Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Leiche zum Nachtisch (German Edition)

Eine Leiche zum Nachtisch (German Edition)

Titel: Eine Leiche zum Nachtisch (German Edition)
Autoren: Martin Johannson
Vom Netzwerk:
Geschmack, den diese Überlegungen verursachten, hinunter und versuchte, klar zu denken. Aber wie er es auch drehte und wendete – das Resultat blieb dasselbe. Wenn Lukas nicht auftauchte, wäre dies das Ende seines mörderischen Partyspiels. Und seines Hotels. Was konnte Simon noch machen? Jetzt ins Tal zu fahren und einen anderen Musiker zu organisieren war unmöglich. In der Silvesternacht waren alle ausgebucht. Einen neuen Ablauf der Veranstaltung konnte er auch nicht erstellen, die Gäste wussten schon Bescheid und würden sich wundern. Außerdem würde ihm auf die Schnelle auch sicherlich nichts einfallen. Was dann?
Simon war ratlos. Er war darauf angewiesen, dass dieser Tag ein Erfolg wurde, denn wenn es sich herumsprach, dass seine großartig angepriesene Spezial-Mörder-Party ein totaler Reinfall war, würden im nächsten Jahr die Buchungen noch schwächer ausfallen und er stand vor dem Aus. Das durfte auf keinen Fall passieren. Irgendetwas musste er sich einfallen lassen.
    Plötzlich merkte Simon, dass es um ihn herum seltsam still geworden war. Erschrocken drehte er sich um. Während er nachgedacht hatte, waren die Gäste weit zurückgefallen. Sie standen in der Dämmerung im Kreis an einer Kreuzung im immer düster werdenden Wald und winkten ihm zu.
Eilig drehte Simon um und fuhr zurück zu den Gästen.
Als er bei ihnen ankam, redeten alle durcheinander.
»Er ist weg.« »Ich weiß nicht, wo er abhandengekommen ist.« »Plötzlich war er nicht mehr da.« »Er konnte aber Ski fahren.« »Wo ist er nur?«
Simon blickte sich erstaunt in die Runde um. »Wer ist verschwunden? Was ist denn passiert?«
Mona Winter schob sich mit ihren altmodischen Skistöcken zu Simon. »Fritz Wupke, der Herr aus Berlin. Er hielt sich die ganze Zeit neben mir auf, aber plötzlich war er weg.«
Simon sah in die Runde. Wupke, der Mann mit der selbst erlegten Fellmütze, fehlte tatsächlich. Wieder wurde Simon schlecht. Nach Lukas war offenbar der nächste Mensch verschwunden. Wieso konnte das passieren? Befand sich hier etwa ein zweites Bermuda-Dreieck?
    Ratlos sah er in den Himmel. Es wurde langsam richtig dunkel. Nicht mehr lange, und die Nacht würde über den Berg hereinbrechen. Bis dahin musste er seine Gäste sicher ins Hotel zurück gebracht haben, damit nicht noch mehr passierte. »Hat ihn jemand falsch abbiegen oder stürzen sehen?«
»Nein«, lautete die einhellige Antwort.
Simon musste eine Entscheidung treffen. »Dann werden wir jetzt alle gemeinsam zurück zum Hotel fahren. Es wird gleich dunkel. Sobald alle heil angekommen sind, werde ich zurückfahren und ihn suchen. Für den Rest des Weges bilden Sie bitte Zweiergruppen, wobei sich jeder merkt, wen er als Nachbarn hat. Sie beobachten sich gegenseitig und keiner biegt ab und fällt mehr hin. Alles klar?«
»Alles klar.«
Simon setzte sich wieder an die Spitze. Er hörte, wie Andrea, das Model, ihrem Nachbarn, dem jungen Lutz Terfoorth zuraunte: »Vielleicht gehört das ja schon zum Spiel dazu. Wahrscheinlich ist der Wupke aus dem Team, tut nur so, als wäre er Gast, und verschwindet dann. Super Idee!«
Lutz flüsterte etwas Zustimmendes zurück. Simon konnte aber nicht mehr genau hören, was es war. Das wäre zu schön, um wahr zu sein. Aber leider schien Fritz Wupke genauso verschwunden wie Lukas Petzold.
     

Ein Fall für Miss Marple
    Nur wenig später kam die Gruppe an einer Herde Steinböcke vorüber, die die Skifahrer unbeeindruckt passieren ließ, danach weiter zog und vom Schatten des Berges verschluckt wurde.
Während sich die Dunkelheit unerbittlich über den Berg senkte und die Schatten im Wald immer dicker und undurchdringlicher wurden, fuhren Simons Gäste mit ihm durch den Wald. Die Sicht verschlechterte sich immer mehr, so dass sie kaum noch erkennen konnten, wohin sie überhaupt fuhren. Doch hielten sie sich dadurch tatsächlich in Zweiergruppen auf und achteten aufeinander. Gelegentlich kam ein aufgeregtes Quieken aus den Reihen, wenn Martin Sarotzki jemandem in die Hacken fuhr oder ein Ast kalten Schnee auf einen der Gäste entlud, ansonsten lief alles friedlich ab.
    Schließlich kamen sie an den Hang vor dem Hotel, an dessen Ende sie die Lichter des Gebäudes sehen konnten. Simon atmete auf. Wenigstens hatte er den Rest der Gäste heil wieder zurück gebracht. Am besten würde es jetzt sein, wenn er die Polizei rief und das Verschwinden von Fritz Wupke und Lukas Petzold meldete.
Zügig fuhren alle auf das Hotel zu und kamen auf dem Hof sicher zum
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher