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Ein Vampir liebt auch zweimal (German Edition)

Ein Vampir liebt auch zweimal (German Edition)

Titel: Ein Vampir liebt auch zweimal (German Edition)
Autoren: Katie MacAlister
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unmöglich leuchten konnte, fiel mir etwas Merkwürdiges an ihm auf.
    »Hey!«, rief ich und zeigte auf ihn. »Sie leuchten!«
    Er schaute an sich hinunter. »Das ergibt genauso wenig Sinn wie die Zerstörung der Werkzeuge. Warum leuchten wir, nachdem wir ins Akasha verbannt wurden?«
    »Verbannt?«, fragte ich verdutzt, stand von dem Felsen auf und begann, Ulfur zu umkreisen. Es war unglaublich, aber ihn umgab tatsächlich ein schwaches schwärzliches Leuchten, das fast wie eine Korona aussah. »Was soll das heißen?«
    »Bael, der oberste Fürst des Abaddon, hat uns an diesen Ort verbannt. Besser gesagt, er hat mich verbannt, und Sie müssen dabei von seinen Kräften erfasst worden sein. Er hat eine Art Fluch ausgesprochen … «
    » Abi in malam crucem, confer te in exsilium, appropinquabit enim judicium Bael«, wiederholte ich.
    Ulfur zog die Augenbrauen hoch.
    »Das bedeutet in Kurzform: ›Fahr zur Hölle!‹. Ich war auf einer katholischen Schule«, erklärte ich. »Ich kann ›Ankunft des Antichrist‹ in zehn Sprachen sagen.«
    »Wie … praktisch!«
    »Der oberste Fürst? Dieser Engländer ist also tatsächlich ein hohes Tier? Das habe ich mir schon gedacht, weil Sie und diese Frau so unterwürfig waren. Mann, das muss ich Jas erzählen. Sie wird mir nicht glauben, dass ich einen echten Fürsten gesehen habe! Er kam mir allerdings … irgendwie böse vor.«
    »Er ist auch böse«, entgegnete Ulfur und nahm meinen Platz auf dem Felsen ein. »Er ist der Anführer aller Dämonenfürsten des Abaddon.«
    »Und Abaddon ist … ?«
    »Die Unterwelt. Ungefähr das, was Sie sich unter ›Hölle‹ vorstellen.«
    Ich starrte ihn fassungslos an und bekam eine Gänsehaut am ganzen Körper. »Der Typ ist der Teufel?«
    »Nein. Auch das ist ein von Menschen geprägter Begriff. Der Abaddon ist eben nicht mit der Hölle gleichzusetzen. Das menschliche Konzept der Hölle basiert lediglich auf dem Abaddon, genau wie Ihre Vorstellung vom Himmel auf dem Hof des Göttlichen Blutes basiert, aber es ist nicht dasselbe. Der Abaddon wird von sieben Dämonenfürsten regiert.«
    »Und dieser Bael, der schicke Typ mit dem tollen englischen Akzent, steht also über dem Ganzen?« Ich versuchte zu verarbeiten, dass der Leibhaftige mich angesehen hatte, direkt an mir vorbeimarschiert war und offensichtlich so sauer auf Ulfur gewesen war, dass er mich in seinem Zorn gleich mitverbannt hatte, aber meine Vorstellung vom Satan passte so gar nicht zu dem Mann in dem eleganten blauen Anzug.
    »Ja.«
    Ich atmete mehrere Male langsam ein und aus, dann sagte ich: »Okay. Es gibt da also diesen Typen namens Bael, dem Sie ein paar hübsche Dinge gestohlen haben. Warum nur um alles in der Welt haben Sie dem Herrscher der Hölle diese Dinge gestohlen, Ulfur?«
    »Weil es mein Herr so wollte«, entgegnete er zerknirscht, und obwohl ich seinetwegen in ernste Schwierigkeiten geraten war, bekam ich Mitleid mit ihm. »Ich bin ein Lich. Wenn mein Herr mir einen Befehl erteilt, befolge ich ihn. Ich bin an ihn gebunden.«
    Ich schürzte die Lippen und fragte mich, ob ich überhaupt wissen wollte, was ein Lich war. Aber nachdem ich dem Teufel persönlich begegnet war, konnte mich eigentlich nichts mehr schrecken. »Und was ist bitte ein Lich?«
    »Ich war einmal ein Geist. Ein Ilargi hat mir meine Seele geraubt und mich wieder zum Leben erweckt. Wenn ein seelenloser Geist zum Leben erweckt wird, wird er ein Lich.«
    »Man lernt wirklich nie aus«, sagte ich und speicherte die Info ab. »Ihr Boss hat Ihnen also befohlen, den Obermufti der Unterwelt zu beklauen? Ist er auch verrückt oder nur ein Sadist?«
    »Beides. Ich verstehe bloß nicht, wie die Werkzeuge kaputtgehen konnten. Es ergibt absolut keinen … « Ulfur hielt abrupt inne und riss die Augen auf, dann war er plötzlich verschwunden.
    Ich starrte ungläubig den Felsen an, auf dem Ulfur soeben noch gesessen hatte. Als ich mich halbwegs wieder gefasst hatte, fuhr ich mehrmals mit den Händen durch die Luft, um zu prüfen, ob ich vielleicht Sehstörungen hatte, aber er war tatsächlich nicht mehr da.
    »Verflixte Hölle noch mal!«, fluchte ich und mein Gehirn gab auf. Es rollte sich zusammen, machte sich ganz klein und wimmerte leise vor sich hin.
    »Nicht Hölle, sondern Akasha«, verbesserte mich eine Frauenstimme. Als ich mich umdrehte, sah ich zwei Personen näherkommen, von denen ich eine kannte.
    »Diamond!« Beim Anblick meiner blonden, stets vergnügten Freundin überkam mich eine unglaubliche
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