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Ein Vampir kommt selten allein

Ein Vampir kommt selten allein

Titel: Ein Vampir kommt selten allein
Autoren: Sienna Mercer
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Tischtennis einfach nicht so viel Spaß.«
    Lucy hatte sich ihre schwarze Wollmütze über die Ohren gezogen, was sich gemütlich warm anfühlte – sie hatte die Nase voll von Strandkleidern im Winter.
    Â»Die letzten paar Tage waren einfach verrückt«, gestand Lucy. Bei Olivia zu wohnen war toll, aber inzwischen sehnte sie sich verzweifelt nach etwas Richtigem zum Essen. Heute Abend kam ihr Vater zurück, aber so lang konnte sie nicht warten. Brendan hatte ihr eine Packung Graf-Kokos-Riegel versprochen, vorausgesetzt, er durfte sofort einen davon essen. »Es kommt mir fast so vor, als wäre der Film eine Art Alien-Invasion.«
    Brendan schüttelte den Kopf. »Aliens hätten dich aber nicht mit Silberschmuck und Versprechungen über Ruhm und Geld von mir weggelockt.«
    Â»Rote Beete«, sagte Lucy und streckte ihrem Freund die Zunge heraus. Sie standen vor der Tür, auf der »Privat« stand, und »Rote Beete« war das neue Passwort. George schloss die Tür auf und sie gingen die stille, dunkle Treppe hinunter.
    Â»Ich glaube, meine Tage als Komparse sind vorbei«, sagte Lucy. »Vor allem, wenn Olivia die Rolle bekommt. Sie wollen bestimmt nicht, dass im Hintergrund eine Doppelgängerin herumspukt.«
    Â»Wann erfährt sie, ob sie die Rolle bekommt?«, wollte Brendan wissen.
    Â»Irgendwann heute«, sagte Lucy. »Vielleicht nach ihrer großen Aussprache mit Jackson.« Olivias Plan, ihr Date abzusagen, war ziemlich abgefahren, aber Lucy wollte sich nicht noch mehr in das Liebesleben ihrer Schwester einmischen.
    Lucy sah auf die Uhr – Olivia würde Jackson jetzt jeden Moment treffen.
    Sie schob die Tür auf und ging geradewegs zum Süßigkeitenregal, doch dann blieb sie so abrupt stehen, dass Brendan von hinten gegen sie prallte.
    An dem Regal stand eine attraktive Blondine mit superhohen Absätzen, um die eine ganze Eskorte herumschwänzelte.
    Â»Das ist … das ist … Jessica Phelbs!«, stotterte Lucy. Sie machte einen Schritt nach hinten und prallte gegen einen Ständer mit Marshmallow-Blutplättchen, die im Angebot waren. »Was macht die hier?« Jessica war schon vor ein paar Tagen vom Filmset fortgestürmt, und es war ja nicht gerade so, dass Franklin Grove ein Ort war, an dem sich Prominente zum Vergnügen herumtrieben.
    Â»Schnappt sie uns etwa die letzten Graf-Kokos-Riegel weg?«, fragte Brendan mit einem sehnsüchtigen Blick auf das Süßigkeitenregal.
    Jessica bemerkte, dass Lucy sie anstarrte, und seufzte. Dann setzte sie ein breites falsches Lächeln auf. »Hi, zusammen! Wollt ihr vielleicht ein Autogramm?«
    Lucy war verwirrt. Was hatte Jessica im BloodMart zu suchen?
    Jessicas Absätze klapperten auf dem glatten Boden, als sie auf sie zukam und sich für Lucys Geschmack ein wenig zu dicht neben Brendan stellte. »Macht euch keine Gedanken, falls ihr keinen Stift habt!« Sie zog einen strassbesetzten Füller aus ihrer großen beigefarbenen Tasche und kritzelte ihren Namen auf eine Packung Plasma-Puffreis. »Bitte schön!«
    Lucy mochte Plasma-Puffreis noch nicht mal, aber sie nahm die Packung, damit sie etwas fragen konnte. »Was führt dich zurück nach Franklin Grove? Hast du die Dreharbeiten nicht verlassen?«
    Jessica schleuderte ihr Haar nach hinten, sodass sich Brendan ducken musste, damit es ihn nicht im Gesicht traf. »In der Promi der Woche gab es eine Umfrage. Dabei hat sich herausgestellt, dass meine Fans J hoch zwei – das heißt Jackson und mich – zusammen auf der Leinwand sehen wollen. Ist das nicht unwiderstehlich? Deshalb nehme ich meine Rolle zurück. Diesem blödsinnigen Unterfangen, irgendeine Amateurin finden zu wollen, muss ein Ende bereitet werden.«
    Â»Oh, ja«, murmelte Lucy. »Einfach tödlich.«
    Arme Olivia, dachte sie. Selbst wenn Philippe sie auswählt, bedeutet das, sie bekommt die Rolle nicht.
    Es dauerte einen Moment, aber dann dämmerte es Lucy: Wenn Jessica im BloodMart war, hieß das, dass sie … ein Vampir war!
    Lucys Kopf fing an, sich zu drehen. Bedeutete das …?
    Sprühbräune war nicht hundertprozentig beweiskräftig. Und J-02 konnte auch für Jessica stehen und nicht für Jackson. Lucy erinnerte sich an die Schale mit den roten Süßigkeiten in Jessicas Wohnwagen und die Sprühbräune in der Schublade.
    Vielleicht war Jackson tatsächlich
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