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Ein Traummann zum verzweifeln

Titel: Ein Traummann zum verzweifeln
Autoren: Susan Andersen
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Ärmel so weit hoch, wie es ging. Sie musterte die Verfärbung, tastete sie mit den Fingerspitzen sanft ab und blickte schließlich zu ihm hoch. »Sieht ganz schön schmerzhaft aus.«
    »Ist halb so schlimm; ich habe eben nur keine Kraft drin. Aber der Arzt meinte, es würde mit jedem Tag besser werden.«
    »Hmm.« Sie zog den Ärmel wieder zurück und nagelte ihn mit einem strengen Blick fest. »Das hat man davon, wenn man es mit einer verheirateten Frau treibt.«
    Nick lachte bitter auf. »Ist das die Art von Sensibilität, auf die man euch Bodyguards heutzutage trimmt?«
    » Sicherheitsexperten!«
    Er zuckte die Achseln und fuhr vor Schmerz zusammen. »Wie auch immer. Bringt man euch Leuten denn nicht bei, dass der Kunde immer Recht hat? Was ist aus der zärtlichen Fürsorge geworden?«
    Sie sah ihn finster an und ging zu ihrem Schreibtischplatz zurück. »Wenn ich diesen Job annehme, Coltrane – und es ist ein ziemlich großes ›Wenn‹ –, ist zärtliche Fürsorge im Vertrag nicht inbegriffen. Finde dich damit ab oder geh nach Hause.« Sie nahm einen Stift zur Hand und klopfte damit gereizt auf die Schreibtischplatte. »Benutzten die Schläger eine Waffe?«
    »Sie benutzten ihre verdammt schmerzhaften Fäuste, Sweetheart. Ich vermute, sie hatten auch Waffen bei sich, aber bevor sie die zum Einsatz bringen konnten, tauchten ja die Cops auf.« »Wer rief die Polizei?«
    »Meine Nachbarin. Sie hat beobachtet, wie sie einbrachen. Als ich nach Hause kam, überraschte ich sie bei der Arbeit.«
    »Warum überlässt du den Typen nicht einfach die Fotos dieser Frau, Nick? Es war schon armselig, sie überhaupt aufzunehmen, aber ich finde, es ist einfach das Letzte, sie nicht rauszurücken.«
    Über sein Gesicht huschte ein seltsamer, undefinierbarer Ausdruck, der jedoch schon wieder verschwunden war, als er antwortete: »Ich kann ihnen gar nichts rausgeben – ich habe die Negative ihr überlassen. Was sie damit macht, ist ihre Sache.«
    »Wo, bitte, liegt dann das Problem? Sag ihm das und schaff ihn dir vom Hals.«
    »Das Problem, Daisy, ist, dass ich nicht will, dass er dann auf sie losgeht. Ich weiß nicht, wozu dieser Kerl imstande ist. Findest du es nicht auch abartig, dass mir der Typ Schläger auf den Hals hetzt, nur weil ich ein paar Nacktfotos von seiner bereits von ihm getrennt lebenden Frau geschossen habe?« Er hielt die Hand hoch, um ihre Antwort abzuwehren. »Vergiss es, du brauchst gar nicht zu antworten – für dich ist das wahrscheinlich verständlich. Für mich aber nicht. Sie haben sich schon vor langer Zeit getrennt, und bis sie ihm das von den Negativen selbst erzählt, habe ich einen Trupp muskelprotzende, bis an die Zähne bewaffnete Dumpfbacken an der Hacke, die mich auf Schritt und Tritt verfolgen und ihr Bestes geben werden, um die Fotos zu finden.«
    Sie zog den Notizblock zu sich heran. »Ich brauche den Namen des Gentlemans.«
    Nick stockte. »Ich möchte nicht, dass du ihn noch mehr aufbringst.«
    »Nick, ich habe gar nicht die Befugnis, ihn zu verhören.« Sie behielt ihren unverbindlichen Ton bei. »Aber ich kann dich auch nicht vor der ganzen Welt beschützen. Also gib mir einen Anhaltspunkt.«
    Er zögerte und sagte dann: »John Johnson.«
    »John Johnson.« Schwer zu verifizierende Decknamen machten sie immer misstrauisch. »Nicht Smith? Das engt den Kreis doch erheblich ein.«
    »Okay, das war’s – ich hab’s versucht.« Er schob den Sessel zurück und stand auf. »Wenn du jedes Wort, das aus meinem Mund kommt, anzweifeln willst, dann funktioniert das nicht.«
    Etwas an seiner Formulierung erweckte ihre Aufmerksamkeit. »Was meinst du damit, du hast es versucht?«
    Er ignorierte ihre Frage und sah sie mit zusammengekniffenen Augen scharf an. »Hierher zu kommen war eine blöde Idee. Das musste ja schief gehen. Sorry, dass ich deine Zeit vergeudet habe.« Er wandte sich zur Tür.
    Daisy wollte, dass er ging. Sie wollte es ganz inbrünstig. Aber viertausend Dollar ...
    Ihre Firma bestand erst seit sechs Monaten, und sie hatte ganz schön zu kämpfen. Sie musste Miete zahlen, sowohl für das Büro als auch für ihre Wohnung, dazu kam das Gehalt für Reggie ... Und dann beschlich sie hin und wieder das lästige Gefühl, wenigstens einmal am Tag etwas essen zu müssen. Also stand sie auf und sagte in seinen breiten muskulösen Rücken hinein: »Warte, Nick!«
    Er stoppte, drehte sich um und musterte sie mit ausdruckslosen blauen Augen.
    »Bitte, setz dich wieder. Ich entschuldige
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