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Ein Traummann zum verzweifeln

Titel: Ein Traummann zum verzweifeln
Autoren: Susan Andersen
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sanften Händen und drängenden Hüften in die Gefilde höchster Lust getrieben, losgelöst von allem Irdischen.
    Und alles, was Mütter so über die Liebe sagten, bekam plötzlich einen Sinn.
    Sie atmete seinen Duft ein, während er sich langsam auf seine Ellbogen hochstützte. Er blickte auf sie hinab.
    »Bist du okay?«
    »Ja.« Sie war mehr als okay, sie fühlte sich einfach wunderbar.
    »Gut.« Er rollte sich von ihr runter und kletterte aus dem Bett. Daisy stützte den Kopf in die Hand und beobachtete voller Bewunderung, wie das Licht der Lampe über seinen nackten Körper spielte. Er sah bezaubernd aus.
    Das war sicher nicht gerade ein sehr maskulines Attribut, dachte sie, aber es passte perfekt zu ihm. Und kein Mensch, der recht bei Verstand war, würde je bestreiten, dass er maskulin war. So umwerfend, unvergleichlich männlich. Er hatte breite Schultern, muskulöse Oberarme und einen Waschbrettbauch. Die seidige, weiche Körperbehaarung bildete das Muster eines Lebensbaums: Der feine Fächer über dem Brustkorb verjüngte sich zu einem schmalen Stamm, der sich gerade über die ausgeprägten Bauchmuskeln nach unten zog, um schließlich im Bund der Smokinghosen, die er sich gerade wieder übergestreift hatte, zu verschwinden.
    Sie blinzelte. Zog er sich etwa an? »Was hast du vor?«
    »Ich muss weg.«
    Eine Minute zuvor hatte sie sich in ihrer Nacktheit noch absolut sicher gefühlt – jetzt fühlte sie sich plötzlich ungeschützt. Sie sah sich nach ihrem Kleid um und wurde rot, als sie es über der Nachttischlampe an einem Träger baumeln sah. Sie zog ein paar Kleenex-Tücher aus der Box, die auf dem Tisch stand, und tupfte verstohlen die Blutspuren an ihren inneren Oberschenkeln ab. »Warum?« Sie musterte ihn ratlos.
    Nick zog sich sein Hemd und sein Jackett an, ohne es allerdings ordentlich zuzuknöpfen. Er schaufelte sich die Hemdenstecker und Manschettenknöpfe in die Hand und steckte sie in seine Tasche. Die Krawatte lose um den Hals und die Hände tief in den Hosentaschen, sah er zu ihr hinüber. Seine blauen Augen wurden weich, die Mundwinkel zogen sich nach oben, und er machte einen Schritt auf das Bett zu.
    Aber dann, gerade, als sie sich sicher war, er würde wieder zu ihr zurückkommen, blieb er plötzlich abrupt stehen und straffte die Schultern. »Ich habe morgen früh einen Termin«, verkündete er leichthin. »Das war große Klasse, aber ein Mann braucht nun mal seinen Schlaf.«
    »Aber – ich versteh nicht. Was ist ... was ist mit dem, was du gesagt hast?« Du hast doch gesagt, du liebst mich. Was ist damit?
    Er starrte sie an, und für eine Sekunde hätte sie schwören können, dass in seinen Augen ein Ausdruck von Zärtlichkeit und sehnsüchtigem ... Bedauern lag. Er zuckte die Achseln, und der Moment war vorüber. »Du bist wirklich noch jung, was, Daisy ? Du weißt doch, wie das Spiel läuft – man sagt viel in der Hitze des Gefechts.«
    Sie hatte es nicht gewusst. Ihr war nicht einmal bewusst gewesen, dass es überhaupt ein Spiel war. Als er sich zu ihr herunterbeugte, ihr ein freundschaftliches Küsschen auf die Wange drückte und murmelte, sie solle auf sich aufpassen, konnte sie ihn in ihrem Elend nur unglücklich anstarren. Dann schloss sich die Tür hinter Nicks Rücken.
    Und Daisy konnte allein und verlassen in einem Zimmer hoch oben im Mark Hopkins über ihre Einführung in die Welt der Erwachsenen nachdenken.

1
    Montag
    D aisy war noch nicht ganz durch die Bürotür, da bekam sie auch schon eine geballte Ladung ab.
    Ihr Sekretär kreischte auf und glotzte sie entgeistert an. »Bitte, erzähl mir nicht, dass du das da tatsächlich tragen willst!«
    Daisy blieb abrupt stehen und schaute an ihrem goldfarbenen Wollblazer mit dem Wappen auf der Brusttasche und an dem darauf abgestimmten blaugelb karierten Schottenrock hinunter. »Was stimmt damit nicht? Du wolltest doch, dass ich einen Rock anziehe.«
    Reggie verdrehte die Augen und strich liebevoll über seinen eigenen gediegenen Anzug, als wolle er sich vergewissern, dass wenigstens einer von ihnen Geschmack hatte. »Ich habe nicht gesagt, dass du dich wie eine Kreuzung aus Mary Catherine Parochial und GI Jane kleiden sollst.«
    »Wieso, du meinst wegen der Stiefel?« Sie ließ ihren Blick über die marineblauen Nylonstrümpfe zu ihren Schnürstiefeln und die zusammengerollten Socken, die oben heraussahen, wandern. »Sie sind marineblau; das passt doch.«
    »Sicher, wenn du unbedingt wie der bestgekleidete Kampfsoldat, der je
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