Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Vampir liebt auch zweimal (German Edition)

Ein Vampir liebt auch zweimal (German Edition)

Titel: Ein Vampir liebt auch zweimal (German Edition)
Autoren: Katie MacAlister
Vom Netzwerk:
aus dem Keller mitgehen lassen, und zwar etwas Wertvolles. Eigentlich hätte ich dem Besitzer sagen müssen, was Ulfur getan hatte, aber ich konnte mich nicht dazu überwinden, den Mund aufzumachen. Der englische Adelige war einfach zu … unangenehm. Seine Anwesenheit fühlte sich irgendwie falsch an; als sollte er nicht da sein. Es kam mir fast so vor, als kündete er von einer herannahenden Katastrophe.
    »Wo sind sie?«
    Bael hatte seine Stimme zwar gesenkt, aber seine Worte bereiteten mir immer noch körperliche Schmerzen, als ob sie mit Säure versetzt wären.
    »Ich weiß es nicht, mein Fürst«, beteuerte Ulfur mit gesenktem Kopf. »Ich weiß nur, dass mein Herr mich geschickt hat, sie zu finden, bevor Ailwin es tut.«
    »Ailwin«, knurrte Bael und ich hörte Glas splittern, als hätte er mit einem Wort die Fensterscheiben zum Bersten gebracht. »Diesen Namen kenne ich. Jecha!«
    Mir fielen fast die Augen aus dem Kopf, denn wie von Zauberhand tauchte eine große, kräftige Frau vor dem Fürsten auf. »Mein Fürst?«, sagte sie und machte eine tiefe Verbeugung. »Was wünschen Sie?«
    »Ailwin«, sagte Bael. Das Wort traf mich wie ein Peitschenhieb und ich wich erschrocken zurück. Ich wusste nicht, was los war, aber plötzlich wurden alle möglichen unangenehmen Erinnerungen an einen Besuch bei meiner Schwester in mir wach und ich wollte auf keinen Fall noch einmal in irgendwelche merkwürdigen Dinge verwickelt werden.
    Ich stieß mit etwas Weichem, Beweglichem zusammen und hätte fast laut geschrien, doch als ich mich umdrehte, stellte ich fest, dass ich Diamond in die Arme gelaufen war. »Ich habe die beiden oberen Stockwerke erledigt. Bist du hier fertig?«
    »Ob ich … Nein!«
    »Nein?« Sie runzelte die Stirn. »Oh, um Himmels willen, sag mir nicht, du hast eine Maus gesehen!«
    »Nein. Aber die.«
    »Wen?«
    »Die Leute da. Die zwei Männer, die aus dem Keller gekommen sind.«
    »Was für Männer? Cora, willst du mich veräppeln? Ich habe dir doch gesagt, das Haus steht leer.«
    »Tja, das musst du den Leuten aus dem Keller sagen.«
    »Ts«, machte Diamond, ging zur Kellertür und öffnete sie. »Dann wollen wir doch mal sehen!«
    »Jetzt sind sie hier oben!«, rief ich ihr nach, als sie die Treppe hinunterging, aber sie hatte offenbar beschlossen, mir keine Beachtung mehr zu schenken.
    Ich ging den Korridor auf Zehenspitzen wieder hinunter, bis ich den Eingangsbereich im Blick hatte. Bael befahl gerade, dass die Person namens Ailwin auf dem schnellsten Weg ausfindig zu machen sei, und schilderte bis ins kleinste furchtbare Detail, wie sie anschließend gefoltert werden sollte.
    »Geh!«, befahl er dann und machte eine Handbewegung, und schon war die Frau wieder verschwunden. »Und was dich betrifft … «
    Ulfur hatte sich so mit dem Rücken zur Wand gestellt, dass niemand sehen konnte, was er unter seiner Jacke versteckt hatte.
    Ich biss mir auf die Unterlippe. Ich wusste nicht, ob ich etwas sagen oder die Sache einfach auf sich beruhen lassen sollte. Diebstahl war zwar für mich kein Kavaliersdelikt, aber mein kleiner Teufel drängte mich dazu, die beiden Männer allein zu lassen und das Weite zu suchen – was jedoch mein Gewissen nicht zuließ. Der sonderbare Stein, den ich gefunden hatte, gehörte offensichtlich dem Engländer, und das bedeutete, dass ich ihn ihm zurückgeben musste.
    Ich ging auf ihn zu, um es hinter mich zu bringen, als Bael plötzlich die Arme ausbreitete und voller Zorn schrie: » Abi in malam crucem, confer te in exilium, appropinquabit enim judicium Bael! «
    »Höllenqualen sollst du leiden und in die Verbannung gehen, denn so lautet das Urteil Baels!«, sprach ich leise die Übersetzung seiner Worte vor mich hin, und im nächsten Moment haute es mich förmlich um, denn mir wurde der Boden unter den Füßen weggerissen.
    Mir entfuhr ein lauter Schrei, als ich in die Finsternis stürzte, kurz darauf jammerte ich: »Au! Au, au, au! Jesus, Maria und Josef!« Zum zweiten Mal innerhalb weniger Minuten sah ich Sterne. Ich setzte mich mühsam auf und zuckte zusammen, als meine Hände, in denen ich immer noch meine Sachen hielt, mit spitzen scharfkantigen Steinen in Berührung kamen. »Was zur Hölle … ?«
    »Wir sind nicht in der Hölle«, sagte eine matte Stimme hinter mir. Ich ging auf die Knie und schaute über einen großen zerklüfteten Felsbrocken. Der Mann namens Ulfur lag bäuchlings auf dem steinigen Boden. »Es ist viel schlimmer: Wir sind im Akasha.«
    »Wie …
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher