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Ein Weihnachtsengel auf vier Pfoten

Ein Weihnachtsengel auf vier Pfoten

Titel: Ein Weihnachtsengel auf vier Pfoten
Autoren: Petra Schier
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Angelegenheit entschärfen sollte, gebe ich am besten gleich zu, dass ich ebenfalls einen Sohn habe.«
    »So?«
    »Und dass ich alleinerziehender Vater bin.« Er zwinkerte ihr zu. »Von solchen Bemerkungen lasse ich mich also nicht so leicht in die Flucht schlagen.« Er streckte die Hand aus. »Leon Marbach.«
    Nun doch etwas verlegen ergriff sie seine Hand. »Hannah Mayer.« Sie hielt kurz inne. »Verrückt, bisher dachte ich immer, Mayer sei ein Allerweltsname. Aber ...«
    Er grinste. »Vermutlich haben Sie das Telefonbuch aufgeschlagen und die anderthalb Seiten füllenden Einträge unter Marbach entdeckt. Ungeheuerlich, ich weiß. Und dabei sind wir noch nicht einmal alle miteinander verwandt. Aber Mayers gibt es bei uns auch einige – in allen Schreibweisen.«
    Billa, die sich inzwischen wieder brav neben Hannah gesetzt hatte, stand auf und begann, die beiden zu umtänzeln.
    Hannah hob die Leine vom Boden auf. »Ich muss jetzt weiter, meine Tochter vom Kindergarten abholen.«
    »Der städtische Kindergarten?«
    »Ja, warum?«
    »Dann sehen wir uns ja bald wieder.« Er blinzelte ihr erneut zu. »Ich gehe doch davon aus, dass Sie sich die große Halloween-Feier nicht entgehen lassen werden?«
    »Nun sagen Sie bloß, Ihr Sohn ...«
    »... ist in der Eulengruppe, ja. Er ist fünf.« Sein Grinsen wurde zu einem intensiven Lächeln. »Dann sehen wir uns also dort?«
     

4. Kapitel
     
    »Ach herrje, was ist das denn?« Hannah versuchte, den Wasserhahn in dem kleinen Gästebad zuzudrehen, doch das Tropfen hörte nicht auf. »Das fehlte jetzt aber gerade noch. Da ist wohl die Armatur kaputt. Die Dichtung habe ich doch gestern erst ausgetauscht!« Sie seufzte. »Paula, bring mir doch bitte mal das Telefon, ja!«
    Paula, die im Flur mit Billa gespielt hatte, stand vom Boden auf und rannte in die Küche. Augenblicke später kam sie mit dem Telefon zurück. »Wen rufst du denn an, Mama?«
    »Unseren Vermieter, Herrn Marbach. Ich hoffe, heute hat er besseren Empfang mit seinem Handy. Obwohl ich glaube, es wäre besser, wenn ich gleich selbst den Klempner hole.« Sie runzelte die Stirn. »Nein, wir sind gerade erst eingezogen, da sollte er schon wissen, wenn etwas kaputt ist.«
    »Mama, der Mario heißt auch Marbach.«
    »Ich weiß, hier in der Stadt heißen ganz viele Leute so.« Hannah wählte und legte dann den Finger an die Lippen.
    Paula grinste und ging wieder zu Billa, die abwartend mitten im Flur saß.
    »Marbach?« 
    »Ja, guten Tag, Herr Marbach. Hier ist noch mal... huch!« Erschrocken hielt Hannah den Hörer ein Stück von ihrem Ohr weg, da es am anderen Ende rauschte und knackte. Dann schien der Motor einer großen Maschine anzuspringen. Sie runzelte die Stirn. »Entschuldigung, hier ist noch einmal Ihre neue Mieterin. Tut mir leid, wenn ich Sie schon wieder stören muss, aber die Armatur in unserem Gästebad ist undicht.«
    Wieder rauschte es in der Leitung, dazwischen hörte sie ein paar Sprachfetzen.
    »Wie bitte?«
    »... Dichtung auswechseln.«
    »Das habe ich schon gemacht, aber es hat nichts geholfen«, antwortete sie. »Wahrscheinlich muss die ganze Armatur ausgewechselt werden. Soll ich ... Was?«
    »... schon wieder! ...kel schicken. Ich habe wirklich gerade keine ...«
    »Hören Sie, Herr Marbach? Ich kann Sie nur sehr schlecht verstehen. Ich könnte selbst einen Klempner ...«
    »Nein ... Verdammt! Ich schicke Ihnen ... Dann ... in Ruhe arbeiten ...« Wieder rauschte es und im Hintergrund heulte ein zweiter Motor auf.
    »Du liebe Zeit! Ich wollte Sie wirklich nicht belästigen.« Hannah zog verärgert die Stirn in Falten. »Wo stecken Sie denn? Es ist so laut bei Ihnen.«
    »... Arbeit, wo sonst? Ich werde nachher ... schicken.«
    »Also gut, aber ich kann heute nicht...« Doch die Verbindung war bereits unterbrochen.
    Verblüfft starrte Hannah den Hörer an. »Ich muss doch später noch zu meinem Kunden wegen der Bauzeichnung.« Sie schüttelte den Kopf. »Den Termin kann ich nicht einfach absagen, weil ich auf den Klempner warten muss.« Wieder seufzte sie und schaute genervt auf die Uhr.
     
     
    »So ein Mist!«, fluchte er und schob sein Handy in die Brusttasche seiner Jacke. Dann wandte er sich wieder dem Tieflader zu, den er auf der schmalen Straße einzuweisen hatte. Der Ladekran auf dem LKW daneben machte einen ziemlichen Lärm. Er winkte dem Fahrer, der daraufhin zu ihm gelaufen kam. »Kann es sein, dass mit dem Kran etwas nicht stimmt? Der macht doch sonst nicht so einen Höllenlärm!«,
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