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Eine Familie für Julianne

Eine Familie für Julianne

Titel: Eine Familie für Julianne
Autoren: KAREN TEMPLETON
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endlich an.
    Schließlich atmete er tief durch und wählte ihre Nummer. Erstaunlicherweise klingelten gleichzeitig mindestens drei Handys in seiner Umgebung.
    „Kevin?“, hörte er schließlich Julies leise Stimme.
    „Hi, Süße, ich …“ Er stützte die Ellenbogen auf die Knie und rieb sich die Stirn. „Ich vermisse euch so“, brachte er schließlich hervor.
    „Ja“, antwortete sie. „Ich dich auch.“
    „Also dachte ich mir, dass … vielleicht …“ Er schluckte. „Vielleicht war ich einfach zu ungeduldig, weißt du? Klar, der Job hier ist eine große Chance, aber wer sagt denn, dass ich in Albuquerque nicht auch so etwas finden kann?“
    Als sie schwieg, seufzte er. „Verdammt, Julie, ich habe in meinem Leben so viele Fehler gemacht … aber das hier war bisher mein größter. Ich komme zurück. Ich brauche dich, ich will in deiner Nähe sein. Und ohne Pippa … Ich schaffe das nicht ohne euch.“
    „Ich weiß“, flüsterte sie. Seltsamerweise hörte er ihre Stimme am anderen Ohr.
    „Ba-ba-ba-ba“, erklang es hinter ihm, und er sprang so schnell auf, dass er fast den Stuhl umwarf.
    „Ich fass es nicht“, stieß Kevin hervor und streckte die Hand aus. Julianne lächelte ihn strahlend an, seine Tochter zeigte stolz ihren einzigen Zahn, und eine Sekunde später lagen sie sich alle in den Armen, und er küsste zuerst Julianne, dann Pippa, dann wieder Julianne. „Ihr seid wirklich hier! Aber wie …“
    „Wir waren bei deinen Eltern. Seit Mittwoch. Sie haben uns hierher mitgenommen. Sie sind übrigens wunderbar. Komplett verrückt, aber wunderbar. Hoffentlich haben Sie mich nicht angesteckt.“
    Kevin lachte. „Dagegen wüsste ich ein gutes Mittel.“
    „Ach ja? Was denn?“
    „Das hier“, erwiderte er und küsste sie so ausgiebig, dass einige der Arbeiter pfiffen und applaudierten. „Geht’s dir schon besser?“, fragte er atemlos.
    „Mmmm, viel besser. Aber wahrscheinlich brauche ich noch eine zweite Dosis.“
    „Du hast Glück, meine Praxis ist Tag und Nacht geöffnet.“
    Sie lachte laut, und er dachte nur: Hoffentlich ist das kein Traum, hoffentlich ist das kein Traum …
    „Aber komm bloß nicht auf die Idee, diesen Job aufzugeben“, sagte Julianne dann wieder ernst.
    Kevins Herz begann wie wild zu schlagen. „Was meinst du damit?“
    „Dass ich hier bei dir sein will.“
    „Ist das wahr?“
    „Ja. Und kannst du mir mal deine Tochter abnehmen? Sie wiegt zwei Zentner. Dann setz dich hin. Und hör gut zu, denn das hier ist ein historischer Augenblick.“
    Verblüfft gehorchte er und setzte sich mit Pippa in die Hollywoodschaukel. Sobald er zu schaukeln begann, quiekte sie entzückt.
    „Also gut“, begann Julianne, setzte sich neben ihn und legte ihm eine Hand aufs Knie. „Ich gebe zu, ich hatte unrecht. Weil sich herausgestellt hat, dass ich mich sehr wohl wieder verlieben kann.“
    „Ehrlich?“, fragte Kevin atemlos.
    „ Wer hätte das gedacht, was?“
    „Ähm … ich?“
    „Und Dad anscheinend“, gab sie seufzend zu.
    Kevin hielt Pippa sicher in einem Arm und legte den anderen um Julianne. „Hast du ihm verziehen? Dass er mir erzählt hat, dass du keine Kinder mehr bekommen kannst?“
    „Ich arbeite noch dran“, murmelte sie, dann sah sie ihn an. „Hättest du Pippa bei mir gelassen, wenn er es dir nicht erzählt hätte?“
    Nach kurzem Zögern antwortete er: „Ich hab sie nicht bei dir gelassen, weil du keine Kinder haben kannst. Sondern weil ich das für das Beste gehalten habe.“
    Julianne schmiegte sich an ihn. „Ich hätte dieses Opfer nie annehmen können.“
    „Ein Glück, dass wir jetzt alle zusammen sind.“
    „Ja, ein wirklich großes Glück.“
    Sie streichelte seinen Oberschenkel, dann erzählte sie: „Dad verkauft das Haus. Er zieht zu Beth nach Virginia.“
    „Im Ernst?“
    Julianne nickte.
    „Und lässt dich ganz allein“, sagte Kevin stirnrunzelnd.
    „Nein, er gibt mir die Freiheit, mein eigenes Leben zu leben. Ich bin nicht hier, weil ich kein Dach mehr über dem Kopf habe. Sondern weil mir klar geworden ist, dass Pippa ihren Vater braucht. Und ich brauche dich. Und zwar nicht irgendwann. Sondern jetzt. Ich liebe dich, Kevin. Ich weiß, ich habe noch einen ganz schönen Weg vor mir – und du wahrscheinlich auch. Aber wo wir schon dabei sind, könnten wir uns doch zusammentun, oder?“
    „Von mir aus immer gern“, sagte er freudestrahlend. „Apropos: Ich könnte eine Begleitung für die Hochzeit morgen gebrauchen.“
    „Das trifft
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