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Ein pikanter Köder

Ein pikanter Köder

Titel: Ein pikanter Köder
Autoren: A. A. Fair
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im Bilde. Ich weiß nur, daß es sich um zwei rivalisierende Treibstoffproduzenten handelt und daß meine Auftraggeber Ihr Grundstück für eine dieser Gesellschaften pachten sollen. Wie Sie sehen, lege ich meine Karten offen auf den Tisch.«
    »Und Sie bieten?«
    »Vierhundertfünfundsechzig Dollar im Monat.«
    »Ist das Ihre letztes Wort? Könnten Sie nicht auf vierhundertundsiebzig gehen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht.« Sie sah mich forschend an und fügte hastig hinzu: »Ich kann mich natürlich erkundigen und Ihnen Bescheid geben. Aber meine Anweisungen lauten, mit vierhundertfünfundsechzig abzuschließen.«
    »Der Vertrag müßte notariell beglaubigt werden.«
    »Sicher. Aber falls Sie mir gleich eine bindende schriftliche Zusage geben, könnten wir alle weiteren Formalitäten auf morgen verschieben.«
    »Der Pächter muß verdammt viel Treibstoff absetzen, wenn er auf seine Rechnung kommen will. Mir scheint —«
    »Lassen Sie das unsere Sorge sein. Sie kriegen Ihr Geld, und das ist schließlich die Hauptsache - für Sie, meine ich!«
    Das blonde Mädchen trank aus, stellte das Glas weg, erhob sich, strich das Kleid über den Hüften glatt und warf herausfordernd den Kopf zurück. »Ich mache Ihnen einen Vorschlag, Donald. Sie führen mich aus, wir trinken noch was und besprechen das Geschäftliche nach unserer Rückkehr.«
    »Im Moment liebäugle ich noch mit meinem Vorschlag.«
    »Mit welchem?« fragte sie wachsam.
    »Erhöhung des Angebots auf vierhundertfünfundsiebzig Dollar.«
    »Ach, das meinen Sie!«
    »Ganz recht.«
    »Wenn Sie mir versprechen, daß Sie für vierhundertfünfundsiebzig endgültig abschließen, will ich sehen, was ich tun kann.«
    »Eine definitive Zusage möchte ich Ihnen lieber nicht geben. Das Angebot muß von Ihnen kommen.«
    »Darauf können wir uns nicht einlassen, Donald. Sie würden den einen Interessenten gegen den anderen ausspielen und den Preis in die Höhe treiben. Das ist kein Kuhhandel.«
    »Okay. Ich will mir’s überlegen. Kann ich Sie morgen früh anrufen? So gegen zehn Uhr?«
    Sie schüttelte lächelnd den Kopf. »Ich werde Sie anrufen. Wann stehen Sie auf?«
    »Um halb acht etwa.«
    »Anschließend duschen Sie, rasieren sich und frühstücken, stimmt’s? Werden Sie auch telefonieren?«
    »Vielleicht.«
    »Damit wären meine Leute nicht einverstanden. Gehen wir also davon aus, daß vierhunderfünfundsechzig Dollar im Monat mein Höchstangebot ist.«
    »Und wann soll ich Ihnen meine Entscheidung mitteilen?«
    »Warten Sie mal.« Sie dachte nach. »Ich will nicht zu knausrig sein. Sie haben bis morgen nachmittag Zeit, sich die Sache zu überlegen. Ich werde Sie gegen Abend anrufen, einverstanden? Und jetzt gute Nacht!«
    Ich begleitete sie hinaus. »Auf Wiedersehen?« fragte ich.
    »Eigentlich verdienen Sie das gar nicht«, sagte sie vorwurfsvoll. »Na schön - auf Wiedersehen.«

3

    Als ich am nächsten Morgen im Büro aufkreuzte, erkundigte sich Elsie naserümpfend: »Wollte die Blondine zu Ihnen?«
    »Allerdings.«
    »Hat sie Ihre Briefmarkensammlung besichtigt?«
    »Ich hab’ keine Briefmarkensammlung«, antwortete ich erschöpft.
    »Woher soll ich wissen, ob das stimmt? Sie ließen mich ja nicht mit ’raufkommen, sonst hätte ich mich mit eigenen Augen davon überzeugt.«
    »Aber Sie wollten doch um keinen Preis mit in meine Wohnung kommen.«
    »O doch. Sie haben mich richtig abgewimmelt.«
    »Ich dachte an die Blondine.«
    »Das ist das erste wahre Wort, das ich heute morgen von Ihnen höre«, erwiderte sie spitz.
    Ich grinste, begab mich in Berthas Büro und erstattete Bericht. »Das Angebot lautete auf vierhunderfünfundsechzig Dollar monatlich«, schloß ich.
    Berthas gierige kleine graue Augen funkelten. »Paßt wie angegossen. Damit haben wir ihn festgenagelt.«
    »Wie heißt der Verräter?«
    Sie überflog ein Blatt Papier, auf das einige Namen und Zahlen gekritzelt waren. »Irene Addis. Sie ist noch nicht lange bei der Firma. Sie arbeitet in Mr. Carsons Sekretariat und hilft auch bei seinem Juniorpartner Duncan E. Arlington aus.«
    »Was hast du jetzt vor?«
    »Blöde Frage! Ich rufe Mr. Carson an und informiere ihn über das Ergebnis unserer Ermittlungen.«
    »Und kassierst das Honorar für nur zwei Tage.« Ich schüttelte den Kopf. »Irgendwas stimmt bei der Sache nicht. Es war zu einfach.«
    »Wenn man sein bißchen Grips benutzt, kann man jeden Auftrag im Handumdrehen lösen.«
    »Wer war sonst noch in deinen Plan
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