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Mordsberge: Vier Fälle für Kommissar Gabriel (German Edition)

Mordsberge: Vier Fälle für Kommissar Gabriel (German Edition)

Titel: Mordsberge: Vier Fälle für Kommissar Gabriel (German Edition)
Autoren: Michael Koglin , Philip Tamm , Regula Venske , Steffi von Wolff
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Vorwort der Herausgeberin
    Schon wieder wurde Kriminalhauptkommissar Wolf Gabriel aus dem gemütlichen Archivkeller des Hamburger Poli zeipräsidiums herausgerissen und in die Welt hinausgeschickt. Gegen seinen heftigen Widerstand hat man ihn im Rahmen eines LKA -Austauschprogramms nach Oberbayern verfrach tet. Gemeinsam mit seiner jungen Assistentin Sandra und Labradorhündin »Mutter« soll er diesmal Fälle in München und im Chiemgau, am Starnberger See und hoch oben im Wettersteingebirge lösen.
    Als die bayerische Herausgeberin dieses neuen Gabriel-Bandes habe ich die ersten E-Mails der vier Autorinnen und Autoren, die allesamt im weltläufigen Hamburg wohnen, mit Skepsis gelesen. Die Stichwörter, die da hin und her flogen, riefen ein grausiges Klischee-Bayern wach: mürrische, engstirnige Menschen in Lederhosen, die sich in einer völlig unverständlichen Sprache unterhalten und jeden Vormittag ein merkwürdiges Speiseritual mit labberigen Würsten, süßem Senf, Brezen und Weißbier pflegen. Vor mir sah ich ein grelles Panorama von Seen und Bergen, Kirchen und Klöstern, Bauernhöfen und Kuhherden, Wirtinnen im Dirndl, Schweinshaxn und Bier, Bier und noch mehr Bier … Und dazwischen ein schlecht gelaunter Hamburger Kommissar, der all die kniffligen Fälle lösen muss, die den im Biergarten versumpften bayerischen Ermittlern entglitten sind.
    Nein, nicht mit mir! Einem solchen Bayern-Bashing durch unwissende Norddeutsche, die wahrscheinlich nicht einmal in der Lage waren, »Oachkatzlschwoaf « * sauber auszusprechen, wollte und musste ich einen Riegel vorschieben. Das war ich meinen Landsleuten schuldig. Doch meine vorsichtigen Hinweise, dass auch Niederbayern und sogar Franken und die Oberpfalz zu Bayern gehörten, und ob man nicht auch Augsburg, den Bayerischen Wald oder das Donautal berücksichtigen wolle, verhallten ungehört. Stattdessen geriet ich in eine Diskussion über die Frage, wie sich ein Mord in einer kleinen Münchner Brauerei glaubhaft inszenieren ließe. Ein ertrunkener Brauer im Maischefass? Gift in der Sudpfanne? Gefährlicher Gen-Hopfen? Es gelang mir, solche unerhörten Ideen durch einen strengen Hinweis auf das bayerische Reinheitsgebot abzuwehren, dennoch konnte ich nicht ver hindern, dass eine der Geschichten den Titel Münchner Todes bräu trägt.
    Der Kampf um die Ehre der Bayern blieb mir glücklicher weise dann doch erspart. In den fertigen Texten finden sich zwar so einige klischeeverdächtige Versatzstücke: Menschen, die zu ungewöhnlichen Tageszeiten große Mengen Bier zu sich nehmen, Hüttenwirte, die einen höchst merkwürdigen Dialekt sprechen, zwielichtige Politiker, pralle Dirndl und mit Bayernkitsch vollgestopfte Pensionszimmer. Aber mal ehrlich – gibt es das alles in Bayern nicht tatsächlich? Daneben wird natürlich auch das Bayern aus dem Werbeprospekt beschrieben, gegen das komischerweise kaum einer der hiesigen Bewohner Einwände erhebt: herrliche Berge, glitzernde Seen, malerische Dörfer und deftiges, aber köstliches Essen.
    Insbesondere Letzteres ist es, womit Bayern bei dem unwilligen und widerspenstigen Kommissar Gabriel schließlich doch noch Sympathiepunkte gewinnt. Eine wunderbar gewürzte selbst gemachte Hühnersuppe, Bratkartoffeln, die außen genau richtig knusprig und innen weich sind, und als Krönung ein Frischlingsragout von einem echten Dreisternekoch … Am Ende dieses bayerischen Sommers ist der ermittelnde Feinschmecker zumindest halbwegs versöhnt mit seiner »Kriegsgefangenschaft«, und Hündin Mutter hat eine veritable Leberkäse-Sucht entwickelt.
    Aber selbstverständlich wird in Bayern auch gemordet, was das Zeug hält. Da finden sich nicht nur Leichenteile in Einkaufstrolleys , es tun sich auch in idyllischen Dörfern, ehrwürdi gen Villen und einsamen Berghütten ungeahnte Abgründe auf. Doch unterstützt von seinem erprobten Team – neben Kommissaranwärterin Sandra Berger zählt dazu auch der Rechts mediziner Henning von Steeken, der bei Bedarf aus Kiel zugeschaltet wird – ist Kommissar Gabriel erneut allen Herausforderungen und Abenteuern gewachsen. Geübt in der Abwehr von lästigen Kollegen, die sich in seine Ermittlungen einmischen könnten, lässt er sich bei der Lösung von verzwickten Fällen auch nicht von einheimischen Besserwissern stören, obwohl Sandra doch mit dem Münchner Kommissar Veitlinger … Aber lesen Sie selbst!
    Viel Spaß dabei wünscht
    Uta Rupprecht

    * Eichhörnchenschwanz

MICHAEL KOGLIN
    Münchner
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