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Ein Todsicherer Job

Ein Todsicherer Job

Titel: Ein Todsicherer Job
Autoren: Christopher Moore
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die CD doch schon mal angefasst, an diesem Abend in der Speisekammer. Wieso ist da nichts passiert?« »Wahrscheinlich war ich noch nicht reif dafür.«
    Charlie nahm ihre Hand und drückte sie, dann drückte er sie viel fester, als er wollte, weil eine Woge des Schmerzes über ihn hinwegging. »Gottverdammt!«, sagte er. Jetzt keuchte er und atmete, als würde er gleich hyperventilieren.
    »Ich dachte, es wäre alles finster, Audrey. Das ganze spirituelle Zeug war mir unheimlich, aber du hast mich das Sehen gelehrt.«
    »Das freut mich«, sagte Audrey.
    »Es führt mich zu der Überlegung, dass ich mit einer Dichterin hätte schlafen sollen, um zu verstehen, wie sich die Welt in Worte destillieren lässt.«
    »Ja, ich glaube, du hast die Seele eines Dichters, Charlie. «
    »Außerdem hätte ich mit einer Malerin ins Bett gehen sollen, um den Schwung eines Pinselstrichs zu fühlen, um ihre Farben und Strukturen aufzusaugen und wirklich zu sehen.«
    »Ja«, sagte Audrey und strich mit den Fingern durch sein Haar. »Du hast eine so wundervolle Phantasie.«
    »Ich glaube«, sagte Charlie mit hoher Stimme, weil er immer angestrengter atmete, »ich hätte mit einer Wissenschaftlerin schlafen sollen, um zu begreifen, was die Welt im Innersten zusammenhält, um es selbst zu spüren.«
    »Ja, damit du die Welt fühlen kannst«, sagte Audrey.
    »Mit großen Titten«, fügte Charlie hinzu und bog vor Schmerz den Rücken durch.
    »Natürlich, Baby«, sagte Audrey.
    »Ich liebe dich, Audrey.«
    »Ich weiß, Charlie. Ich dich auch.«
     
    Und dann tat Charlie Asher, Betamännchen, Ehemann von Rachel, Bruder von Jane, Vater von Sophie (dem Luminatus, der den Tod beherrschte), Geliebter von Audrey, Totenbote und Händler feiner alter Kleider und Accessoires, seinen letzten Atemzug und starb.
    Audrey blickte auf und sah Sophie ins Zimmer kommen. »Er ist gegangen, Sophie.«
    Sophie legte eine Hand auf Charlies Stirn. »Bye, Daddy«, sagte sie.

 
     
     
     
    DIE MÄDCHEN
     
    In die Stadt der Zwei Brücken kehrte wieder Ruhe ein, und alle finsteren Götter, die auferstanden waren, um über die Welt herzufallen, erinnerten sich daran, woher sie gekommen waren, und kehrten in die Domänen ihrer Unterwelt zurück.
    Jane und Cassie gingen in einer schlichten Zeremonie den Bund der Ehe ein, der im Laufe der Jahre mehrmals aufgelöst und wieder bekräftigt wurde. Dennoch waren sie glücklich, und es wurde viel gelacht in ihrem Haus.
    Sophie lebte bei ihren Tanten Jane und Cassandra. Sie wuchs heran und wurde eine große, schöne Frau und nahm schließlich ihren Platz als Luminatus ein, doch bis dahin ging sie zur Schule und spielte mit ihren Hündchen und amüsierte sich prächtig, während sie darauf wartete, dass ihr Daddy sie abholte.
     
    DIE LADENHÜTER
     
    Zwar hatte Minty Fresh stets an den Spruch geglaubt, dass jeder Augenblick eine Krise in sich birgt, doch war seine Sicht der Dinge eher akademischer Natur, bis er Lily Severo näher kennen lernte. Von da an wurde sie doch sehr real. Auf der Spannungsskala stieg das Leben ein paar Stufen aufwärts, bis die Sache mit dem Totenboten zum eher alltäglichen Teil seines Daseins wurde. Die beiden waren stadtbekannt: der Riese in Pastell, immer in Begleitung der kleinen Gruftiköchin, und die Stadt spitzte die Ohren und erwies ihnen die Ehre, als sie eine Jazz-&-GourmetPizzeria in North Beach eröffneten, in dem Gebäude, in dem sich früher Asher ’ s Secondhand befunden hatte.
    Was Ray Macy angeht, so verkuppelte ihn Inspector Rivera mit einer Pfandleiherin namens Carrie Lang von der Fillmore. Zwischen den beiden funkte es sofort, da sie sowohl die Begeisterung für Detektivfilme und Schusswaffen, als auch ein abgrundtiefes Misstrauen der Menschheit gegenüber teilten. Ray verliebte sich Hals über Kopf und war ihr – seinem Betamännchenwesen entsprechend – treu wie ein Hund, obwohl er sie insgeheim immer in Verdacht hatte, eine Serienkillerin zu sein.
     
    RIVERA
     
    Inspector Alphonse Rivera versuchte sein Leben lang, sein Leben zu ändern. Er hatte in einem halben Dutzend verschiedener Polizeidezernate gearbeitet, in einem Dutzend unterschiedlicher Funktionen, und obwohl er ein sehr guter Cop war, machte er doch stets den Eindruck, als wollte er ausbrechen. Nach dem Debakel mit den Totenboten und den merkwürdigen, unerklärlichen Dingen, die in diesem Zusammenhang passierten, war er schlicht und einfach erschöpft. Es hatte eine kurze Zeit gegeben, in der er den
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