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Ein Weihnachtsengel auf vier Pfoten

Ein Weihnachtsengel auf vier Pfoten

Titel: Ein Weihnachtsengel auf vier Pfoten
Autoren: Petra Schier
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verdrehte die Augen. »Ich habe ein Problem mit der Hintertür, Herr Marbach. Sie lässt sich nicht abschließen.«
    »Was?« Das kam diesmal ganz deutlich. 
    »Die Hintertür«, wiederholte Hannah. »Ich kann sie nicht ab...«
    »... kann Sie kaum verstehen. Lassen Sie die Tür doch ...«
    »Wie bitte?« Hannah fluchte innerlich. »Ich möchte, dass Sie sich sofort darum kümmern, dass meine Tür repariert wird!«
    »... jetzt keine Zeit. Morgen ...«
    »Aber...«
    »... schicke ich Ihnen ...«
    »Was? Was?« Hannah verstand kein Wort mehr, und im nächsten Moment brach die Verbindung ganz ab. Sofort wählte sie noch einmal, doch diesmal ohne Erfolg. Offenbar hielt Herr Marbach sich in einem Funkloch auf. »Na toll, und eine Mailbox hat er wohl auch nicht«, grollte sie. Da sich die Tür auch nach weiteren Versuchen nicht schließen ließ, stapelte sie kurzerhand mehrere volle Umzugskisten davor. Das würde etwaige Eindringlinge hoffentlich abhalten, auch wenn sie nicht glaubte, dass sich hier am Rand einer Kleinstadt irgendwelche finsteren Gestalten herumtrieben. Trotzdem war das natürlich keine Lösung.
     
     
    Achselzuckend schob er das Handy wieder in seine Jackentasche. Das fing ja gut an. Kaum war diese Frau – wie hieß sie doch gleich? Er hatte den Namen nicht verstanden – in seinem Haus eingezogen, schon hatte sie etwas zu meckern. Andererseits – die Hintertür des alten Hauses hatte schon länger eine Macke. Er würde einfach Onkel Richard zu ihr schicken. So schwer konnte es ja wohl nicht sein, die Tür zu reparieren. Wenn er nach Hause kam, würde er gleich bei ihm anrufen, dann brauchte er sich nicht selbst damit zu befassen. 
     

2. Kapitel
     
    »Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie ich mich geärgert habe«, erzählte Hannah drei Tage später, während sie ihre Freundin Silke durch das Haus führte. »Aber zum Glück kam am nächsten Nachmittag dieser Herr Bogner und hat die Tür repariert. Er muss wohl ein Onkel oder so was von meinem Vermieter sein. Frau Bogner hat mir ja damals auch das Haus gezeigt. Ein nettes älteres Ehepaar. Dieser Herr Marbach hingegen ...«
    »Ach, er konnte doch bestimmt nichts dafür, dass er gerade in einem Funkloch war«, beschwichtigte Silke und schüttelte ihren schwarzen Lockenkopf. »Und er hat ja jemanden geschickt, der sich um die Tür gekümmert hat. Ist doch alles in Ordnung, oder nicht?«
    »Ja, schon. Trotzdem habe ich mich eben ziemlich darüber aufgeregt.«
    »Kein Wunder nach einem anstrengenden Umzug mit Kind und Kegel.« Silke lächelte. »Wo steckt Paula eigentlich?«
    »Sie ist in ihrem Zimmer und schläft. Heute war der erste Tag im neuen Kindergarten, und danach war sie ziemlich erschöpft. Aber sie brachte gleich eine Einladung zur Halloween-Feier mit nach Hause. Jetzt muss ich mich wohl noch schnell um ein passendes Kostüm kümmern.«
    »Ist doch toll, dann lernst du gleich ein paar der Eltern kennen!« Silke blinzelte ihr zu. »Und wer weiß, vielleicht ist ja ein netter alleinerziehender Vater dabei.«
    »Nun hör schon auf.« Hannah stieß ihre Freundin kichernd in die Seite. »Du schaust dir zu viele von diesen Hollywood-Schnulzen an. Glaub mir, eine Kindergartenfeier ist der letzte Ort, an dem man den Mann fürs Leben findet.« 
    »Das dachte ich von Supermärkten bisher auch.« Silke hielt Hannah lächelnd zum wiederholten Male ihren Verlobungsring unter die Nase.
    »Das ist etwas anderes. Du hast dir gleich den Filialleiter geangelt.«
    »Ein guter Fang, nicht wahr?«
    Die beiden Frauen lachten herzlich, dann wurde Hannah wieder ernst. »Aber mal etwas anderes. Meinst du, ich sollte für Paula langsam ein Haustier anschaffen? Eine Katze vielleicht? Sie wünscht sich schon lange ein Tier. In der alten Wohnung war ja kein Platz, aber hier ... Das wäre doch ein schönes Geschenk zu Weihnachten.«
    »Warum nicht?« Silke goss sich noch einen Kaffee ein und lehnte sich auf der Couch zurück. Ihr Blick wanderte zum Fenster, das auf den Garten hinausging. »Eine Katze würde sich hier bestimmt wohlfühlen. Kommt doch einfach mal bei uns im Tierheim vorbei.«
    »Vielleicht machen wir das. Ach, Paula, da bist du ja!« Hannah winkte ihre Tochter zu sich, die mit geröteten Wangen und verstrubbelten Haaren in der Wohnzimmertür aufgetaucht war. »Schau, ich habe dir einen warmen Kakao gemacht.«
    Paula lächelte. »Danke, Mama. Hallo, Silke, hast du wieder neue Tiere im Tierheim?«
    »Aber klar doch. Gestern bekamen wir ein Chamäleon
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