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Eine Familie für Julianne

Eine Familie für Julianne

Titel: Eine Familie für Julianne
Autoren: KAREN TEMPLETON
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nicht doch nur um Pippa geht.“
    „Jetzt fang nicht wieder damit an! Du weißt sehr genau, dass sie nichts damit zu tun hat!“
    „Dann ist es eben rein sexuell. Du hast doch selbst gesagt, dass man jemanden nicht lieben muss, um mit ihm ins Bett zu gehen …“
    „Die Dinge ändern sich eben manchmal“, sagte Kevin sanft. „Hier geht es um uns, Julie. Ich habe mich in dich verliebt, obwohl mir klar war, wie dumm das ist. Ich möchte mein Leben mit dir teilen. Ich möchte, dass wir eine Familie sind, dass wir Pippa zusammen großziehen, vielleicht eines Tages noch mehr Kinder bekommen …“
    Julianne stockte der Atem. „Du kannst mich doch unmöglich lieben“, stieß sie hervor. „Es ist nur …“
    „Was? Eine Affäre? Eine Laune? Nur, weil ich noch nie eine Frau wirklich geliebt habe, denkst du, ich wüsste jetzt nicht, was ich fühle? Willst du wissen, warum ich so froh war, als das Jobangebot kam? Weil ich mir gedacht habe, dass ich dann endlich etwas tue, damit du stolz auf mich sein kannst. Dass ich dir etwas bieten kann, wenn du so weit bist.“
    Überrascht hob sie die Augenbrauen. „Aber ich bin doch jetzt schon stolz auf dich! Ich habe dir doch schon gesagt, wie sehr ich dich bewundere.“
    „Ja, das war sehr nett von dir.“
    Erschrocken schaute sie ihn an. „Das habe ich ernst gemeint. Es gibt nur eine Handvoll Leute, die ich bewundere.“
    „Und es gibt nur eine Frau, die ich liebe.“
    Sie schwieg überwältigt. „Du meinst das wirklich ernst“, sagte sie schließlich leise.
    Kevin lachte auf. „Allerdings. Deshalb zerreißt es mir ja auch fast das Herz. Schließlich kann ich nicht einfach meine Tochter mitnehmen und vergessen, was ich dir damit antue. Ach verdammt … Ich liebe dich, Julie, und ich liebe meine Tochter. Und ich habe eben diesen verrückten Traum, dass wir alle zusammen sein könnten.“
    „An der Ostküste.“
    Er senkte den Blick.
    „Aber was, wenn es nicht klappt?“, fragte sie ängstlich. „Wenn ich nie so weit bin?“
    Seufzend ließ sich Kevin wieder auf den Stuhl fallen und legte seine Hand auf ihre.
    „Als wir uns kennengelernt haben, warst du kaum du selbst. Und schau dich jetzt an, wie weit du gekommen bist. Warum glaubst du, dass das schon das Ende ist? Wenn du mich fragst, hast du gerade erst angefangen.“
    Sprachlos starrte sie in an, dann rückte sie Pippa so zurecht, dass sie eine Hand freibekam und Kevins Gesicht streicheln konnte.
    Julianne setzte dreimal an, bevor sie ihre Stimme wiederfand. „Es ist so ein Glück, dass du in mein Leben gekommen bist“ sagte sie. „Dass du so an mich glaubst.“
    Kevin schluckte. „Geht mir genauso“, erwiderte er.
    „Ich wünschte nur, ich wäre auch so mutig wie du“, flüsterte sie, dann sprang sie auf und rannte aus der Küche, bevor sie vor ihm in Tränen ausbrach.
    Nachdem er stundenlang ziellos durch die Stadt gefahren war, kehrte Kevin widerwillig zu Victors Haus zurück. Erleichtert stellte er fest, dass alles dunkel und still war. Nicht mal Gus begrüßte ihn. Er ging in die Küche, wo die frisch gestrichenen Schränke zwar wieder an ihrem Platz hingen, der Rest der Verschönerungsarbeiten aber auf Eis gelegt worden war – zufälligerweise gleich nach Beths Überraschungsbesuch.
    „Ich habe gehört, Sie wollen wieder an die Ostküste ziehen?“
    Jetzt geht’s los, dachte Kevin resigniert, nahm sich eine Flasche Eistee aus dem Kühlschrank und drehte sich zu Victor um, der im Durchgang zum Wohnzimmer stand. Und ziemlich aufgebracht wirkte.
    „Dann hat Julie es Ihnen erzählt?“
    „Ich habe es nach und nach aus ihr herausbekommen. Sie ist am Boden zerstört.“
    „Tja, da sind wir schon zwei“, murmelte Kevin und sah Victor offen an. „Ich hab mir die Entscheidung nicht leicht gemacht, Victor, ehrlich nicht. Aber ich muss das tun, was auf lange Sicht für meine Tochter das Beste ist.“
    „Und Sie denken, das ist dieser Job?“
    „Wenn ich ihn bekomme – ja.“
    „Und an meine Tochter denken Sie dabei nicht.“
    „Victor – ich habe sie gefragt, ob sie mitkommt. Was soll ich denn sonst noch machen?“
    „Sie haben was ?“
    Kevin ließ die Flasche, aus der er gerade trinken wollte, sinken. „Das hat sie Ihnen nicht erzählt?“
    „Nein. Dann läuft also wirklich was zwischen euch beiden.“
    „Ja. Allerdings bedeutet es mir anscheinend viel mehr als ihr.“ Er stellte die Flasche ab und lehnte sich an die Arbeitsplatte. „Was Sie wahrscheinlich freut. Ich weiß, dass Sie nicht
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