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Ein Todsicherer Job

Ein Todsicherer Job

Titel: Ein Todsicherer Job
Autoren: Christopher Moore
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oder irgendwas gewesen zu sein? Extrapunkte für Ninjas und Wikinger oder ähnliches. War einer von euch im früheren Leben so was wie Hunnenkönig Attila oder Käpt’n Hornblower?«
    Ein Frettchen in paillettenbesetztem Minirock und Go-goStiefeln trat vor und hob die Pfote.
    »Du warst mal bei der Marine?«
    Das Frettchen schien in Bobs Hut zu flüstern (da Bob keine Ohren mehr hatte).
    »Sie sagt, sie hat was missverstanden. Sie dachte, Sie meinten ›Hornbläser‹.«
    »Sie war Prostituierte?«
    »Trom_eterin«, sagte Bob.
    »Verzeihung«, sagte Charlie, »lag an den Stiefeln.«
    Das Frettchen winkte ab, er solle sich keine Gedanken machen, dann beugte es sich vor und flüsterte mit Bob.
    »Was?«, sagte Charlie.
    »Nichts«, sagte Bob.
    »Nicht nichts. Ich dachte, sie können nicht sprechen.« »Na ja, nicht mit dir«, sagte Bob.
    »Was hat sie gesagt?«
    »Sie hat gesagt, wir sind gearscht.«
    »Also, das ist nun wirklich keine besonders hilfreiche Einstellung«, sagte Charlie, aber langsam bekam er das Gefühl, dass dieses Go-go-Frettchen Recht hatte, und er lehnte sich hockend an die Wand des Rohres, um sich auszuruhen.
    Bob kletterte zu einem kleineren Rohr hinauf, saß auf dem Rand und ließ die Beine baumeln. Wasser tropfte von seinen kleinen Kunstlederschuhen, aber die blumenförmigen Messingschnallen schimmerten im Licht von Charlies Helmlampe.
    »Schicke Schuhe«, sagte Charlie.
    »Tja, Audrey steht eben auf mich«, sagte Bob.
    Bevor Charlie antworten konnte, hatte der Hund Bob von hinten gepackt und schüttelte ihn wie einen Jutesack. Sein todbringender Gabellöffel klapperte gegen das Rohr und verschwand unten im Wasser.

 
     
     
     
    Den ganzen Abend hatte Lily schon versucht, sich an Minty Fresh heranzumachen. Ein gutes Dutzend Mal hatte sie im Lauf des Abends bereits seinen Blick gesucht und gelächelt, doch in der bedrückten Atmosphäre, die sich im Raum breit gemacht hatte, wusste sie nicht, wie sie ihn ansprechen sollte. Als im Fernsehen dann schließlich ein Film mit Oprah Winfrey kam und sich alle darum versammelten, weil sie sehen wollten, wie die Mediendiva jemanden mit einem Dampfbügeleisen erschlug, zog sich Minty Fresh an den Frühstückstresen zurück und blätterte in seinem Tagesplaner. Da versuchte Lily ihr Glück.
    »Na? Checken Sie Ihre Termine?«, fragte sie. »Sie blicken sicher optimistisch in die Zukunft.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nicht wirklich.«
    Lily war hin und weg. Er sah gut aus und war missmutig – ein großes, braunes Geschenk der Götter.
    »Wie schlimm kann es werden?«, sagte Lily, nahm ihm den Terminkalender aus der Hand und blätterte darin herum. Beim heutigen Datum stutzte sie.
    »Wieso steht hier Ashers Name?«, fragte sie.
    Minty ließ den Kopf hängen. »Er hat gesagt, du weißt schon eine ganze Weile über uns Bescheid.«
    »Ja, aber...« Sie sah sich den Namen noch mal an, und als ihr bewusst wurde, was sie da sah, traf es sie wie ein Schlag vor die Brust. »Das ist dieses Buch? Das ist Ihr Kalender dafür ?«
    Minty nickte langsam, sah sie nicht an.
    »Wann ist sein Name aufgetaucht?«, fragte Lily.
    »Vor einer Stunde stand er noch nicht da. «
    »Leck mich am Arsch«, sagte sie und sank auf den Barhocker neben dem großen Mann.
    »Genau«, sagte Minty Fresh und legte ihr seinen Arm um die Schulter.
     
    Indem Charlie an den Beinen von diesem Bobtailmännchen zerrte (das recht eindrucksvolles Geschrei von sich gab, wenn man bedachte, dass es nur Stimmbandprototypen hatte) und sich die Hörnchenmenschen wie beim Rugby auf den Terrier stürzten, konnten sie ihren Leutnant schließlich aus dem Maul der glubschäugigen Furie befreien, wobei das Beefeater-Kostüm nur ein paar Fäden zog.
    »Aus, Bummer! «, sagte Charlie. »Entspann dich!« Er wusste nicht, ob Entspann dich ein offizielles Hundekommando war, aber er hoffte es.
    Bummer schnaubte und wich vor den ihn umzingelnden Hörnchenmenschen zurück.
    »Der gehört nicht zu uns«, sagte das Bobtailmännchen und deutete auf Bummer. »Der gehört nicht zu uns.«
    »Halt den Mund«, sagte Charlie. Er holte eine Minisalami aus der Tasche, die er als Notproviant eingesteckt hatte, brach ein Stück ab und hielt es Bummer hin. »Komm schon, Junge, ich hab dem Kaiser versprochen, dass ich nach dir Ausschau halte.«
    Bummer kam zu Charlie getrottet und nahm das Stückchen Wurst entgegen, dann drehte er sich um und musterte kauend die Hörnchenmenschen. Sie gaben klickende Laute von sich und schwenkten
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