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Ein Vampir liebt auch zweimal (German Edition)

Ein Vampir liebt auch zweimal (German Edition)

Titel: Ein Vampir liebt auch zweimal (German Edition)
Autoren: Katie MacAlister
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Warum … Hä?« Ich sah mich um, während ich mich unter Schmerzen aufrappelte. Wir schienen uns auf einem windgepeitschten felsigen Ödland zu befinden. Jedenfalls war das Gelände so karg und unwirtlich, dass mir kein anderer Begriff dafür einfiel. Es war von einer erschreckenden Trostlosigkeit, die im höchsten Maße furchteinflößend war. Das Heulen des Windes klang nach Tausenden gequälter Seelen und der Boden, die Steine und die spärliche Vegetation hatten alle denselben schmutzig braunen Farbton. Die Steine und Felsen waren nicht glatt und rund, sondern ragten spitz aus dem Boden auf, als wollten sie dem Ödland entrinnen. »Akasha? Was ist das?«
    Ulfur rollte ächzend auf die Seite, setzte sich auf und klopfte den Staub von seinen Sachen. »Das Akasha ist das, was die Menschen als Vorhölle bezeichnen. Es ist ein Ort der Verbannung und Bestrafung, und bevor Sie fragen: Ja, es ist möglich, von hier wegzukommen, aber man muss von jemandem herbeigerufen werden. Oje, ich glaube, ich hab mir was im Gesicht gebrochen.«
    »Vorhölle? Wie konnte das passieren? Wir waren doch in dem Haus … Aua! Was zum Henker … « Ich warf meine Münzen weg, untersuchte meine Hand und entfernte vorsichtig einen Goldsplitter. »Autsch, verdammt, das tut vielleicht weh! Ich fürchte, ich habe den Stein kaputtgemacht, den Sie gestohlen haben.«
    »Den was?« Ulfur betastete seine Stirn, und als er die Hand wieder wegnahm, waren seine Finger voller Blut.
    »Den Stein, den Sie fallen gelassen haben, als Sie mit mir zusammengestoßen sind. Den Sie diesem Engländer geklaut haben. Der goldene Rand ist völlig verbogen und der graue Stein ist in ein Dutzend kleine Teile zersprungen.«
    Ulfur stutzte und begann hektisch nach dem Gegenstand zu tasten, den er unter seiner Jacke versteckt hielt. Dann holte er etwas hervor, das wie eine kleine plattgedrückte goldene Statue aussah. »Die Anima! Oh nein … «
    »Wissen Sie, ich kann innerhalb von einer Stunde nur eine begrenzte Anzahl von unglaublichen und verwirrenden Dingen verarbeiten, und ich denke, in der vergangenen Stunde habe ich mein Limit bereits weit überschritten. Was zum Teufel ist eine Anima und warum haben Sie sie gestohlen? Und wer war dieser Engländer und warum war er mir so unangenehm? Wie sind wir hierhergekommen? Wo genau befindet sich dieses Akasha, und was am wichtigsten ist: Wie komme ich wieder zurück in das Haus?«
    »Das sind ganz schön viele Fragen auf einmal«, sagte Ulfur und ließ die Schultern sinken, nachdem er sich das platte Ding aus Gold genauer angesehen hatte. »Ich bin tot. Das war’s. Ich bin tot. Wieder einmal.« Als er zu mir aufsah, fiel mir auf, dass er ganz schwarze Augen hatte. Es gab keinen Unterschied zwischen Iris und Pupille. »Und das Occhio ist auch kaputt?«
    »Woher soll ich das wissen?«, entgegnete ich und setzte mich auf den glatteren Teil des zerklüfteten Felsbrockens, der zwischen uns aufragte. »Ich hätte jetzt gern einen Erste-Hilfe-Koffer, damit ich keinen Tetanus oder so bekomme – und dann nichts wie weg! Ach, und ein bisschen Schokolade könnte auch nicht schaden!«
    »Lassen Sie mich mal sehen«, sagte Ulfur und kam mit schweren Schritten zu mir herüber. Ich streckte meine Hand aus. »Nein, nicht die Hand, das Occhio!«
    »Den Stein?« Ich hielt ihm die andere Hand hin, in der ich den zerbrochenen Stein hielt.
    Er betrachtete ihn stirnrunzelnd und tippte eins der Teile mit dem Finger an. »Komisch. Das ist ein Werkzeug Baels. Es sollte unzerstörbar sein.«
    »Das ist doch kein Werkzeug. Es ist eher ein … ich weiß auch nicht, ein Anhänger oder so etwas.« Ich ließ meinen Blick über die karge Landschaft schweifen und fragte mich, was für ein sonderbares Wesen der Engländer sein musste, wenn er in der Lage war, mich entweder in den Irrsinn zu treiben oder wie von Zauberhand irgendwohin zu teleportieren. »Wer ist dieser Bael eigentlich?«
    Ulfur sah mich mit seinen schwarzen Augen an, doch als er meine Frage beantworten wollte, fing er unvermittelt an zu blinzeln. »Sie … leuchten.«
    »Wie bitte?«
    »Sie leuchten. Ihre Gestalt ist von einem Lichtschein umgeben.«
    Ich hob abwehrend die Hand. »Wissen Sie, was ich denke? Ich denke, wir sind beide verrückt – ich, weil ich mich wieder in so eine merkwürdige Geschichte habe verwickeln lassen, und Sie, weil Sie Hallus haben.«
    »Ich habe keine Halluzinationen. Sie leuchten.«
    »Hören Sie, Ulfur … « Als ich ihm gerade sagen wollte, dass ich
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