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Ein Quantum Blut - Biting the Bullet

Titel: Ein Quantum Blut - Biting the Bullet
Autoren: Jennifer Rardin
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das ernst? Wenn du mich ansiehst, denkst du an einen … Wellensittich?«
    »Definitiv«, erwiderte ich. Jetzt, wo ich wusste, dass er sie hasste, gefiel mir die Idee immer besser. »Weil deine Augen so viele verschiedene Farben annehmen wie die Federn eines Wellensittichs. Und deine Fangzähne sind wie ein Schnabel geformt. Murray hat immer auf Zeitungen geschissen. Und du liest Zeitung, während du …« Sein Blick gebot mir Einhalt. »Oder vielleicht ist das ja
auch nicht nötig, wenn man ein Vampir ist. Aber da du isst und die Zeitung mitnimmst, dachte ich …«
    »Jasmine!«
    »Du hast Recht. Mit diesem Gespräch sollten wir warten, bis wir uns ein wenig länger kennen.«
    Ich verstand nicht alles von seiner Antwort, aber es klang so, als hätte er gesagt: »Hundert Jahre länger.«
    »Okay«, erklang Coles Stimme. »Mehr ertrage ich nicht, sonst muss ich kotzen. Außerdem kommen gerade die bösen Jungs. Wiederhole, die Handlanger des Zauberers sind unterwegs.«
    Ich nahm meine Halskette ab, schob den Haifischzahn in das Schloss und wartete, während Bergmans geschmolzenes Metall die korrekte Form annahm. Zehn Sekunden später waren wir drin, dank unseres Köder-TV-Vans ohne Alarm. Ich nahm mir einen Moment Zeit, um den anderen viel Erfolg zu wünschen. Dann richtete ich meine Konzentration wieder ganz auf die Aufgabe, die vor uns lag.
    Wir hatten einen Raum betreten, der für den Rest des Hauses viel zu klein und schlicht zu sein schien. Als hätte der Architekt sich hinsichtlich dieser Ecke überlegt: »Na ja, sie werden einen Ort brauchen, an dem sie ihre blutigen Klamotten ablegen können.«
    In Amerika hätten wir es ein Garderobenzimmer genannt. Eigentlich war es nicht viel mehr als ein kleiner Bereich, in dem man seine Mäntel und Schals ablegen konnte, mit einer Reihe von Haken an der Wand gegenüber der Tür, an denen ein paar Kappen hingen. Ausgebleichte braune Fliesen bedeckten den Boden. Zwei Stufen führten zu einer weiteren Tür.
    Während Vayl diese vorsichtig aufschob, öffnete ich den Reißverschluss an meiner Bauchtasche. Der Zahnarztspiegel,
den ich dabei hatte, zeigte uns ein großes Besprechungszimmer. Dunkel und leer, wie es war, erinnerte es mich an den Kellerraum einer Kirche. Lange Tische. Klappstühle. Und am anderen Ende eine Kochnische. Von dem großen Raum gingen kleinere ab, doch die interessierten uns nicht. Der Zauberer braute in einem der oberen Geschosse seinen Sturm zusammen.
    Ich ging voran durch die Kochnische zu einem Alkoven, in dem eine Holztreppe verborgen war. Sie führte zu einem Gang im ersten Stock, setzte sich aber auch bis in den zweiten fort.
    »Er ist da oben«, flüsterte ich. »Also, denk dran. Wir wollen ihn nicht sofort töten. Okay?«
    »Das ist jetzt schon das dritte Mal, dass du mich daran erinnerst!«, zischte Vayl. »Weißt du, ich bin Profi!«
    »Tötet ihn!«, schrie Cole plötzlich, und seine Stimme dröhnte so laut in meinen Ohren, dass ich kurz überlegte, den Empfänger rauszunehmen und darauf rumzutrampeln.
    »Wovon redest du, Cole?«, wollte ich wissen.
    »Diese Typen, die er uns auf den Hals gehetzt hat? Das sind Zombies! Unsere Kugeln sorgen gerade mal dafür, dass sie ein bisschen langsamer werden. Also vergiss den Plan! Tötet ihn!«
    Scheiße! Ich hätte wissen müssen, dass irgendetwas nicht stimmte, als ich keine Mahghul gesehen hatte. Aber ich hatte gedacht, dass läge daran, dass unsere Jungs zu Anfang ihrer heutigen Aufgabe keinerlei mörderische Absichten gehegt hatten.
    So wie Cole die Geschichte später erzählte, waren sie sich wohl einig gewesen, dass nur einer von ihnen wirklich im Van bleiben und als Köder dienen musste. Und sie hatten Bergman ausgewählt. »Du siehst aus wie einer dieser
Freaks vom Fernsehen«, hatte Cam ihm freundschaftlich erklärt.
    »Hey, Miles«, fragte Natch und hob seine Manx. »Hast du nicht gesagt, dieses Baby hätte einen eingebauten Schalldämpfer?«
    »Ja«, meinte Bergman und versuchte, im Angesicht von Cams erschreckenden Neuigkeiten seine neu entdeckte Härte beizubehalten. »Dreh einfach den Lauf nach rechts, bis es nicht weiter geht.«
    Cole klopfte ihm auf die Schulter. »Sieht ganz so aus, als hätten deine Abenteuer bereits begonnen«, sagte er.
    »Ha, ha«, meinte Bergman schwach.
    Nachdem er seine Manx eingerichtet hatte, löste Natch das Holster von seiner Hüfte, holte seine Zweitwaffe heraus, eine Beretta M9 mit Schalldämpfer, und reichte sie Bergman. »Sorgfältig zielen«, wies er ihn
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