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Eine Hochzeit zum verlieben

Eine Hochzeit zum verlieben

Titel: Eine Hochzeit zum verlieben
Autoren: Carole Mortimer
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er sich zögernd.
    Lächelnd blickte sie an ihrer weißen Leinenjacke und der schwarz-weiß karierten Hose hinab. „Doch, natürlich. Ich fahre doch nicht in meiner Kochkleidung mit dem Zug durch die Gegend! Ich komme in zehn Minuten in dein Büro, wenn es dir recht ist.“
    „Zehn Minuten oder zehn Stunden – ich werde auf dich warten.“
    Wieder sah Gabriella ihn forschend an. Vor zwei Wochen war er verändert aus New York zurückgekehrt, und nun wirkte er geradezu wie ausgewechselt. Und vor allem hatte er ihr gesagt, dass er sie liebte!
    Dieser Gedanke beflügelte sie dermaßen, dass sie kaum fünf Minuten später in ihrer Privatkleidung mit dem Lift in den sechsten Stock fuhr.
    Stacy lächelte, als Gabriella das Vorzimmer betrat. „Gehen Sie nur hinein. Er erwartet Sie.“
    Zögernd betrat Gabriella das Büro. Sie hatte Rufus am Schreibtisch erwartet. Doch er kam aus dem angrenzenden Badezimmer, mit nacktem Oberkörper, und trocknete sich gerade ab.
    Mit großen Augen musterte sie die gebräunten breiten Schultern und die schlanke Taille.
    Als er ihren argwöhnischen Blick auffing, lächelte er. „Keine Sorge, ich ziehe mich schon an.“ Er nahm ein frisches Hemd aus dem Schrank, schlüpfte hinein und knöpfte es zu, ohne es in die Hose zu stecken.
    Eigentlich sorgte Gabriella sich nicht wirklich. Denn sie hatte längst akzeptiert, wie stark die körperliche Anziehungskraft zwischen ihnen war. Andererseits waren die Probleme zwischen ihnen nicht zu lösen, indem sie miteinander schliefen. Eher das Gegenteil traf zu. Erst der Zwischenfall damals auf Mallorca schien die Missverständnisse zwischen ihnen ausgelöst zu haben.
    Noch nie war Rufus so nervös gewesen. Er wusste, dass ihre ganze Zukunft von diesem Gespräch abhing, dass sein Leben ohne Gabriella unerträglich öd und leer wäre. „Möchtest du dich nicht setzen?“
    Sie ging zum Sofa im hinteren Teil des Büros. „Also? Du hast gesagt, dass du reden willst und ich zuhören soll.“
    „Ja, das stimmt.“ Er holte tief Luft. Wenn er sie nicht für immer verlieren wollte, musste er seine angeborene Reserviertheit, seinen ausgeprägten Hang zum Selbstschutz überwinden und ihr genau erläutern, was in ihm vorging und warum.
    Er kniete sich vor sie, ohne sie zu berühren, aber nah genug, um ihre Wärme zu spüren und ihren Duft zu riechen. „Gabriella, ich habe dich gestern Morgen nicht allein gelassen, weil ich es so wollte …“
    „Warum sonst hättest du verschwinden sollen?“, warf sie zornig ein. Noch immer spürte sie die Verzweiflung, die in ihr aufgestiegen war, als sie allein in seinem Bett erwacht war. „Es gab schließlich keinen Notfall, oder?“
    „In gewisser Weise schon.“ Seine Miene wurde grimmig, der Blick hart. „Ich habe mit dir im Arm wach gelegen, während du geschlafen hast. Ich konnte nicht einschlafen und habe viel nachgedacht. Und gegen drei Uhr morgens habe ich beschlossen, Toby aufzusuchen und …“
    Trocken warf sie ein: „Das hast du mir in deiner … Notiz mitgeteilt.“
    Rufus nickte. „Aber den Grund dafür habe ich dir nicht genannt, weil er mir erst im Flugzeug nach Los Angeles bewusst geworden ist. Deshalb habe ich nach der Landung dauernd versucht, dich anzurufen. Jedenfalls bin ich zu Toby gefahren, um ihm zu sagen, dass er es mit mir zu tun bekommt, falls er sich dir jemals wieder nähert.“ Verächtlich verzog er den Mund. „Daraufhin hat er beschlossen, auf unbestimmte Zeit in Amerika zu bleiben. Was meine ‚Notiz‘ angeht …“
    „Moment mal“, warf Gabriella ein, obwohl sie eigentlich nur zuhören sollte. „Wieso hast du das zu Toby gesagt?“
    „Weil der Schuft versucht hat, dich zu vergewaltigen!“
    „Das glaubst du mir jetzt?“
    „Ja. Ich habe dich im Arm gehalten, dich auf intimste Weise berührt, mit dir geschlafen … Und obwohl du behauptet hast, mich zu hassen, bist du vor mir nie so angeekelt zurückgezuckt wie vor Toby. Mittwochnacht, nachdem du dich mir so willig hingegeben hast, ist mir endlich bewusst geworden, dass du die Wahrheit gesagt haben musst. Es kommt keine andere Erklärung infrage. Und du kannst mir glauben, dass ich nicht so nachsichtig wie mein Vater gegenüber Toby gewesen wäre, wenn ich schon damals davon erfahren hätte.“
    „Und ich dachte, du wärst zu Toby gegangen, weil du mir nicht geglaubt hast …“
    Er schüttelte den Kopf. „Du hast meine ‚Notiz‘ an dich erwähnt. Vergiss bitte nicht, dass ich sie mit ‚mein Liebling Gabriella‘ begonnen
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