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Ein Weihnachtsengel auf vier Pfoten

Ein Weihnachtsengel auf vier Pfoten

Titel: Ein Weihnachtsengel auf vier Pfoten
Autoren: Petra Schier
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ob sie nach Neujahr noch einmal nach einer anderen Wohnung Ausschau halten sollte.
     

20. Kapitel
     
    »Es ist kalt hier drinnen, Mama«, beschwerte Paula sich, während sie half, die Überreste des Mittagessens – Kartoffelsalat und Fleischwurst – abzuräumen.
    Hannah nickte. »Kommt mir auch so vor, Schatz. Warte, ich drehe mal die Heizung höher.« Sie ging zu einem der Heizkörper und stutzte, als sie ihn anfasste. Er war kalt, obwohl der Thermostat auf Stufe zwei stand. »Was ist das denn?« Rasch überprüfte sie auch die anderen Heizkörper, immer mit dem gleichen Ergebnis. »Ist die Heizung jetzt auch noch kaputt? Dann schlägt es aber dreizehn!«
    Hannah wollte zur Kellertür gehen und drückte wie gewohnt den Lichtschalter im Flur, doch nichts tat sich. »Die Sicherung schon wieder!«, knurrte sie vor sich hin. Im Keller drückte sie wieder einmal die Hauptsicherung, doch diesmal geschah gar nichts, auch die Gastherme sprang nicht an.
    Stirnrunzelnd betrachtete sie den Sicherungskasten. »Was denn – jetzt geht gar nichts mehr? Und natürlich ausgerechnet am Heiligen Abend. Hätte ich doch bloß rechtzeitig einen Elektriker geholt!« Verärgert ging sie zurück nach oben. Sie hatte in den letzten Tagen bereits bei drei Firmen angerufen, doch zwei waren offenbar im Weihnachtsurlaub, und die dritte, die einen Notdienst eingerichtet hatte, war anscheinend vollkommen überlastet. Der Meister hatte versprochen anzurufen, sobald er für sie Zeit hatte, doch bislang war das noch nicht geschehen.
    »So ein Mist!«, schimpfte sie vor sich hin.
    Paula sah sie neugierig an. »Was ist denn, Mama? Ist die Heizung kaputt? Mir ist kalt!«
    »Unsere Stromleitungen sind defekt, deshalb springt die Heizung nicht mehr an«, erklärte Hannah ihrer Tochter. »Geh am besten in dein Zimmer, und hol dir einen dicken Pullover aus dem Schrank. Ich versuche noch mal, den Elektriker zu erreichen.«
    Sie suchte sich die Nummer heraus und wählte, doch nur ein Anrufbeantworter meldete sich mit der Nachricht, dass der Anschluss erst nachmittags wieder besetzt sei. »Na toll.« Hannah legte ihr Handy beiseite und griff nach dem Telefonbuch. »Irgendeine Firma muss doch wohl heute noch zu erreichen sein.«
    Leon hatte das Mittagsgeschirr in die Spülmaschine geräumt, als gleichzeitig sein Telefon und sein Handy klingelten. Irritiert nahm er beide Geräte auf und schaute auf die Displays. Dann nahm er das Gespräch, das über Festnetz kann, an.
    »Forsthaus, Marbach am Apparat?« Er runzelte die Stirn. »Guten Tag, Herr Kommissar und frohe Weihnachten. Wie? ... Wann? Aha, und wo steht der Tieflader jetzt? Gut, danke, ich komme so bald ich kann.« Er legte das Telefon beiseite und zückte sein Handy, das mittlerweile aufgehört hatte zu klingeln und wählte die Nummer im Display. »Hallo, Martin. Wie? Die Polizei hat gerade ange... Ich komme gleich rüber.« Er unterbrach die wie immer miserable Verbindung und rief Mario zu sich. »Ich muss noch mal los«, erklärte er ihm. »Die Polizei hat die Diebe gefasst, die den Holztieflader gestohlen haben.«
    »Darf ich mitkommen?«, fragte Mario mit leuchtenden Augen.
    Leon nickte. »Aber du musst im Auto bleiben. Ich kann dich aber auch so lange zu Onkel Peter und Tante Linda auf den Bauernhof bringen.«
    »Nö, ich will mit!«, rief Mario und rannte zur Garderobe, um seinen Anorak zu holen.
    »Ich glaube das einfach nicht!« Fluchend warf Hannah ihr Handy auf den Küchentisch, griff jedoch sofort wieder danach. »Muss so was ausgerechnet am Heiligen Abend passieren? Und nur, weil dieser blöde Fatzke es nicht für nötig hält, sich rechtzeitig um einen Elektriker zu kümmern. Jetzt sitze ich schön da.« Wütend klickte sie die Nummer ihres Vermieters an und hoffte, dass er wenigstens an einem Tag wie heute einigermaßen ansprechbar war.
    »...bach?«, kam es denn auch unter den üblichen knisternden Störungen vom anderen Ende.
    Hannah atmete auf. »Ja, guten Tag, Herr Marbach ... frohe Weihnachten«, rang sie sich gerade noch rechtzeitig ab. »Hier ist Mayer. Es tut mir leid, aber ich habe jetzt wirklich ein Problem hier. Der Strom ist ausgefallen, und ich ...«
    »Nach links!«
    Erschrocken hielt sie den Hörer ein Stück vom Ohr weg, weil der Befehl mal wieder laut gebrüllt worden war. Etwas quietschte und rumpelte im Hintergrund. Dann hörte sie für einen Moment nichts mehr und dachte schon, die Leitung sei unterbrochen worden. Doch dann kamen wieder Sprachfetzen durch.
    »...
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