Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6

Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6

Titel: Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6
Autoren: Lynsay Sands
Vom Netzwerk:
Das Gleiche galt für den Mann, der Donald genannt wurde. Beide waren durch eine weitere Kellertür entkommen, die in den Garten hinter dem Haus führte. Die Tochter des früheren Eigentümers hatte offenbar vergessen, dieses Detail zu erwähnen. Schlechte Laune über diesen Vorfall, den sie als Fehlschlag werteten, prägte die Atmosphäre, als sie begannen, das Benzin zu verteilen. Inzwischen wechselten sie von der Küche in den Flur, wobei Lucian Mortimer in Richtung Haustür folgte. Dabei trafen sie auf Bricker, der mit seinem Kanister soeben aus dem Wohnzimmer kam.
    „Hast du Leigh zum Van gebracht?”, fragte Mortimer ihn. Bricker machte ein erstauntes Gesicht. „Nein, ich dachte, Lucian hätte das gemacht, bevor er uns in den Keller gefolgt ist.” „Nein”, entgegnete Mortimer kopfschüttelnd. „Er hat sie an den Küchentisch gesetzt und da zurückgelassen.”
    Lucian zuckte mit den Schultern und widmete sich wieder seiner Arbeit, das Benzin in der Diele zu verteilen. „Morgan wird sie sich geschnappt haben. Sobald wir ihn eingeholt haben, werden wir auch sie wiederfinden.”
    Keiner der anderen Männer machte einen erfreuten Eindruck, aber sie zogen sich rasch zur Haustür zurück, um ihm aus dem Weg zu gehen. Bricker leerte seinen Kanister, dann warf er ihn zur Seite und verließ das Gebäude. Mortimer folgte ihm. Lucian kippte den Rest aus, bis ihm einen halben Meter vor der Tür das Benzin ausging. Er entledigte sich ebenfalls seines Kanisters, dann zog er ein Feuerzeug der Marke Zippo aus der Tasche, entzündete es und warf es über die Schulter nach hinten, während er auf die Veranda hinaustrat. Das Benzin ging in dem Augenblick in Flammen auf, als er die Tür hinter sich zuzog.
    Erst als er die Stufen hinabging, bemerkte Lucian die Frau.
    Sie kniete dort auf dem Kies, wo Morgans Van gestanden hatte. Die Arme eng um die Taille geschlungen, schwankte sie leicht hin und her. Es war offensichtlich, dass sie von Schmerzen gequält wurde, und nur eine Mischung aus Entschlossenheit und Überlebenswillen hatte ihr die Kraft gegeben, das Haus ohne fremde Hilfe zu verlassen.
    Mortimer und Bricker hockten sich vor und neben sie und musterten sie sorgenvoll. „Sie wandelt sich”, erklärte Mortimer, als Lucian neben ihnen stehen blieb.
    Natürlich wandelt sie sich, dachte er erschöpft. Er hatte gehofft, sie hätte noch kein Blut bekommen. Dann wäre es möglich gewesen, ihre Erinnerung zu löschen und sie ihres Weges ziehen zu lassen. Doch dafür war es nun zu spät. Sie war jetzt eine Unsterbliche, man musste sich um sie kümmern und sie ausbilden. Das einzig Gute war, dass sie im Gegensatz zu den anderen in diesem Keller nicht lange genug in Morgans Gewalt gewesen war, um aus ihr eine herzlose Killermaschine zu machen.
    „Wir müssen sie ins Hotel bringen und uns um sie kümmern”, betonte Mortimer, woraufhin Lucian das Gesicht verzog. „Wir haben keine Zeit, um einen Babyvampir zu bemuttern”, gab er sachlich zurück. „Wir müssen Morgan finden, bevor er ein neues Nest anlegt.”
    „Ja, trotzdem können wir sie nicht einfach hier zurücklassen”, widersprach Mortimer. „Bricker und ich werden auf sie aufpassen.” „Und was ist mit Morgan?”, wollte Lucian wissen.
    Die beiden Männer sahen sich an, dann sagte Bricker: „Unser Plan lautete doch ohnehin, ins Hotel zurückzufahren, ein wenig zu schlafen und heute Abend ausgeruht weiterzumachen, richtig?”
    „Richtig”, räumte Lucian ein und sah zum Himmel und zu der grell weißen Sonne. Es war inzwischen Vormittag, und das Licht wurde mit jeder Minute intensiver. Er bückte sich und schnallte den Köcher von seinem Bein ab, solange Mortimer sein Plädoyer hielt.
    „Na ja, die Wandlung dauert normalerweise nicht länger als vierundzwanzig Stunden. Acht Stunden schlafen wir, dann bleibt einer von uns im Hotellund passt auf sie auf, während die beiden anderen sich auf die Suche nach Morgan und diesem Donald machen. Die sind nur zu zweit unterwegs, also müssen wir sie eigentlich nicht mit drei Mann jagen.”
    „Und wer wird den Tag über aufbleiben, um sie mit Blut zu versorgen?”, fragte Lucian und richtete sich auf, den leeren Köcher in der Hand. „Bricker und ich wechseln uns ab.”
    Erfreut war Lucian darüber nicht, jedoch blieb ihm vermutlich keine andere Wahl. Außerdem fühlte er sich im direkten Sonnenlicht unbehaglich, und er wollte diese Diskussion so bald wie möglich beenden. „Schön, aber ihr seid für sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher