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Ein unverschaemt charmanter Getleman

Titel: Ein unverschaemt charmanter Getleman
Autoren: Loretta Chase
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der Absicht kam, mich zu entschuldigen.“ „Na, dann bring es endlich hinter dich“, forderte sein Freund ihn unwirsch auf.
    „Miss Oldridge, ich habe mich sehr unklug verhalten und bedauere es aufrichtig“, begann Seine Lordschaft. „Ich habe mir so viele Fehler in meinem Urteil zuschulden kommen lassen, dass ich wohl eine Woche bräuchte, sie alle aufzuzählen. Ich werde mir nie verzeihen, Ihren Vater in Gefahr gebracht zu haben, wenngleich ich Ihnen versichern kann, dass dies keineswegs von mir beabsichtigt war. Ich hatte nur ein Ablenkungsmanöver schaffen wollen, um Sie von London fernzuhalten, während sich das Parlament über unsere Kanalverordnung beraten würde. Ich kam mit der ehrlichen Absicht - bevor Car dann meine Treffsicherheit verunglimpfte Ihnen meine unterwürfigste Entschuldigung zuteilwerden zu lassen. Es war auch meine Absicht einzugestehen - bevor er anfing, mir wegen Verena Vorhaltungen zu machen dass meine letzte Episode der Dummheit all seine zusammengenommen noch bei Weitem übertrifft.“
    „Danke“, sagte Mirabel.
    Gordmor sah Alistair abwartend an.
    „Wenn Miss Oldridge damit zufrieden ist, werde ich es wohl ebenfalls sein müssen“, bemerkte Alistair kalt und ungerührt. „Mir scheint, dass ich dich jetzt auch zur Hochzeit einladen muss.“
    „Das wäre eine wahrhaft edle Geste der Vergebung“, fand Gordmor.
    „So edel bin ich nicht“, erwiderte Alistair. „Das Problem ist jedoch, dass einer meiner Brüder mein Trauzeuge wird, wenn du nicht kommst, und du bist immerhin einen winzigen Bruchteil weniger unerträglich als meine beiden älteren Brüder und eine Spur weniger nervtötend als die beiden jüngeren.“
    Am darauffolgenden Vormittag fand Alistair sich in Lord Gordmors Ankleidezimmer ein, wo dieser sich just zum Ausgehen bereit machte.
    Seine Lordschaft war gerade sehr konzentriert mit dem Anlegen seiner Halsbinde befasst und wandte den Blick nicht vom Spiegel ab, als sein Freund eintrat. „Ich versuche, einen neuen Stil zu erschaffen“, erklärte Gordy, „weil ich mich nämlich höllisch schwer damit tue, den gegenwärtigen Moden des Halslinnenbindens gerecht zu werden. Aber ich bezweifle, ob ich mich jetzt noch darauf konzentrieren kann, denn ich brenne darauf zu erfahren, was dich zu dieser frühen Stunde schon aus dem Bett zu holen vermochte. Die Glocken haben gerade mal zu Mittag geläutet.“
    „Ich will mit dir über eine Eisenbahnstrecke sprechen“, meinte Alistair.
    Gordy gab die Bemühungen mit seiner Halsbinde auf, wandte sich vom Spiegel ab und schaute seinen Freund an. „Eine Eisenbahnstrecke“, wiederholte er.
    Alistair begann zu erläutern, was er bereits mit Mr. Oldridge besprochen hatte, als er ihn um seinen Segen für die Hochzeit mit Mirabel ersucht hatte. Erfreulicherweise hatte Mr. Oldridge sowohl der Heirat als auch dem Schienenweg zugestimmt.
    Statt einen Kanal zu bauen, würden sie Schienen verlegen, die auf direktem Wege von den Kohlegruben zu den Kalkbrennereien sowie in der Gegenrichtung gen Norden führten. Dampfmaschinen könnten die Kohlenkarren auch über steile Passagen befördern, weshalb die Schienen keines durchgehend flachen Geländes bedurften. Ebenso wenig brauchte man Schleusen oder Aquädukte, einzig genügend Wasser, um die Dampfmaschinen am Laufen zu halten. Das Vorhaben würde weniger kosten als der Bau eines Kanals und weit weniger Zeit beanspruchen. Dennoch ließe sich damit die Kohle schnell und günstig von Longledge Hill zu den Kunden der näheren Umgebung transportieren. Und die Strecke müsste wegen dieser neuen Gegebenheiten auch nicht mehr mitten durch die Ländereien der Oldridges oder ihrer Nachbarn verlaufen.
    „Ein Schienenweg“, meinte Gordy, nachdem Alistair seine Ausführungen beendet hatte. „Warum sind wir eigentlich nicht gleich darauf gekommen?“
    „Weil dein vertrauenswürdiger Verwalter Finch einen Kanal vorgeschlagen hat und wir gänzlich auf diese Idee fixiert waren“, erwiderte Alistair. „Und weil es mir nicht gelungen ist, meine Fantasie ausreichend anzustrengen.“
    Gordy ließ sich den Vorschlag durch den Kopf gehen. „Ich nehme an, dass Miss Oldridge sich mit diesem Plan einverstanden gezeigt hat.“
    „Es soll eine Überraschung werden. Ein Hochzeitsgeschenk. Ich wollte ihr nicht davon erzählen, bevor ich nicht sicher sein konnte, dass du einsteigen würdest.“ Er hatte Mirabel versprochen, das Problem zu lösen - und es war ihm gelungen.
    „Natürlich steige ich ein. Ich
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