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Ein Quantum Blut - Biting the Bullet

Titel: Ein Quantum Blut - Biting the Bullet
Autoren: Jennifer Rardin
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Wohnung abstelle, mit einer weißen Rüschenschürze, damit du Brot bäckst, Staub wischst und mein Klo schrubbst? Ich werde dich dazu benutzen, den Raptor zu erledigen. Ganz genau. Ich werde dein gesamtes Netzwerk anbieten, damit Edward Samos es übernimmt. Du wirst ihn damit aus den Schatten locken. Und wenn er zugreift, wird das ganze Netzwerk zusammenbrechen. Wird das nicht ein Riesenspaß werden?«
    Als die versteinerte Fassade des Zauberers zu bröckeln
begann, löste das, was ich gerade über Samos und Schatten gesagt hatte, eine Erinnerung an meinen und Raouls Ausflug in die Hölle aus. Es war wichtig, aber nicht wichtig genug, um jetzt meine Aufmerksamkeit in Anspruch zu nehmen. Ich verschob es in die Datei »Später prüfen« und konzentrierte mich auf das Gesicht des Zauberers. Ich hatte schon öfter gesehen, wie Leute grau wurden.
    »Was wollen Sie?«, flüsterte er. »Ich würde alles tun, um nicht …«
    »Als Zombie versklavt zu werden?«, unterbrach ich ihn. Nun explodierte ich, brachte die gesamte Verachtung auf, die ich so schnell zusammenkratzen konnte. Es war überraschend viel. Wären die Worte auf meiner Zunge Gift gewesen, wäre mein ganzer Mund betäubt gewesen.
    »Weißt du, was ich will? Gar nichts«, fauchte ich mit leiser, grausamer Stimme. »Mein Boss hier hat zugestimmt, dass ich dich langsam töten darf. Immerhin hast du einige Leben auf dem Gewissen. Und die Gerechtigkeit schaut so oft weg, wenn es um Arschlöcher wie dich geht. Warum sollte ich also die eine Chance aufgeben, alles wieder ins Lot zu bringen? Ich meine, du hast dich jetzt wie lange vor der Welt versteckt? Zwanzig Jahre? Hast dir mit deiner legalen Identität ein florierendes Immobiliengeschäft aufgebaut, während dein verborgenes Ich an unschuldigen Zivilisten die grausamsten Verbrechen verübt hat, die man sich überhaupt vorstellen kann. Du warst es doch, der in der New Yorker U-Bahn Senfgas freigesetzt hat, oder nicht? Und du hast den Mord an dreihundert kurdischen Schulmädchen geplant. Denn wir wissen ja alle, was Angra Mainyu von Frauen hält, die lesen können. O ja, und ich bin sicher, mal gehört zu haben, dass der Zauberer hinter den Bombenattentaten auf
israelische Flugzeuge, britische Konsulate und somalische Freiheitsdemonstrationen steckt.« »Sie haben keine Beweise!«, schrie der Zauberer. Bingo. »Dann gib sie mir«, sagte ich.
    »Was?« Er war verwirrt. Als hätte ich ihn gerade mitten im Regenwald ausgesetzt und ihm gesagt, er solle per Anhalter nach Hause fahren.
    »Ich habe draußen einen TV-Van stehen. Tritt vor die Kamera. Zeig dein Gesicht. Gestehe, was du getan hast. Dann werde ich dich leben lassen.«
    »Was für ein Leben wäre das denn?«, protestierte er. »Zusehen zu müssen, wie meine Welt nach und nach verrottet und immer mehr fehlgeleitete Idioten die wilden Reden von Männern wie …« Er biss sich auf die Lippe.
    »Deinem Bruder?«, fragte Vayl. Aha, er hatte die Ähnlichkeit also auch bemerkt.
    »FarjAd Daei«, stellte ich fest, als die Bitterkeit auf seinem Gesicht den Zauberer verriet. »Du hast uns auf deinen eigenen Bruder angesetzt, um ihn zu töten.«
    » Halb bruder«, korrigierte mich Delir. »Wir haben nur eine gemeinsame Mutter.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich muss schon sagen, das war ein brillanter Plan. Du konntest nicht selbst das Blut eines Familienmitglieds vergießen, also hast du die Amerikaner so manipuliert, dass sie die Drecksarbeit für dich erledigen. Als Bonus hätte das einen tiefen Bruch zwischen unserem Land und den einzigen Menschen im Iran zur Folge gehabt, die uns zurzeit nicht in die Luft sprengen wollen.«
    Trotz seiner misslichen Lage grinste der Zauberer. »Es war ein ruhmreicher Plan«, sagte er.
    »Er ist geplatzt«, informierte ich ihn. »Du tötest meinen Bruder, um mich dazu zu zwingen, deinen zu töten? Das
ist kein Ausgleich. Du weißt, dass das Universum eines Tages kommen und dir eine reinhauen wird, weil du es auch nur versucht hast. Und heute Abend, Delir, bin ich seine starke rechte Hand.«
    »Sie sind ein Nichts!«, fauchte er. »Sie sind von so geringem Wert, dass ich überrascht bin, dass Sie nicht beim nächsten Blinzeln plötzlich aufhören zu existieren!«
    »Ach ja? Du verschiebst mich also auf den Flohmarkt, bevor du dir die Ware überhaupt genau angeschaut hast? Nicht sehr clever, kleiner Zauberlehrling.«
    »Pah. Wer seid ihr schon, ihr … ihr Amerikaner? Ihr rennt rum und verkündet eure Weisheiten, als sollte jeder eurem
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