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Ein Traum von Glueck und Liebe

Ein Traum von Glueck und Liebe

Titel: Ein Traum von Glueck und Liebe
Autoren: Laurie Campbell
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Tür.
    „Ich werde nicht mit dir ausgehen“, sagte sie ihm und merkte, wie verdutzt er sie ansah.
    „Hey, nein, das hab ich nicht vorgehabt. Ich muss nur mit dir reden, das ist alles.“
    Nun gut. Sie hatte die Hochzeit früh genug rückgängig gemacht, dass er es mittlerweile über den Anrufbeantworter vernommen haben musste. Was er ihr jetzt noch mitzuteilen hatte, konnte nur zweitrangig sein.
    „Komm herein“, sagte sie und ging ihm in den Wohnraum voraus. Doch als sie ihn mit einer Geste bat, sich auf das Sofa zu setzen, und er stehen blieb, mit den Händen tief in seine Hosentaschen vergraben, erkannte sie, dass ihm irgendetwas peinlich war.
    Was Kenny Tarkington wohl das erste Mal passierte.
    „Hör mal“, sagte er wieder und starrte auf den Fußboden, so als ob er ihrem Blick nicht begegnen konnte oder wollte. „Es tut mir Leid, dass ich nicht dageblieben bin, als du schwanger wurdest.“
    Alles Mögliche hatte Lucy erwartet, nur keine Entschuldigung.
    „Hat Connor dir gesagt, dass du dich bei mir entschuldigen sollst?“ wollte sie wissen. „Weißt du, ich habe es bis hier oben satt…“
    „Er weiß nicht, wo ich bin“, fiel Kenny ihr ins Wort. Wie es aussah, machte ihm dieses Abstreiten Mut, denn er setzte sich, nahm sich sogar Zeit, seine hellbraune Hose glatt zu streichen, bevor er Lucys Blick begegnete. „Gesprochen hab ich aber mit ihm. Vor etwa einer halben Stunde. Und er fühlt sich immer noch verletzt.“
    „Hat er das gesagt?“
    „Nein, das hat er nicht. Ich finde nur, dass du nicht fair ihm gegenüber gewesen bist.“
    „Das geht dich überhaupt nichts an“, entgegnete Lucy scharf und hätte gern die Schlafzimmertür geschlossen, wenn es in diesem kleinen Wohnwagen so etwas wie eine Tür zwischen den Räumen geben würde. Sollte Emilys Vater hier noch lange herumsitzen und ihr eine Predigt über Fairness halten, dann könnte es sich leicht zu einem lauten Wortwechsel entwickeln.
    „Eigentlich geht es mich was an“, widersprach Kenny ihr. „Schon allein, weil du auf mich böse bist, hab ich Recht?“
    „Kenny“, sagte sie betont ruhig, „das mag dich jetzt überraschen, doch es dreht sich nicht alles um dich.“
    „Du bist mir böse“, fuhr er fort, als ob er sie nicht gehört hätte. „Und du lässt es an Connor aus. Und er hat es nicht verdient.“
    „Ich lasse überhaupt nichts an ihm aus!“ Allmählich verlor sie die Nerven.
    Kenny zögerte, blickte auf seine Hände herunter, dann schien er endlich zu einem Entschluss gekommen zu sein. „Verdammt noch mal, und ob du das tust!“
    raunzte er sie an. „Er kommt zu dir und sagt dir, dass er dich liebt, und was tust du? Erzählst ihm, dass du es nicht glaubst.“
    „Ich glaub es nicht“, erklärte Lucy ihm. „Ich kann nicht.“
    „Weil du den Tarkingtons einfach nicht vertrauen kannst, stimmt’s? Weil ich damals nicht zu unserer Hochzeit erschienen bin. Weil ich dich sitzen ließ.“
    Eigentlich hatte es bereits viel früher angefangen. Doch erst Kennys Treulosigkeit hatte ihr deutlich bewiesen, dass es nicht gut war, sich von einem Mann – jedem Mann – abhängig zu machen. Von einem Mann zu erwarten, dass er immer für sie da sein würde, war ausgesprochen dumm. Und von ihm zu erwarten, dass er sie ein ganzes Leben lang liebte, war geradezu idiotisch.
    „Du glaubst also“, folgerte Kenny und hörte sich recht vernünftig an, „dass alle Männer so sein müssen.“
    „Ich glaube, dass so gut wie jeder Mann so ist.“
    „So gut wie jeder. Aber nicht Connor.“
    Als Lucy schwieg, murmelte Kenny: „Und nun leidet er.“
    Lucy wollte das nicht hören. Es schmerzte. Connor hatte das wirklich nicht verdient, nicht nach dem, wie er sich um sie und Emily gekümmert hatte.
    Als sie noch immer schwieg, erhob Kenny sich und zupfte an den Manschetten seines Hemds. „Wie auch immer, ich bin gekommen, um mich zu entschuldigen.
    Es tut mir Leid, okay?“
    „Okay, fein.“ Es war nicht wichtig für sie, ob Kenny es so meinte oder auch nicht.
    Wichtig war, dass sie die Dinge mit Connor wieder in Ordnung bringen musste.
    Wenn jemand sich im Moment entschuldigen sollte, dann war sie es selbst… auch wenn es bedeuten sollte, Kenny um einen Gefallen zu bitten. „Würdest du einen Augenblick warten, bis ich Emily warm angezogen habe? Ich möchte, dass du mich mit zu euch ins Haus nimmst. Ich muss Connor sagen, dass ich mich geirrt habe.“
    „Das kannst du ihm später sagen. Er ist nach Philadelphia geflogen.“
    „Dann
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