleluniversum geschehen.
    »Oh«, murmelte sie, nachdem sie einige der
wesentlichen Fakten sortiert und andere ausgesondert hatte. »Wir mussten die
Nacht in einem Schneeloch verbringen. Ross wusste, wo eins zu finden war. Es
war auf eine merkwürdige Art und Weise sogar ganz gemütlich. Allerdings auch
kalt.«
    Jetzt fragte sie sich, ob die Dinge, die sie in
Erinnerung hatte, wirklich geschehen waren oder ob sie das alles in ihrem
Delirium nur erfunden hatte.
    »Nur gut, dass Ross dich entdeckt hat. Du hättest
sterben können.«
    »Hm. Ich habe wirklich ein schrecklich schlechtes
Gewissen, wenn ich daran denke. Ich hätte nie für möglich gehalten, dass ein
simpler Spaziergang im Schnee so gefährlich sein kann. Ich komme mir wie eine
Idiotin vor.« Aber es war nicht ihre Rettung durch Ross, die ihr ein schlechtes
Gewissen machte, die so gefährlich gewesen war oder die sie wie eine Närrin
dastehen ließ, sondern eher das, was in dem Schneeloch vorgefallen war. »Es ist
wohl nicht genug Wasser für ein heißes Bad da? Wenn ich ein paar Kessel
aufsetzen würde?«
    »Lady D. hat vorgeschlagen, du sollst ihr Badezimmer
benutzen.« Henry grinste töricht, und Jenny fiel wieder ein, dass er wirklich
lieb sein konnte. »Erst als du nicht mehr da warst, um zu kochen und alles zu
organisieren, ist uns anderen klar geworden, wie viel du geleistet hast. Und
wir hoffen alle, dass du am Silvesterabend wieder auf den Beinen bist und mit
uns zu den Malcolms fahren kannst.«
    »Wann ist denn Silvester? Ich habe jedes Zeitgefühl
verloren.«
    »Morgen. Wenn es dir nicht gut genug geht, wird
natürlich einer von uns hier bei dir bleiben.«
    Darum werden sich alle reißen, dachte sie ein wenig
bissig. »Mal sehen, wie es mir nach dem Bad geht, ja?«
    Als sie durch den Flur stolperte, ihr Handtuch und die
Waschsachen an die Brust gedrückt, wusste sie, dass sie irgendwie schon dafür
sorgen würde, zu Hogmanay wieder halbwegs auf den Beinen zu sein, und zwar
nicht nur, damit niemand sich verpflichtet fühlte, ihr zuliebe die Party zu
versäumen. Ross
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