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Ein Todsicherer Job

Ein Todsicherer Job

Titel: Ein Todsicherer Job
Autoren: Christopher Moore
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Polizeidienst quittiert und ein Antiquariat für seltene Bücher geführt hatte, und es kam ihm vor, als wäre es die glücklichste Zeit in seinem Leben gewesen. Jetzt, mit neunundvierzig Jahren, war er bereit, es noch einmal zu versuchen: sich vorzeitig pensionieren zu lassen und einfach nur zu lesen und in der stillen, ereignislosen Welt der Bücher zu leben.
    Daher freute er sich in gewisser Weise, als er zwei Wochen nach Charlie Ashers Tod zum Briefkasten ging und einen mittelgroßen Umschlag herausholte, bei dem es sich nur um ein Buch handeln konnte. Es war wie ein Omen, dachte er, als er sich an seinen Küchentisch setzte und das Päckchen öffnete. Er war ein Buch... sah aus wie ein seltenes, bizarres Kinderbuch. Er schlug es auf und blätterte zum ersten Kapitel. Jetzt bist Du also der Tod: Folgendes musst Du wissen.
     
    DER KAISER
     
    Der Kaiser erfreute sich einer glücklichen Wiedervereinigung mit seinen Truppen und herrschte bis ans Ende seiner Tage wohlwollend über San Francisco. Weil er Charlie in die Unterwelt geführt hatte – und ganz allgemein für seinen unbändigen Heldenmut – schenkte der Luminatus Bummer die Kraft und Strapazierfähigkeit eines Höllenhundes. Der Kaiser musste von nun an erklären, wieso sein mittlerweile pechschwarzer Gefährte, der selbst triefnass nicht mehr als dreieinhalb Kilo wog, schneller lief als ein Gepard und mit einem Bissen die Reifen von einem Toyota zerreißen konnte.
     
    AUDREY
     
    Audrey setzte ihre Arbeit im Buddhistischen Zentrum fort und schneiderte Kostüme für eine lokale Theatergruppe, aber sie arbeitete auch auf freiwilliger Basis für ein Hospiz, wo sie den Menschen auf die andere Seite hinüberhalf, wie sie es so lange im Tibet getan hatte. Die Arbeit im Hospiz ermöglichte ihr außerdem den Zugang zu Leichen, die kürzlich von ihren Seelen verlassen worden waren, und sie nutzte die Gelegenheit, die Hörnchenmenschen wieder in den Fluss von Geburt und Wiedergeburt einzufädeln. Eine Weile kam es zu bemerkenswerten Zwischenfällen, bei denen Menschen in der Stadt unheilbare Krankheiten überstanden, da sie das P ’ howa der Unsterblichkeit anwendete.
    Ihre Arbeit mit den Hörnchenmenschen gab sie jedoch nie auf, denn es war eine Gabe, die sie sich im Laufe langer Jahre mit viel Arbeit angeeignet hatte, und sie konnte ausgesprochen befriedigend sein. So zumindest war Audrey zumute, als sie ihr neuestes Meisterstück im Meditationsraum des Buddhistischen Zentrums des Diamantwegs betrachtete.
    Er hatte das Gesicht eines Krokodils, achtundsechzig spitze Zähne und Augen, die wie schwarze Glasperlen leuchteten. Seine Hände waren Raubtierklauen, die bösen, schwarzen Nägel mit getrocknetem Blut verkrustet. An den Füßen hatte er Schwimmhäute wie ein Wasservogel und Klauen, um Beute aus dem Schlamm zu stochern. Er trug einen roten Seidenrock, mit Zobel besetzt, dazu einen passenden Hut, auf dem mit Goldfaden ein großer Stern gestickt war.
    »Es ist nur vorübergehend, bis wir jemanden gefunden haben«, sagte Audrey. »Aber glaub mir, du siehst klasse aus.«
    »Nein, tu ich nicht. Ich bin nur vierzig Zentimeter groß.« »Ja, aber ich hab dir einen dreißig Zentimeter langen Eumel verpasst.«
    Er klappte seinen langen Mantel auf und sah an sich herab. »Wow! Das muss man gesehen haben«, sagte Charlie. »Schick.«

 
     
     
     
    Wie bei allen Büchern schulde ich sowohl denen Dank, die mich zu diesem Buch inspiriert haben, als auch denjenigen, die gewillt waren, handfest zur Recherche und Herstellung beizutragen.
    Was die Inspiration betrifft, gilt mein Dank vor allem der Familie und den Freunden von Patricia Moss, die bereit waren, mich an ihren Gedanken und Gefühlen während Pats Heimgang teilhaben zu lassen. Außerdem danke ich den Hospizmitarbeitern in jeglicher Funktion, die tagtäglich ihr Leben und ihr Herz den Sterbenden und ihren Familien schenken.
    Die Stadt San Francisco ist immer eine Inspiration, und ich danke ihren Bewohnern, dass sie mich in ihren Vierteln herumstrolchen ließen und sich meinen Witzen gegenüber verständnisvoll zeigten. Zwar habe ich versucht, das Gefühl der verschiedenen Stadtviertel darzustellen, aber ich bin mir sehr wohl darüber im Klaren, dass sich die tatsächlichen Orte im Buch – wie etwa Charlies Laden und das Buddhistische Zentrum des Diamantwegs – nicht an den angegebenen Adressen befinden. Sollten Sie es für unerlässlich halten, mir zu schreiben, um mich auf meine Ungenauigkeiten hinzuweisen,
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