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Eine fremde Welt 3 - Fiona

Eine fremde Welt 3 - Fiona

Titel: Eine fremde Welt 3 - Fiona
Autoren: Miamo Zesi
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sanfte
Strömung haben und zu reißenden Wellen anschwellen. Wieder geht
mein Blick an den weiten Horizont, und dann den Strand entlang. Da ist
sie wieder. Ihre braunen Haare, ihr bleiches zierliches Gesicht. Es ist ihr
Platz, den ich besetzt habe. Ich weiß es mit absoluter Bestimmtheit.
Jeden Samstag, die letzten Wochen, in denen ich schon hierherkomme,
kommt auch sie an den Strand gelaufen und schaut aufs Meer hinaus. Ich
habe nicht gewagt, sie anzusprechen. Was soll ich auch sagen.
     
    Stella am Strand
     
    Da ist er wieder, seit Wochen sehe ich diesen einsamen verletzten Mann
am Strand und mit verletzt meine ich nicht sein Bein. Er sitzt wieder wie
auch heute an unserem Platz, aber das ist egal. Er ist verwundet und er
scheint einige Kämpfe mit sich auszufechten. Ich gehe, ohne ihn zu
stören, an ihm vorbei. Als ich plötzlich seinen Ruf vernehme: »Hallo Sie.
Entschuldigung, ich kann Ihnen nicht so schnell folgen. Warten Sie,
bitte.« Ich drehe mich um und er ist gerade dabei, aufzustehen.
Unbewusst gehe ich in seine Richtung. »Bleiben Sie sitzen, das ist schon
in Ordnung.« »Nein, bitte, ich wollte eh gehen. Das hier ist Ihr Platz,
nicht wahr?« Er zeigt hinter sich. »Das sind Ihre Sachen.« Ich nicke, sage
dann aber mit Blick auf ihn: »Der Platz gehört allen, ich habe ihn nicht
gekauft.« Der Unbekannte antwortet: »Ich wollte gerade gehen, setzen
Sie sich hin. Ich hab Ihnen den Platz schon die vergangenen Samstage
streitig gemacht, das war nicht meine Absicht.«
    Er steht schwungvoll und so schnell auf, wie ich es nicht gedacht hätte.
Dann dreht er sich mit den Krücken in Richtung Promenade und
humpelt ohne ein weiteres Wort davon.
    Sie sieht gut aus. Ihre sportliche, schlanke Figur und ihre wunderschönen
durch den Wind widerspenstigen, braunen Haare, die in der Sonne
glänzen. Aber auch sie können die Traurigkeit in ihren Augen nicht
verbergen. Diese junge Frau ist höchstens fünfundzwanzig Jahre alt, aber
sie weiß, was Schmerz bedeutet. Ihre Hände hat sie tief in den Taschen
ihrer Jacke, und wenn ich mich nicht irre, sind sie zu Fäusten geballt.
Warum interessiert sie mich? Zu mir selbst sage ich, vergiss sie, Riley. Ich
humple mit meinen Krücken zu meinem Auto und fahre langsam und
vorsichtig in mein gemietetes Apartment, dort lege ich mich auf das Bett,
schalte den Fernseher ein. Welches Programm? Keine Ahnung, bin
wieder in der Vergangenheit. In meiner Vergangenheit.
    ..............
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