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Ein Traummann zum verzweifeln

Titel: Ein Traummann zum verzweifeln
Autoren: Susan Andersen
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Fotografen der Boulevardblätter beobachtet wurde, verhalfen der Story schließlich zu der Glaubwürdigkeit, die sie allein auf Grund von Dales Behauptungen womöglich nie erlangt hätte.
    Als die Ehe beendet war, war Daisy klar geworden, dass sie nie einer Familie ä la Bill Cosby angehören würde. Das ließ sich von ihr nun mal nicht steuern. Aber dafür schwor sie sich, nie die Fehler ihrer Mutter zu wiederholen. Sie glaubte, dass es irgendwo da draußen einen Mann gab, auf den sie sich mit hundertprozentiger Sicherheit würde verlassen können, der sie lieben würde, bis dass der Tod sie schied. Und mir siebzehn gelobte sie, sich für diesen Mann aufzubewahren.
    Welcher Teufel hatte sie also geritten, einen Vertrag mit ebendem Mann zu unterschreiben, der sie mit schönen Worten dazu gebracht hatte, dieses Gelöbnis nur zwei kurze Jahre, nachdem sie es gemacht hatte, zu brechen?
    Der Bus ratterte über eine Straßenbahnschiene, und sie stierte finster in den verhangenen Tag hinaus. Geld war natürlich kein zu gering zu schätzender Grund, wenn man so wenig davon hatte wie sie. Aber sie musste auch an ihr seelisches Wohlergehen denken – und aus leidvoller Erfahrung wusste sie, dass Nick Coltrane ihr in dieser Beziehung nicht gut tat.
    Der Bus war schon fast an ihrer Haltestelle angekommen, und so streckte sie die Hand nach dem Klingelknopf aus. Sie musste nur ihre Zweifel beiseite schieben. Vertrag war Vertrag – jetzt war es zu spät zu kneifen.
    Sie kämpfte sich mit ihrem Koffer und ihrem diversen Kleingepäck aus dem Bus und verfluchte innerlich ihre eingefleischte Sparsamkeit. Ein Taxi hätte ihr Budget schon nicht gesprengt, aber es hätte einen weitaus besseren Eindruck gemacht, als jetzt wie das Mädchen mit den Schwefelhölzchen vor Nicks Tür zu stehen. Wann immer sie den Atem dieses Mannes spürte, schien sie allzu schnell in diese Rolle zu schlüpfen. Es wäre heilsam, wenigstens einmal von einer Position der Stärke aus zu agieren. Na gut – dann eben das nächste Mal.
    Daisy blinzelte den steilen, beinahe senkrecht ansteigenden Berg hinauf, arrangierte ein letztes Mal so gut es ging ihre Lasten, holte tief Luft und marschierte los.
    Einige Blocks weiter blieb sie schnaufend vor einer Mauer stehen, hinter der sich ein riesiges Backstein-Herrenhaus befand. Sie zog einen Zettel aus ihrer Hüfttasche und verglich die hingekritzelte Nummer mit dem Messingschild auf dem Torpfosten der Einfahrt. Es war die richtige Adresse.
    Als sie merkte, wie imposant das Haus war, und welchen Wohlstand es atmete, wusste sie nicht, ob sie über Nicks verquere Vorstellung von »arm« den Kopf schütteln oder ob sie sich beglückwünschen sollte. Das war genau die Art von »Schuppen«, die sie sich vorgestellt hatte, als sie eingewilligt hatte, bei ihm einzuziehen, um seinen bedauernswerten Arsch zu bewachen. Die Mauer mit dem Tor war ein bisschen auffällig, aber sie würde es einfacher machen, Nicks Sicherheit zu gewährleisten. Himmel, wenn sie sich mit genügend Proviant versorgten, müssten sie die Hütte nicht mal verlassen, was die Zahl der Möglichkeiten, ihn in Gefahr zu bringen, doch drastisch einschränkte. Sie drückte auf die Klingel, die in dem Torpfosten eingelassen war.
    Kurz darauf knisterte die Sprechanlage. »Wer ist da?«, fragte eine Frauenstimme.
    »Mein Name ist Daisy Parker ...«
    »Oh! Sie sind Nicholas’ Bodyguard!«
    »Seine Sicherheitsexpertin, ja, Ma’am.«
    »Für einen Bodyguard sehen Sie aber ziemlich schmächtig aus.«
    Daisy blickte giftig in die Kamera, die oben an dem Torpfosten angebracht war. Wenn sie für diesen Satz jedes Mal einen Dollar bekommen hätte, wäre sie jetzt reich genug, um Nick zu sagen, er solle sich jemand anderen suchen, der seine Lotterhaut bewachte. Dabei war sie nicht einmal besonders klein. Sie war an die einssiebzig groß, aber das zählte nicht. Und das war es, was sie wirklich wurmte.
    Der befremdlichste Punkt in den Augen anderer war, dass sie kein Mann war.
    Die Frau schien auf eine Antwort zu warten, und so sagte Daisy: »Das sieht nur so aus, in Wirklichkeit bin ich größer.« Ihre Bemerkung wurde mit Schweigen quittiert. Deshalb fügte sie hinzu: »Ma’am, ich versichere Ihnen, dass ich in meinem Job sehr gut bin.« Die Frau reagierte immer noch nicht, und Daisy riss der Geduldsfaden. »Hören Sie, Lady, wenn Sie mich nicht reinlassen, kann ich meinem Job auch nicht nachkommen.«
    »Nicholas hat mich schon darauf vorbereitet, dass Sie ruppig
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