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Ein Traummann zum verzweifeln

Titel: Ein Traummann zum verzweifeln
Autoren: Susan Andersen
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Inneren weigerte sich, ihrer Aufforderung nachzukommen. »Oder was?«
    Sie griff mit der anderen Hand nach unten und strich mit den Fingern warnend über seinen Hosenstall. »Dann reiß ich dir dein Spielzeug ab, auf das du so stolz bist, und werf es dem erstbesten Hund, den ich sehe, zum Fraß vor.«
    Es war ein Schlag ins Gesicht ihres Egos, wie hastig er ihre Hand wegstieß und sie dann anknurrte: »Wie ich merke, bist du immer noch die armselige, kleine Straßenkämpferin, die wir alle kannten und bedauerten. Ich muss verrückt gewesen sein zu glauben, dass das hier funktionieren könnte.«
    Daisys Gesicht wurde fahl. Sie drehte sich um und begann wortlos ihre bunte Tütenkollektion einzusammeln.
    »Was machst du da?« Als ob das nicht jeder Idiot sehen konnte. Aber er musste trotzdem fragen. Als sie ihn anblickte, wünschte er sich allerdings, er hätte es nicht getan. Die Verachtung, die in ihren Augen loderte, versengte ihn bis auf die Knochen.
    »Ich nehme meine Sachen und gehe nach Hause. Du bekommst deinen Vorschuss morgen früh zurück.«
    Vielleicht hatte sie Recht. Angesichts ihrer turbulenten Vorgeschichte und den engen Räumlichkeiten wusste er nicht, ob er damit umgehen konnte, sie hier bei sich zu haben. Doch die Alternative gefiel ihm noch weniger. Dieses ewige Hin und Her zwischen »Es war vernünftig, sie anzuheuern« und »Das war die dümmste Idee, die ich je hatte«, machte ihn kribbelig, und er merkte, wie ihn die Sache langsam innerlich auffraß. Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. »Ist das dein letztes Wort? Du willst mich also verlassen und den Geiern zum Fraß vorwerfen?«
    Sie ließ ihre Tüten mit einem Plumps auf den Boden fallen und baute sich mit vorgestrecktem Kinn, die geballten Fäuste in die Hüften gestemmt, vor ihm auf: »Was willst du eigentlich von mir, Coltrane? Willst du nun, dass ich bleibe – oder willst du, dass ich gehe?«
    »Ich weiß es nicht, verdammt noch mal! Dass ich dich angeheuert habe, geschah aus einem Impuls heraus – wahrscheinlich weil Mo vor einiger Zeit erwähnt hat, womit du dir deinen Lebensunterhalt verdienst.«
    »Tja, wenn du deine geschäftigen Fingerchen von den Höschen verheirateter Frauen lassen würdest, dann brauchtest du überhaupt keinen Sicherheitsdienst«, sagte sie spitz.
    Er beugte sich vor und näherte sein Gesicht bedrohlich dem ihren. »Halt dich zurück«, warnte er. Mit Genugtuung sah er, wie ihr Mund zuklappte, woraufhin er sich wieder aufrichtete und einen großen Schritt zurücktrat. Aus irgendeinem Grund machte es ihn rasend, dass sie glaubte, er habe es mit einer verheirateten Frau getrieben – obwohl er es ihr doch selbst genauso erzählt hatte.
    »Es steht dir nicht zu, über mich zu richten«, sagte er kühl. »Nicht, wenn du bereit bist, mein Geld zu nehmen. Und als dein Auftraggeber möchte ich jetzt einige Informationen über dich. Ich hätte schon früher fragen sollen. Wenn man mal dein kleines Demonstrationsangebot beiseite lässt, dann weiß ich tatsächlich rein gar nichts über deine Qualifikation.« Ihre feingliedrige, schlanke Statur und das eigensinnige Kinn, das ihm kaum bis zur halben Brust reichte, ließen doch ernsthafte Bedenken aufkommen. »Find dich damit ab, du entsprichst nicht gerade den allgemeinen Vorstellungen von einem Bodyguard.«
    Sie gab zwar einen Ton der Empörung von sich, aber ihre Miene blieb neutral, als sie entgegnete: »Glaub es oder glaub es nicht, Coltrane, aber genau das kommt mir zugute, da die Leute mich nämlich ständig unterschätzen. Nichtsdestoweniger bin ich voll qualifiziert.« »Was bedeutet das? Dass du die ITT Peterson School of Bodyguarding oder so etwas besucht hast?«
    Ihr Kinn reckte sich noch ein bisschen weiter vor. »Ach, wie süß. Beleidigend und falsch zwar, aber schrecklich süß. Ihr reichen Jungs beherrscht die Schlagfertigkeit wohl aus dem Effeff, was?«
    Er hob die Kamera hoch und betrachtete sie durch den Sucher. »Deine Qualifikation, Daisy?«
    »Ich habe die Polizeiakademie als Drittbeste meiner Klasse abgeschlossen.«
    »Du warst Polizistin?« Darauf war er nicht gefasst, und er senkte die Kamera. Mo und sie hatten in lockerem Kontakt gestanden, so dass er die Jahre über immer mal etwas über sie gehört hatte. Aber Mo hatte niemals erwähnt, dass Daisy zur Polizei gegangen war. Er ließ die Kamera sinken und warf ihr einen skeptischen Blick zu. »Du spinnst ja.«
    »Es ist aber wahr.«
    »Wo?« Sicher in Mayberry, wo Fuchs und Hase sich gute
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