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Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6

Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6

Titel: Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6
Autoren: Lynsay Sands
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fünf Stunden schlafen, bevor er zum Flughafen fahren musste. Bei dem Gedanken daran verzog er den Mund. Acht Stunden Schlaf wären ihm lieber gewesen, aber fünf reichten immer noch, vor allem im Vergleich zu seinen beiden Begleitern, die die ganze Nacht über würden wach bleiben müssen.
    „Alles klar.” Bricker stieg aus dem Van und schlug die Tür zu.
    Lucian nickte und ging vor den beiden her zum Lift. Nachdem er den Aufzug gerufen hatte, sah er über die Schulter und stellte fest, dass die Männer erst die Hälfte des Wegs zurückgelegt hatten. Bricker zog den Koffer, aber er und Mortimer kamen nur langsam voran, da sie mehr damit beschäftigt waren, ihn ja nicht zu sehr über den Betonboden holpern zu lassen.
    Anstatt die beiden mit deutlichen Worten daran zu erinnern, dass die Frau in dem Koffer bewusstlos war, wandte er sich einfach wieder dem Lift zu, dessen Türen sich soeben geöffnet hatten. Er nickte dem Ehepaar zu, das die Kabine verließ, dann drückte er auf die Taste, die die Türen offen hielt, und wartete auf seine Begleiter. Seiner Meinung nach legte er eine erstaunliche Geduld an den Tag, indem er sich jeden Kommentar darüber verkniff, wie behutsam die zwei Männer den Koffer über die schmale Fuge zwischen Parkdeck und Kabine zogen. Kaum waren sie im Aufzug, ließ Lucian die Taste los, damit die Türen sich schlossen, dann drückte er den Knopf für die Etage, in die sie mussten.
    „Meint ihr, es geht ihr gut da drin?”, fragte Bricker, als sich der Lift in Bewegung setzte. „Ich weiß nicht”, murmelte Mortimer. „Vielleicht sollten wir mal nachsehen.”
    Bevor Lucian die beiden anherrschen konnte, dass sie sich wie zwei Idioten benahmen, ertönte auf einmal ein helles Glockensignal, der Aufzug hielt an, die Türen glitten auf und gaben den Blick auf die Lobby frei, wo gut zwei Dutzend Gäste warteten, die alle zu ihren Zimmern wollten. Lucian presste die Lippen zusammen und stellte sich schützend vor Bricker und Mortimer, damit niemand gegen den Koffer stoßen und feststellen konnte, dass es sich bei dessen Inhalt nicht bloß um ordentlich zusammengelegte Wäsche handelte. Mortimer und Bricker sicherten den an der Rückwand stehenden Koffer, sodass er ringsum geschützt war.
    Zähneknirschend sah Lucian mit an, wie sich ein Gast nach dem anderen in die kleine Kabine zwängte, bis sie nahezu überfüllt war und die übrigen in der Lobby stehenden Leute missmutig aufhörten zu drängen. Die Türen schlossen sich, und der Lift fuhr endlich weiter nach oben.
    Im ersten Stock wurde die Fahrt gleich wieder unterbrochen. Zwei Personen stiegen aus, eine stieg ein. Auf der nächsten Etage stiegen zwei zu und einer verließ den Aufzug. Danach leerte sich die Kabine aber bei jedem Halt spürbar, bis sich ab dem achten Stock außer ihnen nur noch zwei Paare im Lift befanden. Die hielten etwas mehr Abstand zueinander, um den Raum zu nutzen, nur Lucian blieb weiter dicht vor dem Koffer stehen. Leigh hatte begonnen, sich im Innern zu bewegen, und er wollte nun wirklich nicht, dass ihre Mitfahrer etwas davon mitbekamen, wie sich der Koffer mal da, mal dort ausbeulte.
    Allerdings wäre er doch besser ein Stück nach vorn getreten, wie ihm einen Augenblick später bewusst wurde, als er plötzlich einen Schlag in die Kniekehlen bekam, der ihn beinahe zu Boden geworfen hätte. Er konnte noch eben nach dem Handlauf greifen, der sich an den Kabinenwänden entlangzog. Während er sich dort festhielt, bekam er weitere Treffer ab. Das lenkte ihn so sehr ab, dass er erst nach einer Weile begriff, warum Bricker laut zu pfeifen begonnen hatte: Nicht nur, dass Leigh um sich trat und schlug, sie stöhnte jetzt auch noch.
    Ihm entging nicht, wie die beiden Paare sich verwundert umschauten, um dem Stöhnen auf den Grund zu gehen, also begann auch Lucian zu pfeifen. Dummerweise wusste er nicht, welches Stück Bricker zum Besten gab, und so blieb ihm nichts anderes übrig, als zu einer völlig anderen Melodie anzusetzen. Da das noch immer nicht genügte, um die von Leigh verursachten Laute zu übertönen, stimmte Mortimer ebenfalls mit ein - wiederum mit einem anderen Lied. Mit großer Erleichterung nahm Lucian zur Kenntnis, dass beide Paare beim nächsten Halt gemeinsam den Aufzug verließen. Die Türen schlossen sich, und er trat einen Schritt zur Seite, da sie nur noch eine Etage höher mussten.
    Ungläubig verdrehte er die Augen, als er beobachtete, wie Mortimer über die Stelle des Koffers strich, die sich
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