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Ein silbernes Hufeisen

Ein silbernes Hufeisen

Titel: Ein silbernes Hufeisen
Autoren: Melanie Barbera
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nicht besonders gerne. Ich teile sie nicht gerne mit anderen Menschen und ich hasse es geradezu, sie mit anderen Männern zu teilen und genau deshalb wollte ich auch mit Ihnen sprechen.“
    Tonys Augenbrauen zuckten gespannt. „Wenn Guinievaire mich auch weiterhin sehen möchte,“ betonte er, sehr zufrieden mit dieser Vorstellung, „dann werde ich mich auch weiterhin mit ihr treffen. Es tut mir leid, aber Sie können ihr nicht vorschreiben, welchen Umgang sie zu pflegen hat.“
    Und wieder lachte der Lord dieses grauenhaft überhebliche, kleine Lachen. „Ich bin nicht dumm genug, um das zu versuchen. Ich habe keine sonderliche Lust dazu, mich ständig mit ihr über Sie zu streiten. Aber glücklicherweise gibt es eine sehr einfache Lösung für unser gemeinsames Problem. Ich bitte einfach Sie, sich in Zukunft von meiner Frau fernzuhalten.“
    Während er dies vorschlug, hob Alexander seine geraden, schwarzen Augenbrauen. Berechnung stand ihm ins Gesicht geschrieben und selbst in diesem Moment erinnerte er Tony unvorstellbar an Guinievaire. Fast hätte er gelacht über diese Forderung. Warum sollte er ihm diesen unerfreulichen Gefallen tun?
    „Das werde ich ganz bestimmt nicht,“ schüttelte er also den Kopf. „Guinievaire ist ausgesprochen wichtig für mich. Ich will sie nicht verlieren.“
    Alexander seufzte laut und warf den Rest seiner Zigarette aus dem Fenster, dann lehnte er sich nach vorne und legte die Ellbogen auf die Knie. „Sie sind immer noch ausgesprochen verliebt in sie und Sie glauben, Sie hätten auch weiterhin eine Chance bei ihr, wenn sie nur lange genug warten. Ich wäre wohl ein sehr schlechter Ehemann, wenn ich Sie weiter in der Nähe meiner Frau dulden würde. Hören Sie zu, Mr Ford, dies ist keine Bitte, es ist eine Forderung. Halten Sie sich von Guinievaire fern oder sie wird all die Dinge erfahren, die sie zuvor noch nicht über Sie wusste. All jene Dinge, die Sie ihr mit voller Absicht verheimlicht haben, was sie ganz und gar nicht erfreuen wird. Verstehen Sie, was ich meine?“ endete er schließlich.
    Er war sich nicht sicher, weil er sich nicht selbst sehen konnte, aber Tony hatte beinahe die Befürchtung, ihm stünde der Mund weit offen. Dies waren also die Methoden, mit denen gespielt wurde, Erpressung und schmutzige Geheimnisse aus der Vergangenheit, Intrigen und Kinderspiele? Nun, das war großartig. Natürlich verstand Tony ganz genau, was er meinte, deswegen nickte er lediglich sehr kurz.
    „Sehen Sie, Mr Ford, wenn Sie ab sofort davon absehen, sich mit ihr im privaten Rahmen zu treffen, werde ich absolut zufrieden sein und dann kann ich Ihre Anwesenheit an Feiertagen und auf ausgewählten Parties durchaus ertragen, solange ich anwesend bin. Wir werden uns zufriedenstellend arrangieren und es wird keinen Ärger geben.“ Sorglos zuckte er mit den Schultern, dann lehnte er sich zurück und hatte scheinbar geendet.
    Nun, damit war wohl Tonys dringliche Frage, was für ein Mensch Alexander Lovett war, ausführlichst beantwortet – er war genau so, wie Tony ihn sich immer vorgestellt hatte: eitel, bösartig, herrisch und egoistisch, aber Tony musste dennoch wohl oder übel einräumen, dass er ihn fest in der Hand hatte, denn er hatte natürlich nicht das geringste Interesse daran, dass Guinievaire davon erfuhr, was er in seiner Vergangenheit vor ihr verheimlicht hatte, einfach weil sie dann sicherlich tödlich beleidigt wäre. Und zudem ging es in dieser Sache nicht nur um Tony, es galt auch andere Personen, die ihm und ihr am Herzen lagen, zu schützen.
    „Schön,“ murmelte er also erschöpft.
    Sie ab und an zu sehen war besser, als sie überhaupt nicht mehr zu sehen, schloss er dabei, und außerdem würde sie sicherlich schon sehr bald feststellen, wie grauenhaft ihr Ehemann wirklich war und dann war Tonys großer Auftritt gekommen. Von Anfang an hatte er immerhin gewusst, dass er sich in Geduld üben musste.
    „Schön,“ stimmte Alexander ihm zu und lächelte überlegen.
    Tony schüttelte wie erschlagen den Kopf. „Weiß sie, dass Sie so etwas tun?“ forderte er zu erfahren. Guinievaire konnte sich unmöglich darüber im Klaren sein, was für ein Mensch ihr geliebter Mann war, denn sonst würde sie ihn nicht anbeten, wie sie es wohl unbestreitbar tat. Am Ende hatte er doch Recht behalten: Alexander hatte sie nicht verdient.
    Dieser winkte seine Frage lediglich munter ab. „Natürlich weiß sie es,“ meinte er mit einer einfachen Geste. „Wäre sie in meiner
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