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Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6

Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6

Titel: Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6
Autoren: Lynsay Sands
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wegzulaufen.”
    „Ich habe nur eine Minute lang nicht auf sie aufgepasst. Ich.... ”
    „Du hättest jede einzelne Minute auf sie aufpassen müssen. Hol sie zurück, und dann.... ”
    „Und wenn sie schon draußen ist? Die Sonne geht bereits auf!”
    „Du wolltest sie haben. Sie ist.... ”
    Der Sprecher verstummte mitten im Satz, und Lucian spürte, wie er sich weiter anspannte. Die Stimmen waren von Sekunde zu Sekunde näher gekommen, und vermutlich hatten die beiden Personen den Fuß der Treppe erreicht. Das plötzliche Schweigen deutete darauf hin, dass irgendetwas ihre Anwesenheit verraten hatte.
    Lucian schaute zu Mortimer und Bricker, aber er war sich sicher, dass keiner der beiden vom Keller aus zu sehen war. Dann jedoch ließ er seinen Blick über die Frau wandern, die er an sich gedrückt hielt, und sofort wurde ihm bewusst, welches Problem sie darstellte. Er hatte Leigh nicht weit genug mit sich nach hinten gezogen. Sie war zwar so klein, dass sie mit dem Kopf kaum bis an seinen Halsansatz reichte, aber sie war sehr wohlproportioniert, und ein Teil dieser Proportionen, die in der strahlend weißen Bluse steckten, ragte über den Rand des Türrahmens hinaus.
    „Ist das da eine Brust?”, hörte er Donald fragen und kniff die Augen zu.
    Die nachfolgende Stille zog sich zu lange hin, womit für Lucian klar war, dass Morgan versuchte, Leighs Geist zu erfassen, um von ihr einen Lagebericht über die Situation in der Küche zu erhalten. Es wäre naiv gewesen zu glauben, dass der Mann sie für eine hirnlose Barkeeperin hielt, die zu dumm war, das Haus zu verlassen, und die stattdessen in der Küche stand und ihren Nabel betrachtete.
    Nein, Morgan vermutete, dass hier oben irgendetwas lief.
    Da der Überraschungsangriff damit hinfällig geworden war, schob Lucian Leigh zur Seite, damit er sich vorbeugen und um den Türrahmen herum hinunter in den Keller spähen konnte. Mortimer tat das Gleiche auf der anderen Seite der Tür, und so starrten sie den Bruchteil einer Sekunde zwei Männern direkt ins Gesicht, die am Fuß der Treppe standen.
    Und dann brach die Hölle los.
    Morgan und Donald drehten sich abrupt um und rannten durch den dunklen Korridor davon, sodass sie Sekunden später aus dem Blickfeld verschwunden waren. Bricker und Mortimer stürmten hinterher, während Lucian Leigh weiter von der Küchentür wegzog und sie auf einen Stuhl am hinterher, während Lucian Leigh weiter von der Küchentür wegzog und sie auf einen Stuhl am Küchentisch platzierte.
    „Sie bleiben da”, zischte er ihr zu, wobei er zum ersten Mal ihr Gesicht aus nächster Nähe zu sehen bekam. Sie war eine schöne Frau. Glänzendes kastanienbraunes Haar umspielte in großzügigen Wellen ihre Schultern. Sie hatte mandelförmige Augen, eine gerade Nase und hohe Wangenknochen, die ihr ovales Gesicht betonten. Außerdem war sie schrecklich blass und schwankte leicht auf dem Stuhl, was bei ihm die Frage aufwarf, wie viel Blut sie verloren haben mochte.
    Er hätte sie auch danach gefragt, aber mehrere Schüsse aus dem Keller erinnerten ihn an seine vorrangige Aufgabe.
    Lucian ließ Leigh in der Küche zurück und eilte nach unten zu seinen Kameraden.

2
    „Wo ist Leigh?”
    An der obersten Stufe angekommen, hielt Lucian inne. Er und Mortimer hatten das Nest gesäubert und überall im Keller Benzin vergossen, und nun waren sie zurück im Erdgeschoss. Bricker dagegen war zwischendurch nach oben gelaufen, um sich um die Benzinkanister zu kümmern. Den kleineren hatte er zu ihnen nach unten gebracht, dann war er mit dem größeren in den ersten Stock gegangen, um eine Benzinspur von dort bis ins Parterre zu legen.
    „Ich hatte sie an den Tisch gesetzt”, sagte Lucian. „Vielleicht hat Bricker sie schon zum Wagen gebracht.” „Ja, könnte sein”, stimmte Mortimer ihm müde zu.
    Lucian drehte sich um und vergoss weiter das Benzin auf dem gekachelten Boden, doch er selbst fühlte sich auch erschöpft. Immerhin war es eine Menge Arbeit gewesen. In dem Nest hatten sich mehr Vampire aufgehalten als erwartet, da Morgan an die dreißig Anhänger hatte um sich scharen können - und nicht alle hatten einfach nur dagelegen, damit Lucian und seine Männer sie mühelos von ihrem Leid erlösen konnten. So war einige Zeit verstrichen, bis die Arbeit getan war.
    Erst nachdem sie alle Kellerräume abgegangen waren, wurde ihnen bewusst, dass Morgan in dem ersten Trubel hatte entwischen können, der entstanden war, als sie das Untergeschoss stürmten.
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