Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine fast perfekte Lüge

Eine fast perfekte Lüge

Titel: Eine fast perfekte Lüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
Vom Netzwerk:
tun?“
    „Ja.“
    „Wenn es nicht unsere Leute sind, rennst du zum Strand, so schnell du kannst. Es ist besser im Wasser zu sterben als durch ihre Hände. Versprich es mir, Evan.“
    Plötzlich hing Evan an Jonahs Hals. Ihm war schlecht vor Angst, aber er blinzelte seine Tränen fort und klammerte sich nur fest an seinen Vater. „Ich verspreche es dir“, flüsterte er.
    Jonah erlaubte sich für ein paar Sekunden, die Umarmung seines Sohnes zu genießen und ihn fest an sich zu drücken.
    „Vielleicht ist es ja die Polizei“, fuhr Evan voller Hoffnung fort.
    Jonah, der bezweifelte, dass es so war, wurde das Herz noch schwerer. „Ja, vielleicht“, sagte er weich und verfluchte sein Schicksal, weil es seine Pläne wieder einmal durchkreuzt hatte.
    Plötzlich löste sich Evan von Jonah und musterte ihn nachdenklich. Es war offensichtlich, dass er etwas auf dem Herzen hatte. „Äh … ich muss dir was sagen, Dad“, meinte er schließlich.
    „Okay, schieß los.“
    „Ich bin wirklich stolz darauf, dass du mein Dad bist.“
    Jonah war so verlegen, dass er einen Moment nicht wusste, was er sagen sollte. „Ich danke dir, mein Sohn“, erwiderte er schließlich. „Mehr als du je wissen wirst, aber ich muss dir auch etwas sagen. In Wirklichkeit bin ich es, der Grund hat, auf dich stolz zu sein. Du bist wirklich ein ganz toller Bursche, Evan Blaine.“
    Als sie gleich darauf draußen vor der Tür Schritte hörten, schob Jonah Evan hinter seinen Rücken.

18. KAPITEL
    M iguel Calderones Absätze knallten bei jedem Schritt triumphierend auf den Boden, während er durch den alten Hangar stolzierte. In seinen Augen hatte er allen Grund zu triumphieren, denn immerhin hatte er die Regierung der Vereinigten Staaten – die mächtigste Regierung der Welt – aufs Kreuz gelegt und war in Freiheit. Und das war für ihn Beweis genug. Jetzt blieb der bewaffnete Wächter, der vor ihm herging, stehen und deutete auf eine Tür.
    „Da drin,
Padrone.“
    „Aufmachen“, befahl Calderone.
    Der Mann zog einen Schlüsselbund aus seiner Tasche und schloss auf. Als Sekunden später die Tür aufschwang, stand Calderone dem Mann, der seinen Sohn getötet hatte, von Angesicht zu Angesicht gegenüber.
    „So trifft man sich wieder“, sagte Calderone.
    Da Jonah wusste, dass dieser Mann an einer verbalen Auseinandersetzung ebenso großen Spaß haben konnte wie an einer körperlichen, schwieg er.
    Wütend kniff Calderone die Augen zusammen. Er hatte eine Reaktion erwartet, keinen kalten, unbeteiligten Blick.
    Er ging ein paar Schritte nach vorn, dann holte er überraschend aus und schlug Jonah mit dem Handrücken ins Gesicht. „Na, bist du immer noch nicht wütend?“ fragte er.
    Jonah blinzelte, seine Wange brannte. Ein paar Sekunden lang sagte er nichts, dann lächelte er.
    Das war das Letzte, womit Calderone gerechnet hätte. Als er das Lächeln sah, wusste er, dass er seinen Gegner ein weiteres Mal unterschätzt hatte. Blitzschnell zog er sein Messer und brüllte mit Blick auf seine Männer: „Schnappt euch den Jungen und bringt ihn mir! Mal sehen, ob er dann immer noch grinst.“
    Jonahs Muskeln spannten sich an. Hinter sich konnte er hören, dass Evan erschrocken Atem holte, als die beiden Wächter auf ihn zukamen.
    „Evan?“ fragte Jonah.
    „Ich erinnere mich“, antwortete der Junge.
    „Tu es für mich, Sohn“, sagte Jonah, dann brüllte er: „In Deckung!“
    Evan ließ sich zu Boden fallen, während Jonah schnell nach vorn sprang und sich auf einen der Wächter stürzte. Evan glaubte zu sehen, wie der Stiefelabsatz seines Vaters gegen das Kinn des Mannes krachte, aber ganz sicher war er sich nicht. Er wusste nur, dass da jetzt ein Mann weniger stand als noch eine Sekunde vorher.
    Calderone keuchte und wich eilig einen Schritt zurück. Doch ehe er sich in Sicherheit bringen konnte, hatte Jonah den Mann, der geschworen hatte, ihn zu töten, im Würgegriff und drückte ihm sein eigenes Messer an die Kehle.
    „Schießt!“ schrie Calderone. „Los, erschießt ihn!“
    „Eine winzige Bewegung genügt, und ich schneide eurem
Padrone
die Gurgel durch“, warnte Jonah.
    Die Männer standen wie gelähmt da und wussten nicht, was sie tun sollten.
    Calderone wiederholte seinen Befehl, aber niemand führte ihn aus. Dann fiel ihm der Junge ein.
    „Erschießt den Jungen! Erschießt den Jungen!“ brüllte er, während er versuchte, sich aus Jonahs Würgegriff herauszuwinden.
    Jonah stach Calderone die Messerspitze in den Hals. Nicht

Weitere Kostenlose Bücher