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Ein unverschaemt charmanter Getleman

Titel: Ein unverschaemt charmanter Getleman
Autoren: Loretta Chase
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Alistair wissen. „Warum ausgerechnet jetzt?“
    „Ich bedauere sehr, Sir“, entschuldigte sich sein Kammerdiener. „Vielleicht hat es nichts zu bedeuten. Es mag nur eine nervöse Überreizung kurz vor der Heirat sein.“
    „Sie heiraten aber nicht, Crewe. Ich heirate.“
    „In der Tat, Sir, aber unsere Lebensumstände verändern sich. Wir werden nicht länger ein Junggesellenhaushalt sein.“ Der Kammerdiener ließ ein leises, besorgtes Hüsteln vernehmen. „Der Gedanke an die künftige Handhabung Ihres Linnens bereitet mir Unbehagen. Mr. Oldridge hat gänzlich andere Vorstellungen hinsichtlich der Verwendung von Stärkemitteln als Sie, Sir. Er bevorzugt sein Linnen etwas weniger gestärkt. Und die Wäscherin von Oldridge Hall ist eine außerordentlich einschüchternde Person.“
    Alistair blieb stehen und sah seinen Kammerdiener ungläubig an. „Sie fürchten sich vor einer Wäscherin?“
    Crewe hüstelte zustimmend.
    „Wir werden schließlich nicht das ganze Jahr über auf Oldridge Hall sein“, beruhigte ihn Alistair. „Sobald wir etwas Geeignetes finden, haben wir auch ein Stadthaus in London, und ich werde die Wahl der Wäscherin dann Ihnen überlassen, damit Sie so viel stärken lassen können, wie Sie wünschen. Miss Oldridge wird es sicher kaum kümmern. Vielleicht könnten wir aber zumindest in Derbyshire etwas weniger ... hm, gestärkt sein als hier in London.“
    „Sind Sie sich dessen sicher, Sir? Es wäre ein kurzes, missbilligendes Hüsteln folgte, „... eine Umstellung.“
    „Ich habe mir sagen lassen, dass das Eheleben recht viele Umstellungen erfordert, Crewe. Und vergessen Sie bitte nicht, dass Miss Oldridge gleichfalls gewisse Veränderungen auf sich nehmen muss, um einen Gemahl in ihrem Leben unterzubringen. Sie ist es seit mehr als zehn Jahren gewohnt, alles so zu handhaben, wie sie es für richtig erachtet. Nun hat sie auf einmal Vater und Mann, die sich in ihre Belange einmischen.“ Wenngleich es ja keineswegs so war, dachte Alistair, als ob ihr Vater sich all die Jahre niemals in ihre Belange gemischt hätte. In ihm wuchs stetig der Verdacht, dass bereits vor seinem Eintreffen in Derbyshire letzten Monat irgendeine Form der Verständigung zwischen Oldridge Hall und Hargate House bestanden hatte. Lord Hargate war nicht im Mindesten überrascht gewesen, als er von der bevorstehenden Heirat erfahren hatte. Vielmehr hatte er einen sehr selbstgefällig zufriedenen Eindruck gemacht - besonders dann, als die Ehevereinbarung unterzeichnet wurde.
    Alistair würde eine Erbin heiraten, wie sein Vater es ihm noch im November geraten hatte.
    „Aber sie können sich doch ganz unmöglich verschworen haben“, dachte er laut, während er sich bestimmt zum siebzehnten Mal im Spiegel betrachtete. „Mirabel öffnete stets alle Briefe ihres Vaters. Es war reiner Zufall, dass sie den meinen nicht gesehen hat.“
    Crewe hüstelte.
    „Ja, was gibt es?“, fragte Alistair gereizt.
    „Ich wünsche nur anzumerken, Sir, dass gewisse Briefe wohl dennoch den direkten Weg zu Mr. Oldridge gefunden haben. Sie fanden sich einem an den Hauptgärtner adressierten Schreiben beigelegt. Lady Sherfield hat sich dieser Methode bei Bedarf bedient.“
    Lady Sherfield ... die beste Freundin seiner Mutter!
    Alistair hatte seinen Brief an Oldridge auf das Tablett mit der anderen Korrespondenz der Familie gelegt, damit sein Vater ihn frankierte.
    Sein Vater musste ihn einem an den Gärtner adressierten Brief beigelegt haben!
    Nur so würde Mr. Oldridge sein Schreiben in die Hände bekommen haben.
    Und daraufhin hatte Alistair von dem Botaniker eine zustimmende und sehr ermutigende Antwort erhalten, wenngleich dieser ebenso wenig einen Kanal inmitten seiner Ländereien wünschte wie seine Tochter.
    Doch warum das alles?
    „Kuppelei“, ließ Alistair sein Spiegelbild wissen.
    „Sir?“
    „Ich wurde dorthin gelockt“, fuhr Alistair fort. „Vorsätzlich. Die beiden haben mir eine Falle gestellt. Mein Vater hat die sich bietende Gelegenheit erkannt und nicht lange gezögert. Wahrlich machiavellistisch.“ Er wandte sich vom Spiegel ab und lächelte. „Und äußerst gut zudem. Hätte er es nicht getan, wäre ich ihr wohl nie begegnet.“
    Jemand klopfte an die Tür.
    Crewe ging, um zu öffnen.
    Als er zurückkam, brachte er Alistair auf einem kleinen Tablett eine Nachricht, die das Siegel Lord Sherfields trug.
    Mit wild pochendem Herzen öffnete Alistair das Schreiben und las es.
    Dann rannte er aus dem Zimmer.
    Die
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