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Eine französische Affäre

Titel: Eine französische Affäre
Autoren: Cartland Barbara
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und bei dieser Berührung hatte Canéda das Gefühl, als ob sich der Himmel öffnete und sie von dem Kummer, der sich ihrer bemächtigt hatte, seitdem sie aus Saumac geflohen war, befreite.
    Die Lippen des Herzogs waren fordernd, als wollte er sie zwingen, seine Überlegenheit und seinen Besitzanspruch anzuerkennen.
    Gleichzeitig spürte sie, daß er sie umwarb, und sie gab sich dem Wunder seines Kusses hin, als sei er der Sieger, gegen den sie nicht länger kämpfen konnte. Als er den Kopf hob, stammelte sie: »Ich … ich … liebe … dich!«
    »Sag es noch einmal«, bat der Herzog.
    »Ich liebe dich … ich liebe dich!« rief Canéda und barg ihr Gesicht an seinem Hals. Dann fiel ihr wieder ein, daß er verheiratet war.
    »Ich bin sicher, daß es sehr unrecht von uns ist, so zu handeln.«
    »Unrecht?« fragte er.
    Sie suchte nach Worten, mit denen sie die Wahrheit ausdrücken konnte.
    Dann sagte er, als hätte er ihre Gedanken gelesen: »Ich nehme an, du willst mich fragen, warum ich deinen Bruder aufgesucht habe.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, warum«, sagte Canéda, »es sei denn, du wolltest seine Pferde sehen.«
    Auf den Lippen des Herzogs lag ein Lächeln, als er erwiderte: »Ich bin bestimmt sehr von ihnen beeindruckt, aber ich habe einen viel größeren Wunsch, seine Schwester nämlich.«
    »Du hast Harry das gesagt?« fragte Canéda ungläubig.
    »Weil ich mich in England auf alle Fälle so benehmen wollte, wie es Brauch ist, habe ich deinem Bruder gesagt, daß ich hoffe, dich heiraten zu dürfen.«
    »Mich heiraten?« Canéda war so erstaunt, daß sie sich aus seiner Umarmung löste und ihn mit aufgerissenen Augen anstarrte. »Aber man hat mir gesagt, daß – «
    »Daß ich eine Frau habe. Das war bis vor drei Jahren der Fall. Sie ist tot.«
    »Aber kein Mensch wußte es …«
    »Warum auch?« fragte er. »Ich habe über meine Privatangelegenheiten nie mit jemand gesprochen, nicht einmal mit meinen Verwandten. Ich war vom Beginn meiner Ehe an verbittert durch das, was ich durchmachen mußte, aber ich betrachtete es ganz allein als meine Angelegenheit. Ich hatte beschlossen, nie mehr zu heiraten. Ich dachte, ich sei vollkommen zufrieden mit meinen Pferden und Saumac, bis ich – dir begegnete.«
    »Ist das wahr?« fragte Canéda.
    »Ich denke, du weißt, daß es wahr ist, ohne daß ich noch mehr dazu sage«, meinte der Herzog.
    »Ich wollte, daß du mich liebst«, sagte Canéda. »Ich will nicht, daß du dich jetzt gezwungen fühlst, mich zu heiraten, weil ich bin, wer ich bin. Schließlich hast du mich auf dem Schloß etwas ganz anderes gefragt.«
    »Das war ganz allein deine Schuld«, erwiderte der Herzog. »Aber ich wußte, als ich dich küßte, daß ich dich nie wieder gehen lassen würde, und um zu erreichen, daß du mich nicht verläßt, mußte ich dich zu meiner Frau machen.«
    »Hast du das wirklich so empfunden?«
    »Ich schwöre es«, antwortete der Herzog.
    Canéda lächelte. Weil er gesagt hatte, daß er sie liebe, und weil er sie gebeten hatte, ihn zu heiraten, hatte sie das Gefühl, daß um sie herum Musik tönte und die Luft vor Licht funkelte.
    Der Herzog trat auf Canéda zu und schlang die Arme um sie. »Wie bald wirst du mich heiraten?« fragte er. »Ich habe nicht vor, lange zu warten.«
    »Ich habe deinen Heiratsantrag noch gar nicht angenommen«, erwiderte sie herausfordernd.
    »Soll das ein Versuch sein, mir einen Korb zu geben?« fragte er. Seine Lippen streiften über die zarte Haut ihrer Wangen, ihrer Lippen, ihres Kinns.
    Ihr wurde ganz sonderbar zumute. Sie sehnte sich nach seinem Kuß, und ihre Lippen waren bereit und verlangten nach ihm, aber er suchte die Weichheit ihres Halses.
    Er fühlte das Beben, das sie durchlief, so leidenschaftlich erregten sie die seltsamen Empfindungen und machten sie gleichzeitig schwach und willfährig.
    Als sie stoßweise atmete, küßte er sie, und es war unmöglich, etwas anderes zu denken, als daß sie eins waren in Geist, Herz und Seele.
    Als Canéda das Gefühl hatte, das Wunder sei fast zu groß, um erträglich zu sein, sagte der Herzog mit einer Stimme, die er ruhig zu halten versuchte: »Sag mir jetzt, wann du mich heiraten willst.«
    »Jetzt! Auf der Stelle!«
    Er lachte, und es klang triumphierend. »Genau das wollte ich von dir hören, mein Schatz.« Er hielt sie ganz fest, als wolle er sie in seinen Armen vor der Welt und allem, was ihr schaden konnte, schützen. »Ich liebe dich! Ich vergöttere dich!« sagte er. »Wirst
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