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Eine fremde Welt 3 - Fiona

Eine fremde Welt 3 - Fiona

Titel: Eine fremde Welt 3 - Fiona
Autoren: Miamo Zesi
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Ihnen reden, Frau
McGregor?« Und auch Ted sagt: »Fiona, es ist wichtig.«
     
    Sie erzählen Erfreuliches, aber auch nicht sehr Schönes. Der Polizist, der
Jonathan angeschossen hat, war ein Klassenkamerad von Steven und
Peter. Es scheint so, dass die zwei, als sie Kinder waren, nicht sehr nett
zu ihm gewesen waren. Er hat sich dafür gerächt. Er hat mich einfach
auf den Kieker gehabt. Alle Details, die Jonathan ihm gegeben hat über
die Entführer, hat er ignoriert oder so interpretiert, dass ich doch immer
die Schuldige war. Niemandem ist etwas aufgefallen, erst jetzt, nachdem
die Akte von vorne bis hinten durchforstet wurde. Das Ergebnis ist
erschreckend und schön zugleich. Die Kerle die mich entführt haben
wurden binnen Tagen gefangen und eingesperrt. Sie sitzen im Gefängnis
und da werden sie auch für lange Zeit bleiben.
    Der Polizeichef entschuldigt sich nochmals, und es ist ihm anzusehen,
dass es ihm an die Nieren geht. Danach geht er. Als er außer Hörweite
ist, dreht sich Ted zu mir um: »Soll ich Anklage erheben?« »Nein, Ted.
Aber sorge dafür, dass ich nicht aussagen muss. Alles andere lassen wir
sein. Ich glaube, auch Jonathan möchte das so haben. Könntest du bitte
Thomas und Paul anrufen, ob sie Jonathan medizinisch weiterversorgen
können? Er will nach Hause und ich auch.« »Mach ich.« Schon zwei Tage
später startet ein Privatflugzeug Richtung Genf. Dort angekommen
erholen wir drei uns erst einmal, bevor unser Leben so richtig starten
kann.
     
    Zwei Jahre später
     
    Meine Güte, meine Finger werden zerquetscht. Was hab ich nur
angestellt! Ich halte doch die Schreie und das Stöhnen einer Frau, meiner
Frau, gut aus, aber das hier ist – Himmel – brachiale Gewalt. Das werde
ich nicht mehr zulassen. »Komm, Fiona, noch einmal! Du machst das
prima!« Mir wird schlecht, als Paul Fiona weiter antreibt. Wieder schreit
sie laut, dann aber, ich fass es nicht, schreit das Baby, unser Baby.
»Herzlichen Glückwunsch, Fiona, es ist ein Junge.« Mir laufen Tränen
vor Freude über die Wangen, als ich zum ersten Mal meinen Sohn
anschaue. Ich küsse Fiona. »Er ist wundervoll, du bist wundervoll.« Wir
genießen die kurze Zeit zu dritt. Schauen uns gegenseitig nur an. Paul
hält sich etwas im Hintergrund. Ein paar Minuten später kommt Mari,
unsere Krankenschwester, herein und nimmt unseren Sohn auf den Arm.
»Komm, Jonathan, wir machen das Baby frisch und Paul kümmert sich
währenddessen um Fiona.« Ein kurzer Blick zurück. Sie signalisiert ‚alles
okay‘ und ich gehe mit meinem Sohn in den anderen Raum.
     
    »Paul, irgendetwas stimmt nicht«, höre ich plötzlich Fiona im anderen
Zimmer rufen. »Das ist eine Nachwehe, die ist gleich vorbei«, antwortet
ihr Paul beruhigend. »Nein, Paul, etwas stimmt nicht.« Ihre Stimme wird
leicht panisch. So panisch, dass ich mich umdrehe und in ihre Richtung
sehe und ihr zurufe: »Fiona, alles in Ordnung?«
     
    Plötzlich höre ich Paul sagen: »Bei welchem Trottel von Arzt warst du,
Fiona?«, und dann spricht er weiter wie zu sich selbst, was er auch tut.
»Du warst bei mir, bei mir!« Ich kapier im Moment gar nichts. Bis ich
höre, wie Paul sagt: »Fiona, pressen! Du musst noch mal pressen!«, und
dann: »Jonathan, du solltest herkommen, ich habe eine Überraschung für
dich. Noch einmal, Fiona. Fester! Du machst das prima. Schön, das
Köpfchen kommt schon. Noch einmal. Super!!« Dann schreit da noch
ein Baby und Paul legt ein zweites Baby auf Fiona. »Ein Mädchen, ein
gesundes hübsches Mädchen, ein Prachtmädel!!«, ruft Paul selber völlig
überwältigt und schüttelt den Kopf, um dann zu mir zu sagen: »Du
solltest mir kündigen auf der Stelle. Wie konnte ich das übersehen.« Ich
selbst bin überwältigt, Fiona strahlt über das ganze Gesicht, so wie es,
glaube ich, nur junge Mamas können. Es scheint, als ob sie die letzten
Stunden einfach vergessen hat.
    Zwillinge! Da kommt auch schon Emely herein, und staunt wie auch ich
selbst nicht schlecht, als da plötzlich zwei Babys da sind. »Zwei?«
»Zwei!«, höre ich mich trocken, aber mit einem überaus glücklichen
Lächeln sagen. »Emely, darf ich dir deine Geschwister vorstellen: John
McGregor der Vierte und Paulina McGregor.« Mit Blick auf Paul, der
freudig auf uns blickt.

19. Wie es mit Emely und Milan weitergeht
     
    Die folgenden Monate und Jahre meines Studiums sind spannend,
anstrengend erfüllt von Lernen, arbeiten und viel Sex.
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