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Ein Weihnachtsengel auf vier Pfoten

Ein Weihnachtsengel auf vier Pfoten

Titel: Ein Weihnachtsengel auf vier Pfoten
Autoren: Petra Schier
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nicht... kümmern ... gerade ... etwas Wichtiges ...«
    Hannah runzelte verärgert die Stirn. »Es ist mir egal, ob Sie etwas Wichtiges Vorhaben, Herr Marbach. Meine Tochter und ich sitzen hier in der Kälte, weil der Strom ausgefallen ist und damit auch die Gastherme. Ich verlange, dass Sie sich sofort darum kümmern!«
    »... machen? ... Feiertag«, kam es zwischen Knistern und dem Lärm, der am anderen Ende der Leitung herrschte.
    »Ach, schau an, da wäre ich nie drauf gekommen, dass heute die Feiertage beginnen«, antwortete Hannah gallig. »Glauben Sie denn, ich will über Weihnachten in einem kalten Haus sitzen? Ich kann noch nicht einmal kochen, und heißes Wasser zum Waschen habe ich auch nicht.«
    »Holen Sie doch ...triker.«
    »O nein, das werden Sie tun!«, rief Hannah wutentbrannt. »Versuchen Sie mal, heute einen Handwerker zu bekommen. Ich verlange, dass Sie auf der Stelle etwas tun. Und wenn Sie mir ein Hotel bezahlen! Es reicht mir jetzt wirklich. Wie?«
    »... auch nicht hexen.«
    »Sie sollen nicht hexen, sondern Ihren Hintern in Bewegung setzen! Wenn sich bis heute Abend nichts getan hat, hören Sie von meinem Anwalt!«, fauchte sie und schaltete wütend ihr Handy ab.
    Leon starrte erbost sein Mobiltelefon an. Diese blöde Kuh hatte einfach aufgelegt. Als hätte er gerade keine anderen Probleme, kam sie ihm auch noch mit diesen verfluchten Stromleitungen. Wenn er die wenigen Fetzen, die er verstanden hatte, richtig deutete, saß sie im Dunkeln und ganz ohne Strom. Er schüttelte den Kopf. Konnte es wirklich sein, dass die Leitungen so marode waren? Aber wo, um alles in der Welt, sollte er am Heiligen Abend um halb vier Uhr nachmittags einen Elektriker herholen? Abgesehen davon, dass er noch mindestens eine Stunde beschäftigt war, bis sie den Tieflader, der halb im See feststeckte, geborgen hatten.
    Mario hatte er mittlerweile doch zu seinem Bruder gefahren, nachdem deutlich geworden war, dass es hier länger dauern würde.
    »Herr Marbach?« Der Kommissar trat neben ihn und reichte ihm einen Becher Kaffee. »Wie es aussieht, gehören die beiden Männer, die wir festgenommen haben, zu der Firma, die das Holz bei Ihnen gekauft hat. Jetzt müssen wir prüfen, ob sie auch für die anderen Holzdiebstähle verantwortlich sind.«
    Leon nickte grimmig. »Komisch, dass das jedes Jahr zu Weihnachten passiert.«
    Der Polizist zuckte mit den Schultern. »Der Winter scheint die Holzdiebe geradezu anzulocken. Letztes Jahr hatten wir ja Glück, dass einer von ihnen von einem Hund gebissen wurde, sonst hätten wir sie vielleicht nicht so schnell geschnappt. Dieses Mal können Sie sich bei Ihrem Waldarbeiter, Herrn Ivovicz, bedanken. Wenn er nicht heute hier vorbeigefahren wäre ...«
    »Ich weiß.« Leon nickte erneut. »Igor hat diese Sache keine Ruhe gelassen. Er ist in der letzten Zeit mehrmals am Tag die Waldwege abgefahren und hat gehofft, die Diebe auf frischer Tat zu ertappen.« 
    »Löblich, wenn auch nicht ganz ungefährlich«, kommentierte der Kommissar und ging zu seinen Kollegen zurück.
    Nachdem man den Tieflader endlich wieder auf festem Boden gebracht hatte und die Baumstämme mit einem Kranwagen abgeladen worden waren, machte sich Leon auf den Weg zu seinem Bruder, um Mario abzuholen.
    Peter und Linda versuchten ihn zu überreden, den Heiligabend mit ihnen und ihren Kindern zu verbringen, doch Leon lehnte ab. Er hatte zu Hause bereits alles für Mario vorbereitet, gegen sechs Uhr erwartete er Richard und Agnes, und außerdem musste er sich ja noch um die Sache mit seiner Mieterin, der Theresia Mayer, kümmern.
     

21. Kapitel
     
    »Hallo Junior – Verzeihung, Leon.« Richard lächelte, als er die Stimme seines Neffen am Telefon vernahm. »Wir sind schon so gut wie auf dem Weg zu euch.« Sein Lächeln verflog. »Was soll das heißen – sie sitzen im Kalten?«
    »Was ist denn?«, wollte Agnes wissen, als sie das ernste Gesicht ihres Mannes sah, doch er wehrte mit einer kurzen Handbewegung ab und lauschte weiter seinem Neffen. Dann schüttelte er entschieden den Kopf. »Nein, mein Junge. Bei aller Liebe, aber das wirst du schön selbst regeln. Hat sie dich nicht schon vor Wochen darum gebeten, einen Elektriker zu schicken? Was? Das tut doch überhaupt nichts zur Sache. Immerhin gehört dir das Haus. Nein, auf gar keinen Fall. Ich werde nicht hinfahren. Das wirst du erledigen. Himmel, man könnte meinen, in dem Haus warte der Teufel auf dich! Das ist ja lachhaft. Wir kommen jetzt zu euch
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