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Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6

Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6

Titel: Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6
Autoren: Lynsay Sands
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wieder und wieder von innen ausbeulte, und murmelte: „Schon gut, Leigh, wir sind fast da.”
    „Mach das nicht”, warnte ihn Bricker. „Du weißt nicht, welche Körperstellen du da zu fassen kriegst.”
    Kopfschüttelnd wandte sich Lucian ab und verließ auf ihrer Etage den Aufzug. Mortimer und Bricker waren zwei der härtesten, zähesten Kerle, die er kannte, aber seit Leigh die Szene betreten hatte, benahmen sie sich wie ein Paar alte Weiber. Es tat schon fast weh, das mit ansehen zu müssen. Er überließ den Koffer samt Inhalt den beiden und ging durch den Korridor zu ihrer Suite mit zwei Schlafzimmern. Als sie endlich ins Zimmer kamen, saß er längst auf dem Bett und zog seine Schuhe aus.
    Schließlich stand er auf, ging zur Tür und knöpfte dabei sein Hemd auf. Dort traf er gerade noch rechtzeitig ein, um mit anzusehen, wie die zwei den Reißverschluss aufzogen. Sie waren noch nicht ganz fertig damit, da rollte Leigh auch schon heraus. Die beiden Männer warfen den Koffer zur Seite und eilten zu der Frau. Ein Blick genügte Lucian, um zu erkennen, dass sie bewusstlos war. Ihr Gesicht war bleich, sie war nass geschwitzt, und sie wälzte sich auf dem Boden, als würde sie unter Krämpfen leiden.
    Lucian schaute zu, wie Mortimer und Bricker sie zur Couch tragen wollten, doch als sie wie zwei kraftlose alte Frauen herumzufuchteln begannen, entschied er, dass es Zeit wurde, einzuschreiten und die Sache in die Hand zu nehmen. „Einer von euch muss den Koffer zurückbringen und danach zum nächsten Krankenhaus fahren und einen Infusionsständer und mehr Blutkonserven holen.”
    „Das erledige ich”, erklärte sich Mortimer sofort bereit, schloss den Koffer und ging zur Tür. „Wie viel Blut?”
    „Jede Menge. Und noch eine Kühlbox”, fügte Lucian hinzu. Als er die schreiende Frau betrachtete, ergänzte er schließlich noch: „Und auch Schmerzmittellund ein paar Schlaftabletten.”
    „Und was soll ich machen?”, wollte Bricker wissen, nachdem Mortimer aufgebrochen war.
    „Pass einfach auf, dass sie sich nicht selbst verletzt”, meinte Lucian schulterzuckend.
    „Sollte ich nicht wenigstens versuchen, ihr etwas Blut zu geben?”, fragte er besorgt. Offenbar wollte er sich unbedingt irgendwie nützlich machen.
    „Versuchen kannst du´s ja, aber wahrscheinlich wird sie es in dieser Phase gleich wieder auswürgen.”
    „Was?” Bricker konnte kaum fassen, was er da zu hören bekam. „Und wie haben das die Leute hingekriegt, bevor der Tropf erfunden wurde?”
    Lucian verzog das Gesicht. „Die mussten eben durchhalten, bis die Wandlung ihrer Zähne abgeschlossen war, und dann haben wir sie vorsichtig trinken lassen.”
    „Wie lange wird es noch dauern, bis sich ihre Zähne gewandelt haben?”
    Müde schüttelte Lucian den Kopf. „Das ist bei jedem Einzelnen anders, Bricker. Es hängt von der Körpergröße ab, dem Alter, wie viel Blut die Person bekommen hat, wie schnell der Stoffwechsel Körpergröße ab, dem Alter, wie viel Blut die Person bekommen hat, wie schnell der Stoffwechsel arbeitet.... ”
    Der Mann wirkte so verloren, dass Lucian beinahe zu ihm gegangen wäre, um ihm aufmunternd auf die Schulter zu klopfen. Stattdessen jedoch wandte er sich ab und kehrte in sein Zimmer zurück. „Ich lege mich eine Weile schlafen. Weck mich, falls jemand anruft.”
    Widerstrebend wachte Lucian kurze Zeit später auf, da wildes Geschrei seine Sinne attackierte. Leigh befand sich nun unüberhörbar mitten in ihrer Wandlung. Sie kreischte gellend und vor allem ohne Unterbrechung. Es war ein verzweifelter, durchdringender Schrei, der fast das Hämmern an der Tür übertönte. Grummelnd drehte Lucian sich auf die andere Seite, warf sich auf sein Kissen und kniff entschlossen die Augen zu. Als sich aber die aufgebrachten Rufe eines Mannes unter das Gekreische und das Klopfen mischten, stand er doch noch fluchend auf.
    Wütend darüber, dass ihm nicht mal der wenige Schlaf vergönnt war, den er einkalkuliert hatte, ging er mit ausholenden Schritten zur Tür des Salons und riss sie auf. Was er dann aber zu sehen bekam, ließ ihn mitten in der Bewegung erstarren.
    Leigh lag nicht mehr auf der Couch, sondern auf dem Fußboden mitten in dem frei geräumten Zimmer, trat und schlug um sich, wand sich und rollte hin und her. Was Lucian jedoch vor allem schockierte, war Bricker. Auf den ersten Blick hätte man glauben können, dass er auf die junge Frau einprügelte. Der große Vampir lag quer über ihr, mit einer
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